Der Beginn für 69 erfolgreiche Lebenswege

Entlassungsfeier für die zehnten Klassen der Löns-Realschule | Guter Jahrgang | Neues mutig ausprobieren

Einbeck. Es schellt – zum letzten Mal für diesen Jahrgang. Mit dem »Klingeln« zur Stunde hat die Entlassungsfeier für die drei zehnten Klassen der Löns-Realschule begonnen. In der Multifunktionshalle sind sie verabschiedet worden, 69 Schülerinnen und Schüler begeben sich nun auf den weiteren Lebensweg.
»Ihr seht super aus!«, lobte Schulleiter Jörn Kretzschmar die Schüler der zehnten Klassen bei seinem letzten Willkommen für sie. Man dürfe wieder in großem Rahmen feiern; Kohortenbildung, Kontrollen, verpflichtende Selbsttests, Maskenpflicht, das alles hätten die Schüler kennengelernt, und das sei aktuell nicht mehr notwendig. Bei den Prüfungen hätten die Schüler ordentlich Gas gegeben, er sei sehr positiv angetan von den erreichten Noten: Dies sei ein besonders guter Abschlussjahrgang, und das dürfe man auch feiern. 2016 seien drei fünfte Klassen eingeschult worden. »Heute haben es Ihre Kinder geschafft, Sie durften sie begleiten – und manchmal mussten Sie es auch«, wandte er sich an die Eltern. Die meisten hätten die Schulzeit sehr erfolgreich geschafft. Er dankte den Eltern, die sich auch für das Schulleben eingesetzt hätten. Das sei notwendig, wenngleich durch die Pandemie etwas eingeschränkt. Er freue sich, wenn dieses Engagement Spaß gemacht habe. Dank sagte er auch dem Kollegium, das sich so sehr einsetze – ansonsten wären viele Dinge auf der Strecke geblieben.

Bemerkenswert sei, dass Sabine Thiele, Claudia Böhm und Doris Heise die Absolventen seit Jahrgangsstufe 5 begleitet hätten, als besonders freundliche und engagierte Lehrerinnen. Das habe auch dazu beigetragen, dass es jetzt nach den Corona-Jahren kein Erschrecken bei den Abschlussnoten gegeben habe. Mit 39 erweiterten Realschulabschlüssen habe deutlich mehr als die Hälfte der Schüler dieses Ziel erreicht. Jetzt seien die Kinder auf sich gestellt. Die Lehrerinnen hätten sie mit Herzblut und Wertschätzung begleitet. Auf der Zielgeraden habe man gemeinsam sogar noch die Abschlussfahrten nach Berlin und Hamburg geschafft. Dies sei der Beginn von 69 erfolgreichen beruflichen und privaten Lebenswegen. Wer noch Lust auf Schule habe, könne nahtlos weitermachen bis zum Abitur. Andere würden in einer Berufsausbildung sicher mit Kusshand genommen. Er wünsche allen richtig großen Erfolg und viel Spaß und dass sie zu interessierten und interessanten Erwachsenen würden. »Verfolgt eure Träume mit Nachdruck und lernt, Ärgerlichkeiten, auf die ihr stoßen werdet, großzügig zu ignorieren. Viel Erfolg für eure Zukunft.«

