»Der beste Preis wäre heute für Sie Ihr Traumjob«

Erste Einbecker Ausbildungsmesse auf dem BBS-Gelände gut angelaufen / Fans stehen Schlange bei Klaas und Mehrzad Marashi

Das war ein richtig großer Aufschlag: Reger Zuspruch und beste äußere Bedingungen haben der ersten Einbecker Ausbildungsmesse einen erfolgreichen Start beschert. Auf dem BBS-Gelände verbrachten Schüler aus Einbecker Schulen und aus der Umgebung gestern den Tag auf der Suche nach dem Traumjob – Möglichkeiten, ihn zu finden, gab es genug, und auch das Drumherum wird den Besuchern in Erinnerung bleiben.

Einbeck. Gegen einen Fernsehstar kommen natürlich ein Bürgermeister, ein Arbeitsagentur-Chef und ein Schulleiter kaum an, aber dennoch hörten die Jugendlichen zu, als die Messe eröffnet wurde – auch wenn sie sich anschließend wieder Klaas widmeten. Der MTV-Moderator war Gast am Sparkassen-Stand und kurzfristig für den verletzten Joko eingesprungen, und vor allem die Schülerinnen konnten sich kaum einkriegen vor Begeisterung.

Die Einbecker Ausbildungsmesse habe nur einen Fehler – sie sei die erste, stellte Bürgermeister Ulrich Minkner fest. »Auf diese Idee hätten wir schon früher kommen können.« Auszubilden sei für Firmen ein Stück ihrer Zukunft. Es sei gut, dass sich so viele Beteiligte aktiv einbringen würden, beispielsweise die Agentur für Arbeit, die Berufsbildenden Schulen mit ihrem hervorragenden Gelände und auch die Bundeswehr, die sich mit ihrer Darstellung wirklich anstrenge. Auch das Rahmenprogramm könne sich sehen lassen.

Klaus-Dieter Gläser, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit, Göttingen, fand die Ausbildungsmesse eine »klasse Sache«. Berufsorientierung habe eine lange Tradition, das sollte nun auch für Einbeck so sein. Eine solche Veranstaltung sei neben der verstärkten Information über neue Medien noch zeitgemäß, denn sie gebe Gelegenheit zur konkreten und direkten Kontaktaufnahme, man könne Berufe »begreifen«. Auch Auszubildende, mit denen man sich austauschen könne, seien vor Ort. Die Verhältnisse auf dem Ausbildungsmarkt würden sich ändern, sagte Gläser voraus, die Betriebe müssten sich bemühen – auch deshalb, weil man es sich nicht leisten könne, Jugendliche ohne berufliche Perspektive in staatlichen Transfer zu entlassen. Niemand sei ohne Talente, und man dürfe nicht in Defiziten stochern, sondern müsse die Stärken Jugendlicher finden.

Wetter, Programm und Gewinne seien traumhaft, befand BBS-Schulleiter Renatus Döring. »Der beste Preis wäre aber Ihr Traumberuf«, wandte er sich an die Jugendlichen. Das sei viel wichtiger, als ein iPad zu gewinnen. »Wenn Sie den Traumberuf haben, können Sie sich ein iPad ohnehin kaufen.« Die Aussteller hätten sich richtig für die Jugendlichen ins Zeug gelegt, betonte er. »Sie werden gebraucht«, sagte er. Von Seiten der Schule sei diese Messe ein Riesenaufriss, aber auch die Sponsoren hätten sich sehr angestrengt.

Erster Star auf der Bühne war MTV-Moderator und Schauspieler Klaas Heufer-Umlauf. »Joko wurde fast wie von einem Lkw umgerannt«, berichtete er über den Unfall auf dem Eishockey-Feld, den sein Kollegen Anfang der Woche erlitten hatte. »Er hat noch Kopfschmerzen und Brummschädel, aber die Krankenschwestern haben sich gefreut, dass er da war«, lachte er. Mit dem Sieg im Wettbewerb »Giro sucht Hero« der Sparkasse sei er so etwas wie der Bundespräsident der Sparkasse: »Überall Sekt und Schnittchen.« Werbung machen Klaas und Joko nicht nur für die Sparkassen, sondern für die Aktion »Gutes tun mit einem Klick« des Vereins »Junge Helden«. Ziel ist die Aufklärung zum Thema Organspende – ein erstes Thema also, das dem lockeren Klaas am Herzen liegt.

»Es wäre gut, wenn man nicht superdoof ist, wenn man eine Ausbildung anfängt«, sagte er vor dem fingierten »Bewerbungsgespräch« mit Sparkassen-Personalleiterin Karin Henne-Mudrack. Bekommen hätte Klaas den Job vermutlich nicht, überzeugen konnte er aber mit flotten Sprüchen.

Nach dem großartigen Messeauftakt warteten zahlreiche Attraktionen auf die jungen Besucher. Dazu gehörte in strahlender Sonne auch ein Auftritt von DSDS-Gewinner Mehrzad Marashi, der vor allem die Mädchen in Entzücken versetzte. Ein Band-Contest, verschiedene Vorträge und eine Verlosung für alle, die nachweisbar alle Messestände besucht haben, machten den Tag für die Jugendlichen rund.ek