Deutlicher Anstieg der Arbeitslosenzahl zum Jahresbeginn

Im Landkreis Northeim 13,7 Prozent mehr Arbeitslose als im Dezember / Aber weniger Arbeitslose als vor einem Jahr

Wie im gesamten Agenturbezirk stieg die Zahl der Arbeitslosen in den drei südniedersächsischen Landkreisen Göttingen, Northeim und Osterode im Vergleich zum Vormonat deutlich an – im Landkreis Northeim um 13,7 Prozent oder 649 Personen. Im Vergleich zum Januar 2011 waren jedoch in allen Landkreisen deutlich weniger Menschen arbeitslos. In Einbeck stieg die Arbeitslosigkeit um 193 auf 1.682 Personen, die Arbeitslosenquote lag bei 9,3 Prozent.

Einbeck. In Einbeck waren damit 53 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr gemeldet. Die Arbeitslosenquote kletterte von 8,2 Prozent im Dezember auf 9,3 Prozent im Januar, vor einem Jahr lag sie bei 9,6 Prozent. Arbeitslos waren 570 Langzeitarbeitslose  (42 mehr als im Dezember), 568 50- bis 65-Jährige (42 mehr), 174 Ausländer (17 mehr), 134 15- bis 25-Jährige (15 mehr) und 78 Schwerbehinderte (einer weniger). Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Januar um zwei Stellen auf 137 gesunken, im Vergleich zum Januar 2011 gab es 26 Arbeitsstellen mehr. Jetzt meldeten Arbeitgeber 35 neue Stellen, 32 weniger als vor einem Jahr.

Von der Arbeitsagentur bezogen im Januar 531 Menschen und damit 106 mehr als im Dezember Leistungen: 57 15- bis 25-Jährige (fünf mehr), 200 50- bis 65-Jährige (24 mehr), 53 Langzeitarbeitslose (drei mehr), 44 Schwerbehinderte (gleichbleibend) und 24 Ausländer (drei mehr). Von der Sozialagentur bezogen 1.151 Menschen (87 mehr) Leistungen. Betroffen von Hartz-IV-Sätzen waren somit 77 15- bis 25-Jährige (zehn mehr), 368 50- bis 65-Jährige (18 mehr), 517 Langzeitarbeitslose (39 mehr), 34 Schwerbehinderte (einer weniger) und 150 Ausländer (14 mehr).

Mit einem deutlichen Anstieg der Arbeitslosenzahlen startete der südniedersächsische Arbeitsmarkt damit in das neue Jahr. Im Januar waren in Südniedersachsen 16.574 Menschen arbeitslos gemeldet, das waren 1.704 mehr als im Vormonat. Im Vergleich zu der Entwicklung in vorangegangenen Jahren fiel der Anstieg in absoluten Zahlen jedoch moderater aus als zu diesem Zeitpunkt üblich. »Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Januar gehört zu den typischen saisonalen Schwankungen, die sich immer wieder in den Verlaufskurven finden, erläuterte Klaus-Dieter Gläser, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Göttingen.

Wie im gesamten Agenturbezirk stieg die Zahl der Arbeitslosen im Januar in den drei südniedersächsischen Landkreisen Göttingen, Northeim und Osterode im Vergleich zum Vormonat deutlich an – im Landkreis Göttingen um 12,0 Prozent (884), im Landkreis Northeim um 13,7 Prozent (649) und im Landkreis Osterode um 8,5 Prozent (293). Im Vergleich zum Januar 2011 waren jedoch in allen Landkreisen deutlich weniger Menschen arbeitslos. Mit 7,4 Prozent liegt die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk über der durchschnittlichen Arbeitslosenquote in Niedersachsen. Sie lag im Januar bei sieben Prozent. Die Spanne reichte dabei von 3,9 Prozent im Emsland bis 13,3 Prozent in Wilhelmshaven-Stadt.

Sinkende Arbeitslosenzahlen, ein Zuwachs bei den gemeldeten Stellenangeboten und ein erneuter Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung im Agenturbezirk: Aus Sicht der Göttinger Arbeitsagentur war 2011 mit Blick auf den Arbeitsmarkt ein erfolgreiches Jahr. »Wir hatten im Vergleich zum Vorjahr sowohl im Bereich der Arbeitslosenversicherung als auch in der Grundsicherung für Arbeitsuchende weniger Arbeitslose im Bestand«, erläuterte Klaus-Dieter Gläser. In konkreten Zahlen heißt das, dass in Südniedersachsen im Jahresdurchschnitt 2011 16.751 Menschen arbeitslos waren, 1.903 beziehungsweise 10,2 Prozent weniger als im Jahresdurchschnitt 2010. Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Göttingen lag im Jahresdurchschnitt bei 7,5 Prozent und damit 0,8 Prozentpunkte unter dem Vergleichswert für 2010.

Die Nachfrage nach Arbeitskräften blieb im zurückliegenden Jahr relativ stabil. Unternehmen und Verwaltung meldeten der Agentur für Arbeit insgesamt 11.130 Stellen zur Besetzung, 385 beziehungsweise 3,6 Prozent mehr als 2010. Den größten Beschäftigungsaufwuchs hatte in absoluten Zahlen (plus fünf Prozent) das Gesundheits- und Sozialwesen. Im Handel wurden gegenüber Juni 2010 3,6 Prozent mehr neue Arbeitnehmer eingestellt. Bei der Betrachtung der Bruttoentgelte aus sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigung liegen die erzielten Median-Einkommen im Agenturbezirk Göttingen mit 2.579 Euro im oberen Drittel Niedersachsens. Der Wert für Niedersachsen betrug 2.619 Euro, der für Deutschland 2.702 Euro.

Der Agenturbezirk Göttingen umfasst den Landkreis Göttingen und die größten Teile der Landkreise Northeim und Osterode. Wie im Agenturbezirk, so sank im vergangenen Jahr die Arbeitslosigkeit auch in den zugehörigen Landkreisen. Der deutlichste Rückgang war im Landkreis Göttingen zu verzeichnen. Hier sank die Arbeitslosenquote auf 6,9 Prozent. Im Landkreis Northeim war die gute wirtschaftliche Lage zu spüren. Die Arbeitslosenquote lag bei 7,3 Prozent. Im Vorjahr hatte sie noch 7,7 Prozent betragen. Durchschnittlich waren hier 2011 5.090 Menschen arbeitslos gemeldet, 5,4 Prozent beziehungsweise 289 weniger als im Vorjahr. Im Landkreis Osterode sank die Arbeitslosigkeit um 7,8 Prozent, so dass im Jahresdurchschnitt 3.666 Menschen dort arbeitslos waren, 310 weniger als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote lag bei 9,7 Prozent und damit deutlich unter der Arbeitslosenquote von 2010, die 10,5 Prozent betragen hatte.sts