Einbecker Grüne zum Krankenhaus:

»Das Gute liegt so nah«

Einbeck. »Wir haben alle mächtig um den Fortbestand des Einbecker Krankenhauses gezittert«, gesteht Dr. Hein-Janke, Sprecher der Einbecker Grünen und ehemaliges Aufsichtsratsmitglied der Sertürner Krankenhaus GmbH, »jetzt können alle in Einbeck endlich aufatmen.« Ein Krankenhaus für die Grundversorgung im Nahbereich ist nach Auffassung der Einbecker Grünen unentbehrlich. »Mit Hilfe eines Rettungswagens oder eines Hubschraubers lassen sich selbst Schwerkranke in kurzer Zeit nach Northeim oder Göttingen transportieren. Ein großes Problem aber entsteht dann für die Angehörigen, die ihre Patienten besuchen möchten«, so Dietmar Bartels, Vorsitzender der grünen Ratsfraktion. Berufstätige hätten Mühe, für die langen Wege Zeit und Kraft aufzuwenden. Und es gebe doch viele Menschen, die nicht Auto fahren könnten beziehungsweise dürften oder über kein Fahrzeug verfügten. Für die Kranken seien aber Besuche sehr wichtig. »Heilung und Genesung sind nicht rein biologische Vorgänge. Wenn ein Mensch leidet, leidet immer auch seine Psyche. Daher braucht ein leidender Mensch dringend Zuwendung, Zuspruch und Ermutigung. Besuche sollte man deshalb nicht schon an Verkehrsproblemen scheitern lassen«, unterstreicht die Vorsitzende Sonja Jakob.

Auf die Erhaltung von insgesamt über 500 Arbeitsplätzen in Einbeck und Stadtoldendorf lenkt Michael Neugebauer den Blick. »Überwiegend sind hier Frauen tätig, nicht nur beim Pflege-, Küchen- und Reinigungspersonal, sondern inzwischen auch bei den Ärzten«, stellt das Vorstandsmitglied fest.Aber gerade Frauen mit Familien seien auf Arbeitsplätze im Nahbereich angewiesen. Nachdem nun die Gefahr abgewendet ist, bitten die Grünen alle Bürger, das Krankenhaus nach Kräften zu unterstützen. »Dazu kann jeder einen Beitrag leisten, und sei er noch so klein«, erklärt der grüne Ratsherr Günter Rönpagel. In der Tat gibt es viele Möglichkeiten. Man kann Mitglied des Fördervereins werden oder wenigstens dafür spenden, was besonders jetzt zu Weihnachten angebracht wäre. Man kann die ehrenamtliche Arbeit der Grünen Damen, die einen ganz wichtigen Dienst leisten, unterstützen, eventuell sich selbst daran beteiligen. Auch Männer sind, wie man hört, willkommen. Die Patientenbücherei kann immer wieder eine Auffrischung und Erweiterung vertragen.

Schließlich machen die Einbecker Grünen darauf aufmerksam, dass jeder Bürger, der klinisch behandelt werden muss, selber entscheiden kann, in welches Krankenhaus er eingewiesen wird. Von diesem Recht solle ausgiebig zugunsten Einbecks Gebrauch gemacht werden. Die niedergelassenen Ärzte sollten bei Einweisungen mit ihren Blicken nicht in die Ferne schweifen; denn das Gute liege so nahe. Außerdem solle man durch weite Wege den Straßenverkehr nicht belasten und nicht unnötig Treibhausgase freisetzen. »Ich habe selber kürzlich das Einbecker Krankenhaus aufgesucht und kann dieser Einrichtung nur das beste Zeugnis ausstellen. Vom Chefarzt bis zu den Raumpflegerinnen haben alle ihr Bestes gegeben. Und auch das Essen war sehr gut«, urteilt Dr. Hein-Janke aus eigener Anschauung.oh