Der Trauer den nötigen Raum geben

Trauercafé öffnet erstmals am 7. Oktober um 15.30 Uhr im katholischen Pfarrheim

Heutzutage sind die Themen »Tod und Sterben« weitgehend aus dem Alltag verbannt. Dennoch wird jeder im Laufe seines Lebens irgendwann einmal mit dem Tod eines nahen Angehörigen oder Freundes und der Trauer über seinen Verlust konfrontiert. Der Umgang mit dem Tod ist schwierig: Gefühle, die man bisher nie oder nie in dieser Stärke erlebt hat, bestimmen plötzlich das Leben. Da ist es gut, wenn man sich austauschen kann. Die katholische Gemeinde St. Josef bietet deshalb in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis »Hospiz« Einbeck ein Trauercafé an – gestartet wird am 7. Oktober um 15.30 Uhr im Pfarrheim der katholischen Kirchengemeinde St. Josef, Hohe Münsterstraße, in Einbeck.

Einbeck. Trauer und der Schmerz des Verlustes sind eine normale Reaktion auf den Tod eines nahestehenden Menschen. Damit man sich in dieser Lebenskrise nicht hilflos fühlt, können Gespräche helfen. Die Idee für das Trauercafé in Einbeck hatte Marietta Achilles von der katholischen Gemeinde. Sie ist sich sicher, dass es Bedarf gibt. Im Trauercafé kann man mit jemandem sprechen, zu dem man Vertrauen hat, der einen versteht oder auch in einer ähnlichen Situation ist.

Bewusst gewählt wurde der Sonntag als Treffpunkt. Jetzt kommt die dunkle Jahreszeit, an den Wochenenden verstärkt sich oftmals das Gefühl der Einsamkeit. Ab dem 7. Oktober sind Trauernde an jedem ersten Sonntag im Monat von 15.30 bis 17 Uhr im Pfarrheim der katholischen Kirchengemeinde St. Josef, Hohe Münsterstraße, willkommen. Das Haus liegt zentral, ist barrierefrei. Wenn gewünscht, kann auch ein Fahrdienst organisiert werden.

Egal, was man glaubt, egal, wie alt man ist – alle, die sich austauschen und über ihre Trauer sprechen möchten, sind willkommen. Neben akuten Trauersituationen gibt es auch Menschen, die noch Jahre nach dem Verlust über ihre Trauer sprechen – im Trauercafé besteht die Möglichkeit dazu. Hier kann man hören, wie andere mit der Trauer umgehen. In der Gruppe der Initiatorinnen gibt es ausgebildete Trauerbegleiter. Falls weiterer seelsorgerlicher Bedarf besteht, wird Pfarrer Ewald Marschler bereit stehen.

Angesprochen sind nicht nur die Einbecker, sondern auch alle Betroffenen aus der Umgebung. Schön wäre es, wenn man am 7. Oktober gemeinsam um 15.30 Uhr mit einem kleinen Ritual wie dem Entzünden einer Kerze beginnen könnte. Denn es wird natürlich auch der Toten gedacht.sts