Bürgerinitiativen trafen sich mit Bürgermeisterin

Einbeck. Die Bürgerinitiativen »Pro Erdkabel« aus dem Stadtgebiet Einbecks haben sich vor kurzem mit Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek getroffen. Thema war der aktuelle Stand der 380 kV-Trassenplanung des Unternehmens Tennet im Raum Einbeck und ein abgestimmtes weiteres Vorgehen. Das Treffen diente dazu, das Vorgehen der einzelnen Bürgerinitiativen und der Stadt Einbeck abzustimmen. In den vergangenen Jahren haben sich im Gebiet der Stadt Einbeck einige Bürgerinitiativen und sogar ein Verein Harzvorland gegründet, um den Planungen des Unternehmens Tennet wirksam entgegen treten zu können.  So nahmen an dem  Treffen auch unter anderem die Sprecher der einzelnen Bürgerinitiativen Karl Heinz Jung (Auf dem Berge), Michael Becke (Erzhausen), Reinhard Brinckmann (Kreiensen/Gandersheim) und Helmar Breuker (Einbeck) sowie der Vorsitzende des Vereins Harzvorland, Peter Gosslar, teil. Die BI haben zuletzt die Erörterungstermine des Unternehmens Tennet dazu genutzt, ihre Anmerkungen zu den Trassenvarianten zu machen. Auch auf den sogenannten Bürgerinformationsmärkten für die betroffenen Grundstückseigentümer wurde Flagge gezeigt.

Die BI kritisieren weiter die (Nicht-)Informationspolitik Tennets: So sei das Kartenmaterial zum Detailverlauf der geplanten Freileitungen mit Maststandorten nach wie vor nur schwer zugänglich. Wer sich dafür interessiert, müsse schon den Weg in die Geschäftsstelle Göttingen auf sich nehmen. Im Internet gebe es nur zum Teil veraltete Grobverläufe. Die Bürgerinitiativen allein haben nicht die finanziellen Mittel, um den juristischen Weg gegen Tennet zu bestreiten. Daher sind sie auf eine Zusammenarbeit mit der Stadt Einbeck und dem Landkreis Northeim als untere Naturschutzbehörde bei einer Klage vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig angewiesen.

Umgekehrt dienen die BI dem Informationsfluss und der Sensibilisierung der Bevölkerung. Die jetzt als Maßgabe 7 ins Spiel gebrachte Nordvariante war niemals Gegenstand des Raumordnungsverfahrens. Lediglich im Planfeststellungsverfahren soll eine Überprüfung hinsichtlich Mensch, Natur und Werten vorgenommen werden.

Die BI sehen bei der aktuellen Variante im Raum Einbeck insbesondere die Streifung der Naturschutzgebiete Selter und Ilmetal sowie die Querung des westlichen Stadtgebietes kritisch. »Die Einhaltung der Abstände zu Wohngebieten – 400 Meter – und Schutzgebieten werden wir so wie am Altendorfer Berg/Leinepolder genau überwachen. Der Netzbetreiber kann sich des Widerstandes an jeder Stelle sicher sein, egal wie oft er Trassenverläufe ändert und so versucht, die BI gegeneinander auszuspielen. Die versäumte Nutzung des A7-Ausbaus für eine HGÜ-Erdverkabelung soll Tennet teuer zu stehen kommen, wenn dem Unternehmen der Schutz von Mensch und Natur so wenig wert ist«, stellte BI-Sprecher Breuker abschließend klar.oh