Die Sanierungsbotschaft hören und mitmachen

Auftaktveranstaltung für Förderprogramm »Städtebaulicher Denkmalschutz« am Dienstag, 25. Juni, im Alten Rathaus

Einbeck.  Eigentümer, Mieter und interessierte Bürger sind willkommen zur Auftaktveranstaltung für das Förderprogramm »Städtebaulicher Denkmalschutz« im Sanierungsgebiet »Neustadt-Möncheplatz« am kommenden Dienstag, 25. Juni. Beginn ist um 19 Uhr in der Rathaushalle. An diesem Abend werden die grundsätzlichen Ziele, die Inhalte und der Ablauf des städtebaulichen Rahmenplanes vorgestellt.

Die Umsetzung der Altstadtsanierung, das wünschen sich die Planer, soll unter intensiver Beteiligung der Bürger erfolgen. Dazu soll ein sogenannter Sanierungsbeirat installiert werden. Auch das soll bei der Auftaktveranstaltung stattfinden.

Das erste Geld, berichtete Baudirektor Gerald Strohmeier, sei eingetroffen, jetzt sollte die städtebauliche Rahmenplanung für das Förder- und Sanierungsgebiet »Neustadt-Möncheplatz« erstellt werden. Eigentümer und Mieter seien aufgerufen, Anregungen einzubringen. Ziele des Programms sind die Steigerung der Anziehungskraft der Altstadt, die Aufwertung des Immobilienbestandes und der Quartiere im Sanierungsgebiet und die Aktivierung privater Vorhaben für Modernisierung und Instandsetzung oder Aus- und Umbau. Maßnahmen zum Klimaschutz und zur energetischen Quartierssanierung sollen umgesetzt werden. Interessierte werden mit einer intensive Beratung begleitet.

Es gehe darum, das Quartier wieder lebenswert zu machen - das zu schaffen, was man als »Urbanität« einer Stadt bezeichne. Wenn die Gesellschaft bunter werde, sollte man das auch zeigen. Die soziale Gemeinschaft in den Quartieren sollte gestärkt werden. Baudirektor Gerald Strohmeier und Projektleiter Peter Sobeck rufen alle Interessierten auf, im Sanierungsbeirat mitzuarbeiten.

Die Fläche ist rund 9,25 Hektar groß. Sie ist für die nächsten zehn Jahre als Sanierungsgebiet anerkannt. Das Fördervolumen beläuft sich auf 7,5 Millionen Euro, zu gleichen Teilen getragen von Stadt, Land und Bund. Ein weiteres wichtiges Ziel ist es, damit private Investitionen auszulösen. »Wenn wir gut rechnen, können wir vom Faktor 6 ausgehen - das ist intensive Wirtschaftsförderung für den Mittelstand«, rechnet Strohmeier aus. Die Stadt Einbeck, das sei eine Besonderheit auch dieses Areals, verfüge über besonders viele Baudenkmale: 2.096 im »alten« Stadtgebiet sowie weitere 140 im ehemaligen Bereich Kreiensen. Damit sei eine hohe Verantwortung verbunden. Alle Eigentümer im Sanierungsgebiet, mehr als 200 an der Zahl, seien angeschrieben und zum Besuch der Veranstaltung eingeladen worden, berichtete Peter Sobeck. Mitmachen könne aber jeder, der sich dafür interessiere.

Mehr als 250 Hauptgebäude gebe es in diesem Areal, darunter 170 unter Denkmalschutz, führte Architekt und Ortsplaner Hajo Brudniok aus. Es gebe einige städtebauliche Missstände, die man im Rahmen von Voruntersuchungen festgestellt. 2011 wurden 16 Komplett-Leerstände gezählt, sieben Läden waren nicht genutzt, 46 Gebäude standen zum Teil leer. Nur von Älteren wurde jedes dritte Gebäude bewohnt. Das Programm habe zum Ziel, vorhandene Leerstände zu beseitigen beziehungsweise drohendem Leerstand vorzubeugen. So komme man zu einer Standortaufwertung der gesamten Altstadt über die Betrachtung eines Einzelgebäudes hinaus. Mögliche Maßnahmen seien eine behutsame Entkernung oder das Öffnen von Blöcken. Angesichts der kleinen Parzellen in diesem Bereich müsse man übergreifend denken. Wer als Eigentümer hier saniere, könne Förderung nutzen beziehungsweise steuerliche Komponenten geltend machen.

Leerstand, warnte Strohmeier, habe Signalwirkung. Um so wichtiger sei es, den häufig als Ursache bestehenden Investitionsstau abzubauen. Es gelte, auf die Vorteile von Innenstadtlagen aufmerksam zu machen und sie auch zu nutzen. Wohnraum gebe es genug, aber nicht alles sei attraktiv beziehungsweise nutzbar. Die Anfänge beziehungsweise Nachfragen ließen sich schon gut an, jetzt sei es wichtig, dass aus den Planungen realisierte Projekte würden.

Einbeck habe 30 Jahre Erfahrung mit Sanierungsprojekten, die Stadt sei eine der hochkarätigsten in Niedersachsen, lobte Planer Dirk Puche. Jetzt bestehe eine weitere Chance, das Thema fortzuführen. Dabei seien Gebäude mit Schlüsselfunktion im Gebiet vorhanden, etwa das ehemalige Waisenhaus, die Mühle am Diekturm oder der Storchenturm. Die Attraktivität des Stadtgebiets werde steigen, wenn man hier die Pläne gut umsetze. »Wir hoffen, dass zum Auftakt viele Interessierte kommen, die die Botschaft hören und dabei mitmachen«, so der Wunsch von Baudirektor Strohmeier. »Viele müssen in die Speichen greifen, damit das Vorhaben ein Erfolg wird.« Bürger, die im Sanierungsbeirat mitwirken möchten, können sich bei der Verunstaltung melden oder telefonisch mit Projektleiter Peter Sobeck, Telefon 05561/916-215, Kontakt aufnehmen.ek

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