Das Fachwerk-Schmuckstück schön erhalten

Vorstand der Stiftung Eickesches Haus bis Ende 2023 im Amt bestätigt | Im kommenden Jahr Fassadenarbeiten

Die Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung Eickesches Haus, Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek, freut sich, dass der Vorstand der Stiftung im Amt bestätigt wurde; Vorsitzender ist der frühere Baudirektor Gerald Strohmeier. Im kommenden Jahr steht am Haus unter anderem die Unterhaltung der Fassade mit Leinöl an.

Einbeck. Es ist ein Denkmal von nationaler Bedeutung, ein Juwel der Fachwerkkunst und ein Schmuckstück, das auch in seiner vollen Schönheit erhalten bleiben soll. Dafür setzt sich die 2001 gegründete Stiftung Eickesches Haus ein. Auch nach der 2006 abgeschlossenen Sanierung hat sie eine Menge Arbeit und Aufgaben. Der Stiftungsvorstand ist jetzt wiedergewählt worden, er bleibt bis 2023 im Amt.

Bei der jüngsten Sitzung des Kuratoriums wurden die drei Vorstandsmitglieder der Stiftung im Amt bestätigt, berichtete die Kuratoriumsvorsitzende, Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek: Gerald Strohmeier als Vorstandsvorsitzender, Georg Folttmann sowie Ulrich Scheele, der für die Finanzen zuständig ist. Die neue Amtszeit dauert bis zum 31. Dezember 2023. Damit setze man, so die Bürgermeisterin, die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit fort. Dem Kuratorium gehören neben Dr. Sabine Michalek Vertreter der Stiftungsgründer an: Dr. Andreas J. Büchting als stellvertretender Vorsitzender sowie Aileen Ammermann, Stefan Beumer, Professor Dr. Wolfgang König und Kristiane Rüttgerodt.

Der Vorstand, hob die Kuratoriumsvorsitzende hervor, leiste Klein- und Konzeptionsarbeit. Das reiche von der Vermietung des Hauses in der Marktstraße bis zum Umgang mit Tauben: »Echte Kärrner-Arbeit« sei das. Alle steckten dabei viel Herzblut in dieses Denkmal von nationaler Bedeutung.

Das um 1612 erbaute und ab Anfang der 2000er Jahre grundsanierte Haus sei inzwischen etwas älter geworden, entsprechend sei eine verstärkte bauliche Unterhaltung erforderlich. Dafür habe man allerdings Rücklagen schaffen können. Das Haus sei schuldenfrei, und die Mieteinnahmen könnten für die Rücklage beziehungsweise für Investitionen genutzt werden, betonte sie.

Als nächstes, erläuterte Gerald Strohmeier, der als ehemaliger Baudirektor die Sanierung eng begleitet hat, stehe ein Innenanstrich im Treppenhaus des benachbarten sogenannten Zwischengebäudes an. Für das Eickesche Haus selbst sei ein erneutes Monitoring des Holzfachwerks erforderlich. Etwa alle sieben Jahre sollten die Schaufassaden zur Markt- und zur Knochenhauerstraße hin in den Blick genommen werden; letztmalig sei das, so Strohmeier, im Juni 2014 erfolgt. Insbesondere die mit Schnitzereien verzierte Ecksäule mache beispielhaft deutlich, dass es an der Zeit sei, die Fassade erneut im Rahmen von Unterhaltungsmaßnahmen mit Leinöl zu behandeln. Dazu wird zunächst eine Begutachtung durch einen Fachrestaurator erfolgen, bevor es an die malermäßige Instandsetzung geht.

Auch für die Fassade des Zwischenbaus werde man den Anstrich, jetzt in einem dunklen Grauton, überdenken. Möglich sei es vielleicht, die Farbe der Gefache aufzunehmen.

Erfreulich für die Stiftung ist, dass die Wohnung im Eickeschen Haus seit dem 1. Oktober wieder vermietet ist. Da das Stiftungsvermögen aufgrund der Zinssituation derzeit kaum Erträge liefert, sind die Mieteinnahmen um so wichtiger, wenn es um die Unterhaltung von Dach und Fach geht. Man sei somit finanziell auch in der guten Lage, dass man auch die Abschreibung damit ausgleichen könne, so dass kein Werteverzehr stattfinde.

Auf weitere Perspektiven in der unmittelbaren Nähe verwies Bürgermeisterin Dr. Michalek. Im Nachbargebäude plane die Stadt ein Fahrrad-Hotel, gefördert über »Einbeck macht (sich) fit«. In guter Nachbarschaft werde das Kuratorium am Konzept dafür mitwirken. Da es zur Wohnung im Eickeschen Haus keinen Stellplatz gebe, wäre es vielleicht möglich, den Mietern an dieser Stelle etwas fürs Fahrrad anzubieten. Aber insbesondere Touristen sollen von der neuen Situation in diesem Innenstadtbereich profitieren. Es sei gut, wenn da alle an einem Strang – in dieselbe Richtung – ziehen würden.

Das Eickesche Haus mit seiner Stiftung sei ein Vorzeigemodell, stellten Vorstand und Kuratoriumsvorsitzende fest. Die Gründungsstifter und die Stadtgesellschaft hätten viel geleistet: Bis 2006 wurden 1,5 Millionen Euro gesammelt, es gab 30 Groß- und 1.800 Einzelspenden.

Nach der Wiedereinweihung im September 2006 wurde 2007/08 die Fassade holzsichtig gestaltet, nur die Inschriften sind goldfarbig abgesetzt. 2009 erfolgte die Ehrung mit dem Deutschen Fachwerkpreis für besonders vorbildliche und beispielhafte Sanierung eines Fachwerkgebäudes. Beim Tag der Niedersächsischen Denkmalpflege im Sommer 2012 brachte die damalige Landesministerin für Wissenschaft und Kultur, Johanna Wanka, neben dem Eingang in der Marktstraße die erste Denkmalplakette in Niedersachsen an.ek