Deutsche Elf muss sich noch steigern

Einbeck. Thomas Borchert war Schiedsrichter in der 3. Liga (damals Amateuroberliga), als Schiedsrichter-Assistent war er sechs Jahre im DFB-Bereich (1. und 2. Bundesliga und auch einmal in der Champions-League bei Real Madrid) aktiv. Die Europameisterschaft ist für ihn vom Niveau her durchwachsen. Die DFB-Elf spiele gut, habe aber noch Potenzial nach oben, meint der Einbecker. Sein Tipp: Die deutsche Mannschaft gewinnt gegen die Griechen 1:0 – nach Verlängerung. Im Endspiel verliert das DFB-Team gegen Spanien.

Stephan Schamuhn, Schiedsrichter, hat vor drei Jahren noch in der Oberliga Niedersachsen gepfiffen, aktuell in der Landesliga. Er hofft, dass Deutschland mit 2:1 gewinnt. Er fand die DFB-Elf nur phasenweise überzeugend, wenngleich natürlich erfolgreich, was letztlich ja wichtig sei. Mit etwas Pech wäre den Dänen das 2:1 gelungen, und man hätte mit Holland zurück fahren können. »Deutschland hat durchaus die Möglichkeit, auch ins Finale zu kommen – zur Not auch durch einen Sieg im Halbfinale gegen England im Elfmeterschießen«, meint der Sportler. Bei allen Spielen hat Schamuhn auch immer seine Schiedsrichter-Kollegen im Blick: Leider habe das deutsche Gespann in seinem zweiten Spiel in einer Szene nicht sehr glücklich ausgesehen. Auch das nicht gegebene Tor für die Ukraine sei bedauerlich gewesen. Insgesamt aber findet er die Leistungen seiner Kollegen gut.

Die Spiele der Europameisterschaft fand Carsten Goebel, Koordinator der Frauen- und Mädchenmannschaften der SVG Einbeck 05 sowie Trainer der weiblichen D-Jugend, bisher noch nicht so spielerisch überzeugend. Die Favoriten wie die spanische Elf seien ihrem Anspruch bisher noch nicht gerecht geworden, so der Einbecker, der selber mehr als 38 Jahre aktiv Fußball gespielt hat. Er meint, dass das deutsche Team zwar alle Spiele bisher gewonnen, das ganze Potenzial aber noch nicht abgerufen habe. Aus diesem Grund sei eine Steigerung unerlässlich, um Griechenland im Viertelfinale mit 3:1 zu besiegen, so sein Tipp. Er glaubt nicht daran, dass die griechische Mannschaft wie bei der Europameisterschaft 2004 in Portugal mit ihrer defensiven Ausrichtung den Titel holt, da im Viertelfinale Qualität und Spielweise der deutschen Mannschaft den Ausschlag geben werden.Spannende Spiele mit einigen Überraschungen habe es bei der Europameisterschaft gegeben, sagte Pascal Thormann, Trainer der C-Jugend der SVG Einbeck 05. Er war über die enorme Leistungsdichte erstaunt, ebenso über die enttäuschenden Leistungen der Niederländer und das gute Abschneiden der griechischen Mannschaft.

Der lizenzierte C-Trainer, der seit vier Jahren Mannschaften betreut und selber lange Fußball gespielt hat, erklärte, dass die Leistungen der deutschen Elf bisher gereicht hätten. Jedoch müsste sich das Team noch steigern, wenn es Europameister werden wolle. Das Spiel zu langsam und zu unproduktiv, so Thormann. Statt Fußball zu präsentieren, der gut aussieht, sollten die Spieler von Jochim Löw effektiver agieren und auch mal Distanz-Schüsse wagen. Nur »klein-klein« bringe nichts, auch nicht gegen die Griechen. Er hofft auf einen 1:0-Sieg, doch geht er davon aus, dass es ein sehr enges Spiel wird.mru/st