Der Neue für Recht, Wirtschaft, Kultur

Torsten Wendt Fachbereichsleiter in der Stadtverwaltung / Knappe Mittel gut einsetzen

Einen Teil seiner Vorstellungsrunden hat er schon absolviert, aber es geht weiter: Torsten Wendt ist neuer Fachbereichsleiter Recht, Wirtschaft und Kultur bei der Stadt Einbeck. Damit ist nicht nur die Stelle des Juristen wieder besetzt, sondern Torsten Wendt bringt auch Erfahrungen im Bereich Fusion mit.

Einbeck. Die Region ist dem Neuen im Neuen Rathaus nicht fremd: In Alfeld hat er sein Abitur gemacht, anschließend bei der Sparkasse gelernt und danach in Göttingen Jura studiert. Nach einer kurzen Zeit als Rechtsanwalt wurde er zum Bürgermeister und Samtgemeindedirektor in Ebstorf im Landkreis Uelzen gewählt, ein Amt, das er gut acht Jahre ausgeübt hat. In dieser Zeit bereiteten vor allem die Kommunalfinanzen Sorgen, und so wurde eine Fusion unausweichlich: im November 2011 mit Bevensen. Bei der Wahl zum Bürgermeister der neuen Kommune scheiterte der parteilose Jurist, ebenso bei der Vertreterwahl. Sehr bedauerlich sei das für ihn gewesen, blickt er zurück, er habe sich stark engagiert. Aber mit 41 als Pensionär zu Hause zu bleiben, das war für ihn keine Perspektive, und so hat er sich neu orientiert.

In Einbeck ist er Ende letzten Jahres Fachbereichsleiter Recht, Wirtschaft und Kultur geworden. Ein Thema, um das er sich kümmern wird, soll Beteiligungsmanagement sein, also die Vertretung der Stadt in den Gremien. Ein anderer Bereich wird Wirtschaftsförderung und deren künftige Organisation sein. »Doppelungen soll es nicht geben, wir müssen mit knappen Mitteln vernünftig umgehen«, betont Torsten Wendt. Deshalb müsse klar festgelegt werden, wer für welche Themen zuständig sei, und man müsse überlegen, wie Wirtschaftsförderung aus Sicht der »Kunden« wirke. Politik müsse Schwerpunkte setzen, auch mit Blick auf die Finanzlage. »Lieber weniger Themen, die aber gründlich bearbeiten«, das könnte eine Marschrichtung sein. Torsten Wendt hält es für spannend, mit der Verwaltung die Vorgaben umzusetzen und neue Strukturen aufzubauen, mit Unterstützung aus der Politik.

Als Jurist in einer Kommunalverwaltung hat er es mit einer breiten Themenvielfalt zu tun. Seine ersten Dienstwochen in Einbeck waren intensiv geprägt vom Thema Krankenhaus und der Frage, wie sich die Sicherung des Hauses rechtlich gestalten lässt.

Wichtig für eine Stadt sei auch die Kultur, stellte er fest, etwa Bücherei, Museum und Archiv.Torsten Wendt war in der Prüfungskommission am Niedersächsischen Studieninstitut in Hannover, eine Tätigkeit, die er gern fortsetzen würde, und nebenamtlicher Fachlehrer für Zivil-, Kommunal- und Verwaltungsrecht. Weiter ist er seit mehr als 20 Jahren Erste-Hilfe-Ausbilder, womit er im DRK in Alfeld begonnen hat. Als Gastdozent der Bundeswehr-Führungsakademie ist der Schutz kritischer Infrastrukturen aus kommunaler Sicht sein Thema. Praktische Erfahrungen hat er unter anderem beim Elbe-Hochwasser gesammelt.

Derzeit lebt die Familie von Torsten Wendt noch in Bargteheide. Seine Frau ist Studienrätin für Mathematik und Musik in Ahrensburg, im Moment in Erziehungszeit: Die kleine Tochter ist ein Jahr alt. Seine Frau wird nach der Babypause nun wieder in ihren Beruf einsteigen. Beide sind Kirchenmusiker. Ein gemeinsamer Umzug nach Einbeck ist geplant: »Wir nehmen schon Maß«, verrät er.ek