Einbecks stellvertretende Bürgermeisterin Petra Bohnsack sagte, sie freue sich sehr mit den Schülern. Eine erste wichtige Lebensphase hätten sie abgeschlossen, und wie vor dem allerersten Schultag seien die Jugendlichen vermutlich etwas unsicher, aber auch voller Erwartung. Sie hätten in den vergangenen Jahren gezeigt, was in ihnen steckt, sich angestrengt, um gute Noten zu erlangen. Das sei die gute Basis für die Herausforderungen im Leben. Gemeinsam seien sie einen langen Weg gegangen, hätten viel erlebt. Jetzt eröffne der Abschluss ihnen den Weg in Ausbildung und Beruf. »Das habe ich noch nie vorher versucht, also bin ich völlig sicher, dass ich es schaffe«, diese Überzeugung von Astrid Lindgrens Pippi Langstrumpf sei ein wunderbares Lebensmotto. »Probieren Sie aus«, ermunterte sie die Schüler. Sie sollten reisen, ihre Talente stärken, Ziele entwickeln und sich nicht auf dem Geschafften ausruhen. Corona und jetzt der Krieg hätten viele Einschränkungen gebracht, aber sie hätten einen klaren Kopf bewahrt und ihren schulischen Weg zu einem guten Ende gebracht. Das verdiene Anerkennung. Nun sollten sie mitmachen in der Gesellschaft, sich einmischen und gestalten – davon lebten Heimat und Demokratie. Dabei würden sie an Hürden kommen. Aber es sei entscheidend, wie man damit umgehe, wenn etwas nicht optimal laufe. Auch hier gebe es einen Pippi-Rat: »Warte nicht darauf, dass die Menschen dich anlächeln. Zeige ihnen, wie es geht.« Also sollte man sein Glück nicht von anderen abhängig machen, sondern sich überlegen, was man aus eigener Kraft tun könne. So wünschte sie den Absolventen nicht nur einen unvergesslichen Tag, sondern zudem den Mut, Neues auszuprobieren.

Sie freue sich mit den Schülern, sagte Elternvertreterin Lene Garus-Jochumsen. Auf dem Weg mit Höhen und Tiefen seien viele mitgegangen, und so könne man sich an viele gemeinsame Erlebnisse erinnern, zum Teil schon seit der Kita. Mit Hoffnung und Zuversicht sollte man ans Leben herangehen, Leben wolle gelebt werden. »Es zählt, was ihr daraus macht.« Wer verhindern wolle, suche Gründe; wer verändern wolle, finde Wege, und auch wenn diese Wege steinig seien, sollte man sie nutzen, um Erfahrungen zu sammeln. Dank richtete sie an die Lehrer, die sich mit viel Einsatz um die Bildung der Kinder gekümmert hätten, und an die weiteren Akteure des Schulbetriebs, die Wegbegleiter bei allen Sorgen.

Mit einer interaktiven Erinnerungsreise verabschiedeten sich die Klassenlehrerinnen von den Schülern: Wann war die Einschulung der »kleinen und niedlichen« Mädchen und Jungen im Jahr 2016? Mit Schlaglichtern beleuchteten sie die einzelnen Schuljahr: Team-Spirit beweisen, Klassenfahrt, »Handgreiflich«-Projekt, dann Corona I, II und III, iServ, Videokonferenzen, Profilunterricht, kein Betriebspraktikum, Masken, Coronatests und Desinfektionsmittel und plötzlich das Abschlussjahr. Besonders wichtig war für alle dabei die Klassenfahrt. Vermissen würden sie, so die Klassenlehrerinnen, beispielsweise gut geführte Mappen und mit den Schülern zu lachen. Den Wunsch nach einem guten Job und Glück im Leben würden sie ihnen mitgeben. Und zum Ende könnten sie es ja verraten: Sie gehörten zum Geheimbund der sadistischen Mathelehrer, und wenn die Schüler das überlebt hätten, was solle sie jetzt noch aufhalten?

Für die Klasse 10a blickte Jonas Wanek zurück. Er dankte für viele schöne und weniger schöne Momente, an die Motto-Woche und die Klassenfahrt. Sabine Thiele habe nie aufgegeben, man hätte keine bessere Klassenlehrerin haben können. »Wir sind gespannt, was uns jetzt erwartet, und hoffentlich sieht man sich mal wieder.« Freude, es geschafft zu haben, drückte Adalet Akay für die 10b aus. Die Klasse sei zum Team geworden, habe auch Krisen bewältigen müssen. Nach Mathestunden habe sie schon mal überlegt, die Schule zu schmeißen. »Die Zukunft liegt jetzt allein in unserer Hand.« Aldedina Kucevic fand für die 10c, das sei ein »komischer Haufen« gewesen. Den Lehrern, insbesondere Klassenlehrerin Doris Heise, sei es aber gelungen, das Beste in den Schülern zu sehen, und mit den Mitschülern habe man eine wundervolle Zeit verbracht.

Als beste Schülerin wurde Finja Rother für einen Notendurchschnitt von 1,0 geehrt. Bester Schüler war Jannik Genz mit 1,5. Moderiert und mit einem Gesangsstück umrahmt wurde die Feier von Lehrer Kai Gosse.ek