Die Arbeitslosenzahlen in Einbeck steigen leicht an

Quote steigt von 8,1 auf 8,2 Prozent / Bestand der offenen Stellen ist gesunken / Jüngere profitieren vom Aufschwung

Einbeck. In Einbeck ist die Arbeitslosigkeit von Mai auf Juni um 28 auf 1.494 Personen gestiegen. Das waren 112 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 8,2 Prozent, vor einem Jahr lag sie bei 8,9 Prozent. Dabei meldeten sich 361 Personen arbeitslos, 18 weniger als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 335 Personen ihre Arbeitslosigkeit. Seit Jahresbeginn gab es 2.198 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Minus von 266 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dem gegenüber stehen 2.205 Abmeldungen von Arbeitslosen (minus 390). Der Bestand an Arbeitsstellen ist um elf auf 175 Stellen gesunken. Im Vergleich zum Juni des vergangenen Jahres gab es 35 Stellen mehr.Einbeck (sts). 373 Arbeitslose und damit 15 Personen weniger bezogen Leistungen vom Arbeitsamt. Darunter waren 171 Männer  (Vormonat: 17 weniger) und 202 Frauen (zwei mehr): 52 15- bis 25-Jährige (acht weniger), 154 50- bis 65-Jährige (neun weniger), 57 Langzeitarbeitslose (fünf weniger), 35 Schwerbehinderte (zwei weniger) und neun Ausländer (vier weniger). Es meldeten sich 134 Personen arbeitslos, vier weniger als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 130 Personen ihre Arbeitslosigkeit. Auf Hartz-IV-Leistungen angewiesen waren 1.121 Personen und damit 13 weniger als vor einem Jahr. Von der Sozialagentur gestützt wurden 620 Männer (Vormonat: 29 mehr) und 501 Frauen (24 mehr), darunter waren 80 15- bis 25-Jährige (20 mehr), 355 50- bis 65-Jährige (einer mehr), 441 Langzeitarbeitslose (sieben mehr), 37 Schwerbehinderte (fünf weniger) und 119 Ausländer (neun weniger).

Die Meldungen vom südniedersächsischen Arbeitsmarkt bieten durchaus Anlass zur Freude: Die Zahl der Arbeitslosen betrug im Juni im Bezirk der Agentur für Arbeit Göttingen 16.236. Das bedeutete gegenüber dem Vorjahresmonat einen Rückgang von 9,3 Prozent und gegenüber Mai ein Minus von 4,5 Prozent.

Der Zugang an Stellenangeboten blieb auch im zurückliegenden Monat konstant hoch. Im Juni meldeten Betriebe und Verwaltung 979 offene Arbeitsplätze. Zwar lag der Zugang im Vorjahresvergleich 9,3 Prozent beziehungsweise 100 Stellen hinter dem Ergebnis vom Juni 2010, bisher wurden im laufenden Jahr jedoch bereits 348 mehr Stellen gemeldet als im Vorjahreszeitraum.

Betrachtet man die Zahlen hinter dieser Erfolgsmeldung, ergibt sich für den Arbeitsmarkt, dass nicht alle Personengruppen bisher in gleicher Weise vom Aufschwung profitieren können. Zieht man den Vergleich zum Vorjahresmonat heran, so konnten bisher arbeitslose Jugendliche unter 25 Jahren überdurchschnittlich von der Entwicklung profitieren. Ihre Zahl sank im Vergleich zum Juni 2010 um 15,6 Prozent auf 1.344. Demgegenüber ging die Zahl der älteren Arbeitslosen über 50 Jahre im Vergleich zum Vorjahresmonat lediglich um 3,0 Prozent auf 4.804 zurück, die Zahl der älteren Arbeitslosen über 55 Jahre stieg sogar um 1,9 Prozent auf 2.739 an. Auch die Gruppe der Schwerbehinderten konnte bisher nicht vom Aufschwung am Arbeitsmarkt profitieren: Ihre Zahl stieg im Vergleich zum Vorjahresmonat um 10,1 Prozent auf 656.

Um die Chancen für möglichst viele Menschen am Arbeitsmarkt zu erhöhen oder notfalls auch langsam an den Arbeitsmarkt heranzuführen, bieten Agentur für Arbeit und Jobcenter vielerlei Unterstützungsmöglichkeiten an. Im Juni wurden 1.860 Menschen mit Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung gefördert. Die berufliche Weiterbildung wurde bei 1.196 Menschen unterstützt. In 546 Fällen wurde eine Selbstständigkeit durch den Gründungszuschuss gefördert, für 495 Menschen wurde ein Eingliederungszuschuss gewährt, um eine längere Einarbeitungsphase auszugleichen, und 989 Menschen waren in Arbeitsgelegenheiten beschäftigt.

Ergänzend zur gesetzlich definierten Arbeitslosenzahl veröffentlicht die Agentur für Arbeit Angaben zur Unterbeschäftigung. Dazu zählen zusätzlich zu den Arbeitslosen solche Personen, die nicht als arbeitslos gelten, die aber zum Beispiel im Rahmen von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen gefördert werden. Die Unterbeschäftigung betrug nach vorläufigen Angaben im Juni 22.292. Damit lag die Unterbeschäftigung um 3.131 beziehungsweise 12,3 Prozent unter dem Vorjahresmonat.

Seit Februar 2010 unterschreiten die Arbeitslosenzahlen im Agenturbezirk Götingen die jeweiligen Vergleichswerte des Vorjahres. Die Zahl der Arbeitslosen hatte während der Wirtschaftskrise 2009 im Agenturbezirk lediglich während der Sommermonate den Vorjahreswert überstiegen, war ansonsten aber aufgrund von Kurzarbeit und des Einsatzes arbeitsmarktpolitischer Instrumente stabil geblieben. Saisonal bedingt stieg die Zahl der Arbeitslosen im Januar 2011 an, ist seit Februar allerdings wieder rückläufig.

Mit einer Arbeitslosenquote von 6,7 Prozent liegt der Landkreis exakt im niedersächsischen Landesdurchschnitt. Auch im Landkreis Osterode am Harz waren sowohl im Vergleich zum Vorjahresmonat als auch zum Mai weniger Menschen arbeitslos. Die Arbeitslosenquote betrug 9,4 Prozent, die Zahl der Arbeitslosen lag bei 3.601 und somit um 332 oder 8,4 Prozent unter der Vorjahresmonat und 137 oder 3,7 Prozent unter dem Ergebnis vom Mai. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sanken die Arbeitslosenzahlen auch im Landkreis Northeim deutlich, und zwar um 215 beziehungsweise 4,2 Prozent. Damit waren hier im Juni 4.948 Menschen arbeitslos, was einer Arbeitslosenquote von 7,1 Prozent entspricht. Im Vergleich zum Vormonat sank die Zahl der Arbeitslosen allerdings nur minimal um 0,1 Prozent oder 6. In Hildesheim lag die Arbeitslosenquote aktuell bei 7,7 Prozent.oh