Bürger und Wünsche sind willkommen

Seniorenrat befasst sich mit Wunschgroßelterndienst und IEK-Handlungsfeldern

Der neunte Seniorenpreis des Einbecker Seniorenrats wird am Dienstag, 2. Dezember, ab 17 Uhr im Alten Rathaus verliehen, teilten Jürgen Steinhoff und Ernst-August Lühmann jetzt bei der Sitzung des Einbecker Seniorenrates mit. Mit ihm werden Personen oder Gruppen geehrt, die das Zusammenleben bereichern, die der Vermittlung von Wissen und sportlichen Tätigkeiten dienen, dem Umweltschutz verpflichtet sind, die Integration von Migranten unterstützen, den Kontakt von Menschen un­terschiedlicher Kulturen ermöglichen, das frie­dliche Zusammenleben und die Nachbarschaft fördern, der Begegnung von jungen und alten Menschen dienen, den älteren Bürgern Halt geben, die Lebensfreude in der Stadt erhöhen und zur Weiterentwicklung von Einbeck beitragen.

Einbeck. Die Dauer des jeweiligen Engagements soll mindestens ein Jahr betragen. Aus der bei der Nominierung beigefügten Beschreibung der Tätigkeit muss erkennbar sein, dass es sich um keine einmalige Aktion handelt, sondern um ein dauerhaftes Projekt. Eine unabhängige Jury wertet die bis Anfang November eingereichten Bewerbungsvorschläge aus. Sie können an den Einbecker Seniorenrat, Neues Rathaus, Teichenweg 1, 37574 Einbeck beziehungsweise per E-Mail unter einbecker-seniorenrat@einbeck.de eingereicht oder im Neuen Rathaus beim Fachbereich Bürgerdienste und Soziales abgegeben werden. Jürgen Herbst kündigte an, dass die Knochenhauergilde den Preis wieder finanziell unterstütze.

Die Voraussetzungen für den Seniorenpreis werden in einem Flyer samt Bewerbungsbogen zusammengefasst, der in den kommenden Tagen an unterschiedliche Gruppen und Vereine verschickt wird. Die Flyer liegen ab Mitte September im Neuen Rathaus aus, so dass jeder seinen Vorschlag einreichen kann. Auf der Homepage der Stadt ist er dann zusätzlich einsehbar.

Die Zukunft des Einbecker Wunschgroßelterndienst (EinWuDie) sei momentan ungewiss, erklärte Ernst-August Lühmann. Ansprechpartner waren Christine Hanelt vom DRK-Kreisverband Einbeck und Anika Lüder vom Einbecker Kinder- und Familienservicebüro, doch stehen sie dafür nicht mehr zur Verfügung. Anke Fürsten vom Betreuungsverein wird wohl die Nachfolgerin von Hanelt, das DRK bleibt der Träger und die Förderung sei bei der Sportstiftung des Landkreises beantragt, so Lühmann, doch müsse die erst gesichert sein. Ein Bedarf sei da, erläuterten Ingrid Hellkamp und Erika Lüttich-Knüppel, doch sollten ebenfalls die Rahmenbedingungen stimmen, vor allem, wenn man sich ehrenamtlich einsetze.

Vom Wunschgroßelterndienst profitieren sowohl Ältere als auch Familien: Eltern erhalten Unterstützung, indem sie vertrauensvolle Entlastung und bedarfsorientierte Hilfe erfahren, während die Kinder beim Lesen, Kochen, Basteln oder beim Austausch von der Lebenserfahrung der Älteren profitieren. Zusätzlich hat das Zusammenführen auch für die Senioren Vorzüge, da es Zuneigung und Bewegung in das Leben bringt, jung und flexibel hält sowie Neugier auf jüngere Sichtweisen weckt.

Herbert Klein, Beauftragter für Menschen mit Behinderungen, berichtete über seine Aktivitäten und dass er mit dem Vorsitzenden Hein-Peter Balshüsemann bei der vierten niedersächsischen Seniorenkonferenz zum Thema »Armut im Alter« war – ein wichtiges Thema, das zunehme und mit dem man sich befassen müsse.Inklusion, Teilhabe und Integration seien für jede Generation wichtig, so Balshüsemann, aber ebenso die Barrierefreiheit sowie ebenerdig erreichbare Toiletten für mobil eingeschränkte Personen in der Innenstadt. Seit längerer Zeit setzte sich der Seniorenrat für den Umbau der Marktbetreibertoilette unter den Rathaustürmen ein, die zentral und gut zu er­reichen sei. Bei der Verwaltung wurde deshalb erneut nachgefragt. Weiter sollen alle öffent­lichen innerstädtischen Toilettenanlagen überprüft werden. We­gen kostenintensiver Zerstörungen wurden einige geschlossen; Wiedereröffnungen gegen Gebühr und mit Betreiberpersonal könnten die momentane Situation verbessern, so die Meinung des Seniorenrats. Ebenfalls wichtig sind sanitäre Anlagen an den Haltepunkten der Touristikbusse.

Über die Installierung des Gießkannenbaums auf dem Einbecker Friedhof berichtete Ingrid Hellkamp. Gegen einem Euro Pfand können die angebrachten Gießkannen verwendet und nach Gebrauch wieder zurückgebracht werden. Hellkamp wünschte sich solch einen Baum möglichst in der Nähe von jedem der fünf Eingänge. Lothar Dolle regte an, sie wie in den Dörfern von engagierten Bürgern herstellen zu lassen.

Um für zukünftige Probleme und Anforderungen gewappnet zu sein, gebe es unter anderem den Masterplan oder das integrierte Entwicklungs- und Handlungskonzept (IEK), sagte Balshüsemann.

Einige ausgearbeitete Punkte wie die Seniorenversorgung, das Spiel- und Freizeitkonzept mit dem »Garten der Generationen«, das Konzept der historischen Wallanlagen, der Tourismus und die Naherholung für alle Generationen, die öffentliche Mobilitätsversorgung oder eine barrierefreie Innenstadt betreffe ebenfalls Senioren, so dass man sich mit ihnen gezielt befassen wolle.

Paul Traupe und Wolfgang Keunecke regten an, mit Delegationen oder dem gesamten Gremium alle Seniorenheime zu besuchen, um Kontakte zu knüpfen und mit Mitarbeitern und Be­wohnern ins Gespräch zu kommen. Abschließend erinnerten Balshüsemann und Klein, dass jeder interessierte Bürger zu öffentlichen Sitzungen des Seniorenrats kommen oder dessen Mitglieder kontaktieren kann, wenn er sich für das Gremium interessiere oder seniorenspezifische Wünsche oder Probleme habe.mru

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