Denkmal an Krieg von 1870/71 steht am Mühlenwall

Einbeck. Bei der »Sedanfeier« am 3. September 1876 wurde das von dem bekannten Einbecker Baumeister Conrad Wilhelm Hase entworfene Denkmal an den Krieg 1870/71 auf dem Marktplatz eingeweiht. Die Inschrift lautet: »Zur Erinnerung an unsere im großen Kampf von 1870/71 für Deutschland gefallenen Söhne. Stadt und Amt Einbeck«. Die sogenannten Sedanfeiern wurden zu dieser Zeit im ganzen Kaiserreich jeweils am 2. September gefeiert. An diesem Tag gewannen die Deutschen eine Schlacht in der Nähe der französischen Stadt Sedan. Das Ereignis wurde fortan als Wendepunkt des Deutsch-Französischen Krieges mit »falschem Pathos und pseudoreligiösen Weihen« begangen. Um Platz für das Denkmal zu schaffen, musste man die Scharwache, die Einbecker Polizeistation, vom Marktplatz entfernen.

Das Gebäude wurde zu dieser Zeit schon nicht mehr von den Ordnungskräften benutzt, sondern diente als Kleinkinderschule. Das Haus wurde aber nicht abgerissen, sondern behutsam abgetragen und am Krähengraben wieder aufgebaut, wo es noch heute steht. 65 Jahre lang befand sich das Kriegerdenkmal auf dem Marktplatz, bis es 1942 dem Eulenspiegelbrunnen weichen musste. Heute steht das Denkmal an der Ecke Benser Straße/Bismarckstraße gegenüber dem Diekturm auf dem Platz am Mühlenwall.

Das linke Foto wurde 1983 vom Einbecker Hobbyfotografen Walter Eckhardt aufgenommen. Seitdem hat sich viel verändert: Die Heckenumrandung ist ebenso verschwunden, wie einer der Bäume, dafür sind ein paar Verkehrsschilder dazugekommen. Doch für die gravierende Veränderung sorgte vor einigen Jahren ein schwerer Sturm. Seitdem steht vom Denkmal nur noch der untere Teil an seinem Platz.wk