Am 12. November ist weltweiter Pneumonie-Tag

Einbeck. In Deutschland erkranken jährlich bis zu 680.000 Erwachsene an einer ambulant erworbenen Lungenentzündung. Als häufigste Erreger gelten Pneumokokken. Nasskälte draußen und trockene Heizungsluft drinnen, der ständige Wechsel in der Herbst- und Wintersaison ist eine Herausforderung für das Immunsystem. Kein Wunder, dass sich bei den ersten kalten Temperaturen schon viele eine Erkältung holen.

Ist der Körper bereits geschwächt, so haben Viren und Bakterien ein leichtes Spiel. Dr. Andreas Kroll, Facharzt für Lungenheilkunde und Chefarzt am Bürgerspital empfiehlt daher allen Menschen ab 60 Jahren, neben dem jährlichen Impfschutz gegen Grippe (Influenza) auch den einmaligen Impfschutz gegen Pneumokokken-Infektionen.

Zum Älter werden gehört auch das allmähliche Nachlassen des Immunsystems. Besonders Menschen mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes, Atemwegserkrankungen (COPD, Asthma) oder chronischen Herzerkrankungen sind anfällig für Infektionen und sollten vom Impfschutz Gebrauch machen.

»Eine Lungenentzündung kann zwar mit Antibiotika behandelt werden, jedoch nehmen Resistenzen der Bakterien mittlerweile so zu, dass diese nicht mehr ausreichend wirken oder zu spät eingesetzt werden«, so Dr. Kroll. Was hinter einer Lungenentzündung steckt, erklärt der Experte: »Bakterielle Erreger sind zum Beispiel die sogenannten Pneumokokken, welche den Nasen-Rachen-Raum besiedeln und sich durch Tröpfcheninfektion über Husten, Sprechen oder Niesen von Mensch zu Mensch übertragen.

Die Erkrankung beginnt mit den typischen Erkältungssymptomen. Hinzu kommen Atembeschwerden sowie Schmerzen beim Einatmen. Geht das Fieber nicht zurück und steigt auf über 40 Grad an, muss schnell gehandelt werden.« Rund 260.000 Patienten jährlich müssen aufgrund einer Lungenentzündung im Krankenhaus behandelt werden.

Doch auch nach der Entlassung haben Betroffene noch mit Langzeitfolgen zu kämpfen. Viele sind körperlich eingeschränkt und sogar auf fremde Hilfe angewiesen. Der Lungenfacharzt rät daher zum kleinen »Pikser«, der Leben retten kann. Die Impfung kann durch den Hausarzt erfolgen.oh