Das System umgestellt

Derzeit großer Andrang beim Einbecker Tafelladen

Landtagskandidat René Kopka (hinten rechts) und Rita Moos (rechts) von der SPD besuchten den Tafelladen. Derzeit haben die Ehrenamtlichen rund um Thomas Döhrel (links) alle Hände voll zu tun: Die Zahl der registrierten Bedarfsgemeinschaften hat sich mehr als verdoppelt.

Einbeck. Seit mehr zehn Jahren gibt es in Einbeck die Tafel. Sie versorgt derzeit besonders viele Menschen aus Einbeck und den umliegenden Ortschaften mit Lebensmitteln, die vom Einzelhandel wegen Überproduktion oder ablaufendem Haltbarkeitsdatum aussortiert wurden. Waren im Februar noch knapp 120 Bedarfsgemeinschaften registriert, ist diese Zahl nun - durch die Geflüchteten aus der Ukraine – auf 241 angestiegen. Das bringt enorme Herausforderungen für die Organisatoren und Helfer der Tafel mit sich. René Kopka, der am 9. Oktober für die SPD in den Landtag ziehen will, und Rita Moos, Vorsitzende der SPD Einbeck (Kernstadt), machten sich jetzt ein Bild vor Ort.

Donnerstagnachmittag stehen die Menschen in langen Schlangen vor der Tür der Tafel am Stiftplatz. Einige wollen sich neu registrieren, andere wollen Waren abholen. Wegen der vielen Neuanmeldungen in der letzten Zeit wurde das System für den Tafelladen umgestellt, sagt Thomas Döhrel, Verantwortlicher der Tafel. Die Ausgabe erfolgt weiterhin donnerstags ab 15 Uhr, allerdings unterteilt in aktuell drei Gruppen. Innerhalb der einzelnen Gruppen wird der Zutritt durch Kärtchen geregelt, es lohnt sich also nicht, extra früh zu kommen. Und Neuanmeldungen erfolgen ausschließlich ab 16.30 Uhr.

Für die ersten beiden Gruppen stehen die Waren bereit, die die Supermärkte der Tafel zur Verfügung stellen. Aufgrund des großen Andrangs muss aber auch Ware hinzugekauft werden, die dann neben dem, was übrig geblieben ist, der dritten Gruppe, den Flüchtlingen aus der Ukraine, angeboten wird.
Der Arbeitsaufwand für die Ehrenamt­lichen, die den Tafelladen am Laufen halten, hat sich erheblich ausgeweitet. Alle arbeiten länger, machen das gerne. Sie seien ein »eingespieltes Team«.

Pro Woche gibt die Tafel derzeit rund 500 Euro für den Wareneinkauf aus. Das bisher gespendete Geld reiche bis zum September, rechnet Döhrel. Wie die Lage dann sei, bleibe abzuwarten.

Kontakt zur Tafel kann über das Pfarrbüro unter der Rufnummer 72013, aufgenommen werden, Anfragen zu Neuanmeldungen werden zurzeit per E-Mail: info@einbecker-tafel.de bearbeitet.

Spenden nimmt die Einbecker Tafel weiterhin gerne an, sie können eingezahlt werden auf das Konto der Kirchengemeinde Einbeck, IBAN DE04 2625 1425 0009 1010 07, Stichwort »Einbecker Tafel«.

Döhrel sagt, dass der Tafel auch geholfen werden kann, wenn Großspenden selbst eingekauft werden. Das müsse aber mit dem Verantwortlichen für den Einkauf, Michael Weber, abgesprochen werden.

Die SPD, so Kopka, sammele derzeit für die Tafel. Und außerdem habe man alle Tafeln im Umkreis zu einem Gespräch gebeten, um die aktuelle Situation zu besprechen.sts