Christen präsentieren die gelebte Verbundenheit mit Jesus

Einbeck. In seiner Predigt lobte Jütte die Ökumene in Einbeck, da der Festgottesdienst in der »berühmten Schwesterkirche« St. Alexandri stattfinde. Dieses Miteinander sei nicht selbstverständlich, so dass er allen Einbecker Gemeinden und Pastoren für die gute Kooperation dankte. Auch freute er sich, in Zukunft mehr mit Wolfgang Teicke »zu tun zu haben«, der in seiner Nähe eine Gemeinde übernehme. Fronleichnam bedeute das festliche Hineingehen in den Alltag, in die persönliche Lebenswelt und den Dank, dass Jesus dabei mitgehe und dass man ihn weiter um seinen Segen bitten dürfe.

Zehn Tage nach Pfingsten werde der besondere Gottesdienst mit Prozession gefeiert, um den Glauben und die Erleuchtung in die Straßen zu tragen. Oft gebe es in der heutigen Zeit Demonstrationen, zum Beispiel um auf Missstände hinzuweisen oder für höhere Löhne oder für politische Gefangene zu kämpfen, doch stehe die Erzeugung von Aufmerksamkeit oft im Mittelpunkt. Dieses sei auch bei Fronleichnam so, erläuterte Jütte, da die Christen weltweit zeigen, wie wichtig ihnen das »kleine Stück Brot« sei, dass nach Jesus Wunsch seit 2000 Jahren beim Abendmahl weitergegeben werde.

Als gemeinschaftsbildendes Sakrament verabreiche das Brot Kraft nach einem anstrengenden Arbeitstag, Stärke, wenn Sorgen bedrücken, tröste traurige Menschen und spende Hoffnung für Verzweifelte. Gemäß der Aussage »Nehmt und esst alle davon« verbinde es auch die Christen seit Jesus Zeiten, wie die »Speisung der Fünftausend« beweise, und es bereichere das Leben, um es bewusster, fröhlicher, aber auch sensibler erleben zu können. Jütte erklärte, dass, wenn er gelassen werde, Jesus immer mitten zwischen den Menschen sei, weltweit, aber auch in Einbeck, Dassel und Markoldendorf. Wenn die Eucharistie in der Monstranz durch die Straßen getragen werde, so der Diakon, sei dies nicht mit einer Demonstration zu verwechseln, vielmehr solle es die Menschen daran erinnern, dass Gott und Jesus auch in der Alltäglichkeit des Lebens zu finden seien.

Die Prozession führte die Gottesdienstbesucher mit Fahnen, Kreuzen, Bannern der »72-Stunden-Aktion«, der geschmückten Fatima-Madonna der portugiesischen Gemeinde, dem Allerheiligsten in der Monstranz und mit Gesang über Stiftplatz, Hohe Münsterstraße, Neuen Markt und durch den Stiftsgarten bis St. Josef. Sie wurde begleitet von den Posaunenchören Kuven-thal-Einbeck und Holtensen-Hullersen. Der Abschluss fand in der katholischen St. Josefskirche statt, in die feierlich eingezogen wurde. oh