Die Frühjahrsbelebung fällt buchstäblich ins Wasser

Arbeitslosenzahl in Einbeck ist leicht zurückgegangen / Quote liegt bei neun Prozent / Ausbildungsmarkt ist in Bewegung

Die Arbeitslosigkeit in Einbeck hat sich im Mai verringert – um 13 Personen auf 1.921. Das waren 269 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug im Mai neun Prozent, vor einem Jahr belief sie sich auf 7,7 Prozent.

Einbeck. Im Mai meldeten sich in Einbeck 400 Personen arbeitslos, 71 mehr als vor einem Jahr, und gleichzeitig beendeten 419 Personen ihre Arbeitslosigkeit. Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 2.091 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Plus von 249 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dem gegenüber stehen 1.968 Abmeldungen von Arbeitslosen. Unter den 1.921 Arbeitslosen waren 1.069 Männer (26 weniger als im April) und 852 Frauen (13 mehr). Ohne Job waren 153 15- bis unter 25-Jährige (vier mehr), 715 50-Jährige und älter (drei mehr), 727 Langzeitarbeitslose (zwölf mehr), 92 Schwerbehinderte (zwei mehr) und 172 Ausländer (vier weniger). Die Arbeitslosenquote blieb konstant bei neun Prozent.

30 Personen weniger und damit 671 bezogen Leistungen vom Arbeitsamt. Das waren 203 Arbeitslose mehr als im Mai des vergangenen Jahres. Von Arbeitslosengeld lebten 366 Männer (30 weniger), 305 Frauen (zwei mehr), 78 15- bis 25-Jährige (drei weniger), 299 50-Jährige und älter (einer mehr), 81 Langzeitarbeitslose (einer mehr), 50 Schwerbehinderte (fünf mehr) und 24 Ausländer (vier mehr). Von den 199 Personen, die sich bei der Arbeitsagentur arbeitslos meldeten, waren 92 vorher einer Erwerbstätigkeit nachgegangen, 51 hatten eine Ausbildung absolviert. 118 Personen gelang es, eine Erwerbs-tätigkeit aufzunehmen.

Um 17 Personen auf 1.250 gestiegen ist die Zahl derer, die von der Sozialagentur lebten. Hartz IV-Leitungen bezogen 703 Männer (sechs mehr) und 547 Frauen (elf mehr), 75 15- bis 25-Jährige (sieben mehr), 415 50-Jährige und älter (zwei mehr), 646 Langzeitarbeitslose (elf mehr), 42 Schwerbehinderte (drei weniger) und 148 Ausländer (acht weniger).

Die Zahl der Arbeitslosen in Südniedersachsen ist im Vergleich zum Vormonat leicht gesunken. Dabei fiel die saisonal übliche Belebung am Arbeitsmarkt allerdings deutlich geringer aus als zu erwarten war. Nach Angaben der Agentur für Arbeit Göttingen waren im Mai im Agenturbezirk 16.698 Menschen arbeitslos. Gegenüber April ging diese Zahl um 302 oder 1,8 Prozent zurück, gegenüber dem Vorjahresmonat war jedoch ein deutlicher Anstieg von 1.042 oder 6,7 Prozent zu verbuchen.

Der Bestand an offenen Arbeitsstellen ist im Mai um fünf auf 139 Stellen gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es zehn Arbeitsstellen weniger. Arbeitgeber meldeten im Mai 75 neue Arbeitsstellen, 23 weniger als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 278 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 93.

Klaus-Dieter Gläser, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Göttingen, registriert mit Blick auf die Einstellungen einen verhaltenen Personalbedarf in den Betrieben: »Wir verzeichnen derzeit eine spürbare Zurückhaltung der Arbeitgeber bei der Rekrutierung neuer Mitarbeiter. Natürlich hat das mit der aktuellen wirtschaftlichen Situation zu tun. Wir müssen aber auch sehen, dass viele Betriebe nach der Wirtschafts- und Finanzkrise Beschäftigung deutlich aufgebaut haben und zur Zeit keinen weiteren Bedarf haben. Hinzu kommt die ungünstige Witterung im bisherigen Jahresverlauf, so dass die übliche Frühjahrsbelebung bisher buchstäblich ins Wasser gefallen ist.«

Nach wie vor ist der Ausbildungsmarkt in Bewegung. Aufgrund des kurzen Schuljahres haben viele Schulabgänger erst verspätet begonnen, sich um Ausbildungs- und Studienperspektiven zu kümmern. Aktuell haben von den insgesamt 2.963 gemeldeten Ausbildungsuchenden in Südniedersachsen noch 1.371 keine konkrete Perspektive und hoffen auf eine Lehrstelle. Demgegenüber sind aktuell 1.076 der ursprünglich 2.285 gemeldeten Ausbildungsstellen noch zu vergeben. Ausbildungsangebote sind noch für nahezu alle Berufe vorhanden. Agenturchef Gläser appellierte an die Jugendlichen ohne feste Ausbildungszusage, den Kopf jetzt nicht hängen zu lassen: »Wenn es mit dem Traumberuf bisher nicht geklappt hat, sollte das Spektrum erweitert werden. Viele Berufe haben ähnliche Schwerpunkte, fordern gleiche Fähigkeiten und Talente. Da lohnt es sich, über Alternativen nachzudenken.«

Einheitlich verlief die Entwicklung in den zum Agenturbezirk Göttingen gehörenden Landkreisen Göttingen, Northeim und Osterode im Mai. Im Vergleich zum Vormonat sank die Arbeitslosigkeit leicht, gegenüber dem Vormonat stieg sie – mit Ausnahme des Landkreises Osterode – an. Im Landkreis Göttingen waren im Mai 8.531 Menschen arbeitslos gemeldet, 219 beziehungsweise 2,5 Prozent weniger als im April. Der Anstieg gegenüber Mai 2012 fiel jedoch mit einem Plus von 957 oder 12,6 Prozent deutlich aus. Eine ähnliche Entwicklung verzeichnete auch der Landkreis Northeim. Hier waren im zurückliegenden Monat 5.185 Menschen arbeitslos, 55 oder ein Prozent weniger als im Vormonat aber 427 oder 9 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Von dieser Entwicklung unterscheiden sich die aktuellen Daten im Landkreis Osterode: Hier sank die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat um 28 beziehungsweise 0,9 Prozent auf 2.982, im Vorjahresvergleich waren jedoch 342 oder 10,3 Prozent weniger Menschen arbeitslos gemeldet.sts