Die Grünflächen sind wie die Visitenkarte einer Stadt

Sitzung des Kernstadtausschusses / Zustand der Park- und Wallanlagen in Einbeck im Blickpunkt / Besichtigung am Bäckerwall

Parkflächen, Grünanlagen und die Einbecker Wälle sind wie eine Visitenkarte der Stadt, so dass sich die Mitglieder des Ausschusses für Kernstadtfragen mit dem Zustand der Flächen befasst und den Bäckerwall als exemplarisches Beispiel besichtigt haben.

Einbeck. Bei der Ortsbegehung am Bäckerwall informierte Gerald Strohmeier, Fachbereichsleiter Bauen, Planen, Umwelt, die Mitglieder des Kernstadtausschusses über die durchgeführten und geplanten Maßnahmen in dem Bereich. Nachdem beim südlichen Teich der Querverbindungsweg vom See in Richtung Wall, die Pergola und die farbenfrohe Bepflanzung erneuert wurden sowie eine provisorischen aber barrierefreie erreichbare Bestuhlung aufgestellt wurde, stehen bis zum Herbst weitere Arbeiten an. Es sei geplant, so Strohmeier, den unbelasteten Schlamm auf landwirtschaftliche Flächen zu transportieren, den Igelkolben abzutragen und im Stellschrank eine VDE-gerechte Elektronik zu installieren, damit im knietiefen Teich auch die Fontäne wieder betrieben werden kann. Die im Haushalt bewilligten 10.000 Euro würden so gezielt eingesetzt, so dass die beliebte städtische Naherholungszone bald wieder ihrem schönen Charakter entspreche. Einen Gang über die »Wälle« genießen auch viele Touristen, so dass die Parkanlagen wie eine Visitenkarte seien, die besonders gepflegt werden müssten.

Nach der Fertigstellung aller Maßnahmen soll der Teich als kleine Biotopfläche seiner natürlichen Entwicklung durch Flora und Fauna überlassen werden, so dass eine einladende Atmosphäre entsteht. Auf dem Wall selber müsste in Zukunft jedoch über den Allee-Charakter nachgedacht werden, kündigte Strohmeier an, da die nachgepflanzten Linden auf der Ostseite entgegengesetzt in Richtung Stadtmauer wachsen. Möglichkeiten seien daher, nur Bäume auf einer Seite zu haben, so dass ein freier Blick auf die Innenstadt entstehe, oder die alten Bäume zu entfernen und gleichzeitig auf beiden Seiten neue zu pflanzen. Beide Alternativen sollten aber gründlich bedacht werden. Ein beliebter Anziehungspunkt sei seit vielen Jahrzehnten auch die Voliere am nördlichen Teich des Bäckerwalls. Die betreuende Familie, die sich sehr um die Tiere gekümmert habe, könnte altersbedingt die Aufgabe nicht mehr ausreiche erfüllen, so dass gemeinschaftlich entschieden wurde, dass das Vogelgehege, das auch nicht zeitgemäß sei, wohl in diesem Jahr noch zurückgebaut werde.

Ausschussvorsitzender Rolf Hojnatzki, SPD, lobte die bisherigen Fortschritte sowie die angestrebten Änderungen am Bäckerwall, und er kündigte weitere Unterstützung durch das Gremium an. Wenn er aber andere öffentliche Plätze, Straßen und Wege in der Kernstadt betrachte, so seien einige nicht so eine »Visitenkarte« wie der Bäckerwall. Strohmeier stellte fest, dass Park- und Grünflächen intensiv gepflegt würden, andere Bereiche hingegen weniger, auch in Bezug auf das vorhandene Budget. Manchmal sei es nicht verkehrt, die Landschaft wie auf der Büchting-Wiese sich selber zu überlassen, auch für die Natur, und nur für den sicherheitsrelevanten Schnitt bei der Einsicht in die Straße zu sorgen.

Bernd Huwald, CDU, betonte, dass Einbeck im Vergleich zu anderen Städten sehr sauber sei, aber durch die vielen Grünanlagen auch einen hohen Bedarf an Pflege habe. Um einen Überblick über die verschiedenen Flächen und den jeweiligen Bedarf an Pflege zu bekommen, schlug er ein Grünflächenkataster vor, das umgesetzt werden soll. Einbeck sei eine schöne, grüne und vorzeigenswerte Stadt, so Armin Hinkelmann, GfE/Bürgerliste, doch sollte eventuell überdacht werden, wo bei Bauhof und Gärtnerei gespart werden könnte. Nicht jeder Rasen müsse zum Beispiel wie ein Golfplatz gemäht sein, so dass das eingesparte Geld bei anderen Grünflächen Verwendung finden könnte.

Zur Anfrage über den Aussichtsturm oberhalb vom »Teichen« sagte der Baudirektor, dass dieser gesperrt sei, da die Balustrade abzubrechen drohe. Der Turm habe insgesamt einen hohen Sanierungsbedarf, und eine Renovierung sei extrem kostenintensiv. Herbert Klein, Beauftragter für Menschen mit Behinderungen, hinterfragte die Installation der Treppengeländer am Lönsweg/Hubeweg und am Gerhart-Hauptmann-Weg, was als möglich erachtet wurde. Zur Sprache kamen auch Geschwindigkeitsmessungen am Negenborner Weg sowie Beleuchtungen in Richtung Friedhof, die weiter verfolgt werden sollen.mru