Der letzte Bauabschnitt kann starten

Einbeck. Raum bieten für ein weites Kulturangebot – das ist der Wunsch des Fördervereins Alte Synagoge in Einbeck für die Nutzung des denkmalgeschützten Gebäudes, in dem sich die Alte Synagoge in der Baustraße befindet. Sie ist neben dem jüdischen Friedhof das einzige erhalten gebliebene Zeugnis jüdischen Lebens in Einbeck und wurde seit mehreren Jahren auf Betreiben des Fördervereins saniert. Nun steht der letzte Bauabschnitt an, und Frank Bertram, Vorsitzender des Fördervereins, wandte sich an die Volksbank in Einbeck und bat um eine finanzielle Unterstützung des Projekts.

»Dem sind wir sehr gern nachgekommen«, sagte Karsten Uhde (links), Repräsentant der Volksbank. Gemeinsam mit der VR-Stiftung der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Norddeutschland spendete die Volksbank in Einbeck einen Betrag in Höhe von 10.000 Euro für die anstehende Sanierung des Innenraums. »Ausschlaggebend war für uns die Tatsache, dass der Förderverein das Gebäude für allgemeine Veranstaltungen wie Lesungen oder Konzerte zur Verfügung stellen möchte«, sagte Karsten Uhde.

»Die kulturelle Förderung in den Regionen unseres Geschäftsgebietes ist für uns sehr wichtig und beruht unmittelbar auf unserem Unternehmensmotto ‘Mehr Werte für Menschen’«, so Uhde und übergab den Scheck an den Vorsitzenden Frank Bertram (Mitte) und Beisitzerin Margarete Voges. Beide bedankten sich für die Unterstützung und freuten sich, dass nun der letzte Bauabschnitt in der langen Sanierungsphase beginnt. »Seit 2004 sind wir als Förderverein dabei, das Gebäude außen wie innen zu sanieren«, erklärte Bertram. »Die Alte Synagoge soll zukünftig einem breiten Publikum zugänglich sein und auch das nachbarschaftliche Miteinander im Südstadtquartier stärken«, wünschte er sich. Der Innenraum wird nach der Sanierung rund 90 Personen Platz bieten für Versammlungen, Gespräche, Fortbildungen oder Lesungen. Der Vorstand der Volksbank ist sich sicher, dass die Alte Synagoge in der Bevölkerung viel Zuspruch erfahren und ein Ort der Begegnung sein wird. Uhde zeigte sich beeindruckt vom Engagement des Vereins und dessen Durchhaltevermögen bei diesem Mammutprojekt. »Darauf kann der Verein stolz sein«, resümierte er. Insgesamt sind Fördermittel für kalkulierte Kosten in Höhe von 250.000 Euro zugesagt.

Neben der VR-Stiftung/Volksbank fördern die Stadt Einbeck/DSK aus Mitteln der Städtebauförderung, die Kultur- und Denkmalstiftung des Landkreises Northeim und die AKB Stiftung den abschließenden Bauabschnitt. Der Förderverein kann im kommenden Winter den Innenausbau des 200 Jahre alten denkmalgeschützten Fachwerkgebäudes realisieren – wie bisher in Abstimmung mit der Unteren Denkmalbehörde der Stadt und dem Landesamt für Denkmalpflege in Hannover, die das Projekt seit Jahren positiv begleiten. Das vom Förderverein beauftragte Ingenieurbüro Mathias Cortnum koordiniert alle Arbeiten. Zurzeit läuft die Ausführungsplanung. Vorgesehen ist, eine innovative Wandheizungstechnik zu installieren, die Wände mit Lehmputz zu versehen, dabei historische Befunde auf Wandteilflächen nach Absprache mit der Restauratorin und den Denkmalbehörden sichtbar zu lassen, zu sanieren und zu dokumentieren.

Die in Anlehnung an die einstige »Frauenempore« eingebaute Empore soll eine Stahlkonstruktion mit Stützen sein. Hinzu kommt die finale Gestaltung von Decke und Fußboden, außerdem die Elektroinstallation und die Beleuchtung. Mit der Fertigstellung der Alten Synagoge rechnet der Verein optimistisch bereits im ersten Halbjahr 2020.sts