Den »american dream« kennenlernen

Dr. Priesmeier normiert zwei Stipendiaten für Parlamentarisches Patenschaftsprogramm

Den »american dream« kennenlernen, die Kultur und die Sprache – darauf freuen sich Roman Hasselmann aus Hilwartshausen und Julia Franziska Prox aus Northeim. Der 16-jährige Schüler und die 22-jährige Auszubildende wurden vom Markoldendorfer SPD-Bundestagsabgeordneten Dr. Wilhelm Priesmeier im Rahmen des Parlamentarischen Patenschaftsprogramms für einen einjährigen USA-Aufenthalt nominiert.

Einbeck. Ein Zettel am Schwarzen Brett und der Hinweis einer Freundin – so erfuhren die beiden vom Parlamentarischen Patenschaftsprogramm, das aus dem Bundeshaushalt finanziert wird. Der Sozialdemokrat Dr. Wilhelm Priesmeier ist froh, dass er diesmal gleich zwei Plätze vergeben kann, zumal ein Platz für junge Berufstätige gedacht ist. Julia Franziska Prox lernt zurzeit den Beruf der Industriekauffrau bei der Brauhaus AG in Einbeck. Im Juli wird sie, ebenso wie Roman Hasselmann, dann im Rahmen des Programms in die USA fliegen. Hier erwartet sie zunächst einhalbjähriger College-Besuch, das zweite halbe Jahr arbeitet sie bei einer Firma in der Nähe von Boston. Nebenher hat sie sich zu 20 Stunden gemeinnütziger Arbeit bereiterklärt.Ein Jahr lang wird Roman Hasselmann eine High-School in Ohio besuchen. Er lebt bei einer Gastfamilie, noch kennt er sie aber nicht. Er freut sich darauf, die andere Kultur kennenzulernen, in einer anderen Familie zu leben und sich dort selbstständig zurecht zu finden. 1983 wurde das Parlamentarische Patenschafts-Programm (PPP) aus Anlass des 300. Jahrestages der ersten deutschen Einwanderung gemeinsam vom Kongress der Vereinigten Staaten von Amerika und dem Deutschen Bundestag beschlossen. Das PPP ist ein auf Gegenseitigkeit angelegtes Jugendaustauschprogramm. Es wurde vereinbart, dass junge Deutsche ein Jahr in den USA verbringen und junge Amerikaner ein Jahr in Deutschland. Schüler leben in Gastfamilien und besuchen eine örtliche Oberschule, junge Berufstätige absolvieren ein Praktikum in einem Betrieb und besuchen eine Berufsschule. Durch diesen Austausch soll der jungen Generation in beiden Ländern die Bedeutung freundschaftlicher Zusammenarbeit, die auf gemeinsamen politischen und kulturellen Wertvorstellungen beruht, vermittelt werden.

Deutschen Schülern und jungen Berufstätigen wird durch ein Stipendium ein einjähriger Aufenthalt in den USA ermöglicht. Bundesweit stehen rund 350 Stipendien zur Verfügung. Nicht immer kann in jedem Wahlkreis ein Stipendium vergeben werden.

Das Stipendium umfasst unter anderem die Reise- und Programmkosten sowie die notwendigen Versicherungskosten, nicht aber das Taschengeld. Fahrtkosten zu den Auswahlgesprächen, die möglichst in Wohnortnähe stattfinden, werden nicht erstattet. Der Deutsche Bundestag erwartet, dass die Stipendiaten als junge Botschafter ihres Landes einen dauerhaften Beitrag zu einer besseren Verständigung zwischen jungen Deutschen und Amerikanern leisten. Dr. Priesmeier hofft, dass die beiden jungen Erwachsenen etwas von ihrem Austausch wieder mit hierher zurücknehmen und dass sie Vorurteile abbauen. Bewerben kann sich jeder für das PPP, bei Hasselmann und Prox hat ihn besonders das Engagement der beiden beeindruckt: Roman Hasselmann arbeitet in der Jugendfeuerwehr mit, Julia Prox hat ein freiwilliges soziales Jahr absolviert.

Der Parlamentarier hofft, dass die beiden ihm anschließend über ihre Auslandserfahrung berichten – was Julia Franziska Prox erlebt, wird man auch unter julia-prox.jimdo.de lesen können. Es ist sicher eine Herausforderung, ganz auf sich gestellt zu sein – da sind sich die beiden Stipendiaten einig.sts