Crème frech spielt »Außer Kontrolle«

Einbeck. Richard Willey bekleidet einen Ministerposten in der Staatsregierung und wird vom Premier als rechte Hand geschätzt. Er müsste also eigentlich im Parlament sitzen und debattieren. Allerdings bedeutet seine Anwesenheit in London gleichzeitig seine Abwesenheit von zu Hause. Das hat ihn auf nicht ungefährliche Gedanken gebracht. Er weiß, dass seine liebende Ehefrau weit weg ist, und möchte die Gelegenheit nutzen, um eine heiße Nacht mit der jungen und hübschen Jane zu verbringen, auch wenn sie die persönliche Assistentin des Oppositionsführers ist. Die Ehefrau soll davon natürlich nichts erfahren. Und auch Jane hat etwas zu verbergen.

Eigentlich ist jetzt völlig klar, was passieren wird, wenn nicht … Wie so oft im Leben kommt natürlich eine unvorhergesehene »Kleinigkeit« dazwischen. Diese Kleinigkeit ist immerhin so bedeutend, dass sie nicht nur Jane und Richard völlig durcheinander bringt, sondern auch den rasch zur Hilfe herbeigerufenen Assistenten Willeys, George Pigden. Eine erste Schwindelei soll die fatale Situation entschärfen, aber sie produziert die nächste Lüge, die übernächste und so weiter. Die Beteiligten wollen aus dem Schlamassel hinausgelangen, geraten aber immer tiefer hinein, bis die Ausreden nur noch absurd sind.

Schließlich ist die Planung völlig außer Kontrolle geraten. Die Managerin des Hotels gibt sich unnachgiebig, die Zimmerkellner geldgierig. Personen tauchen auf, mit denen niemand gerechnet hatte. Was tun? Richard findet in unglaublicher, manchmal virtuoser Weise immer wieder eine Lösung, unfreiwillig unterstützt von dem verzweifelnden George, der völlig überfordert ist, vor allem von dem, was sich in seiner Phantasie noch alles ereignet.

Der Brite Ray Cooney, 1932 geboren, Schauspieler und Theaterleiter, gilt gegenwärtig als einer der bekanntesten und meistgespielten Autoren im Genre von Komödie und Farce. Die Dialoge sind flott, oft unerwartet und urkomisch. Die Lösung der Verwirrungen ist überraschend.

Crème frech, inzwischen in Einbeck recht bekannte Gruppe junger Schauspiel-Akteure, freut sich, wenn sie viele Zuschauerinnen und Zuschauer begrüßen kann. Schon in den ersten Proben machte ihr die Arbeit riesigen Spaß. Oftmals war es unmöglich, beim Durchspielen der Szenen ernst zu bleiben. Anknüpfend an die Erfolge der Vorjahre stellen sie unter der Regie von Rolf-D. Bartels in der TangoBrücke ihr drittes Stück vor. Insgesamt handelt es sich allerdings schon um die sechste Produktion, mit der sich die Mitwirkenden einen Namen gemacht haben.

Erfahrungsgemäß ist es zumindest am Sonnabend günstig zu reservieren. Weitere Aufführungen sind am Sonnabend, 16. Juni, im »Goldenen Saal« in Kalefeld vorgesehen, und am Sonntag, 8. Juli, im Vereinsheim des ESV, Hubeweg, jeweils ab 19.30 Uhr.oh