Dr. Michalek wird Bürgermeisterin

Hoher Vorsprung vor Amtsinhaber Ulrich Minkner / Landtagswahl: SPD deutlich vorn

An Spannung ließ der Wahlsonntag nichts zu wünschen übrig, und auch an Über­raschun­gen war er reich: So wird Dr. Sabine Michalek neue Bürgermeisterin in Einbeck. Mit einenm Vorsprung von mehr als zehn Prozent lag die gemeinsame Kandidatin von CDU, GfE und FDP klar vor Amtsinhaber Ulrich Minkner, SPD. Anders votierten die Einbecker dagegen bei der Landtagswahl: Hier hatte die SPD deutlich die Nase vorn, sowohl bei der Erst- als auch bei der Zweitstimme.

Einbeck. Dr. Sabine Michalek wird neue Bürgermeisterin in Einbeck. Das ist das deut­liche Ergebnis der Bürgermeisterwahl, die ges­tern stattgefunden hat, wenngleich das endgültige Ergebnis bei Redaktionsschluss noch nicht vorlag. Die Bewerberin, die CDU, GfE und FDP gemeinsam aufgestellt hatten, setzte sich mit ihrem »Neustart«-Motto durch: Rund 56 zu 44 Prozent - so klar lag sie vor Amtsinhaber Ulrich Minkner, SPD. Die 45-jährige Agraringenieurin wird ihr Amt voraussichtlich noch in dieser Woche antreten; das Wahlergebnis wird am Donnerstag offiziell festgestellt.

Überwältigt vom Zuspruch und gleichzeitig erfüllt von großer Denkbarkeit für die Unterstützung zeigte sich Dr. Sabine Michalek am Wahlabend. »Die Einbecker wollten den Neustart, und dafür sei sie »von Herzen dankbar«, sagte sie der Einbecker Morgenpost. Sie bemühe sich, dem großen Vertrauensvorschuss in den nächsten acht Jahren gerecht zu werden.

»Völlig überrascht« war da­gegen Ulrich Minkner vom Ergebnis. Ein knappes Resultat hätte er erwartet, sagte er gestern Abend gegenüber der »EM«, für dieses Ergebnis habe er aber keine Erklärung - vor allem dafür nicht, dass er alle Kreienser Wahlbezirke verloren habe. Er wisse nicht, ob das mit der Fusion zusammenhänge; bei seinen zahlreichen Kontakten nach Kreiensen habe er nicht das Gefühl gehabt, dass es von dort Gegnerschaft gebe.

Bei der Stadtratswahl waren die Zahlen anders als bei der Bürgermeisterin-Entscheidung. Die SPD erlangte 43,33 Prozent der Stimmen, ein Plus von gut drei Prozent. Von 24,98 auf 31,33 Prozent der Stimmen konnte sich die CDU steigern. Mehr als halbiert hat sich dagegen die Unabhängige Wäh­lergemeinschaft »Ge­mein­sam für Einbeck« (GfE). Kam sie aus dem Stand noch auf 21,5 Prozent der Stimmen, jetzt blieb sie unter zehn Prozent. Die Grünen lagen bei 5,38 Prozent, ein Anstieg um 0,2 Prozent. Die FDP verschlechterte sich von 4,95 auf 4,23 Prozent. Neu im Einbecker Rat ist die Bürgerliste UWG Kreiensen mit 6,82 Prozent.

Die Sitzverteilung im Stadtrat wird folgendermaßen aussehen: Die größte Fraktion wird die SPD mit 19 Ratsmitgliedern. Die CDU hat 14 Mitglieder. Die GfE behält vier Ratsmitglieder, drei stellt die Bürgerliste UWG aus Kreiensen. Die Grünen und die FDP ziehen jeweils mit zwei Mitgliedern in den neuen Rat ein. Die Wahlbeteiligung war mit 62,89 Prozent deutlich höher als 2011, als 57,43 Prozent der Bürger ihre Stimme abgaben; in Kreiensen waren es seinerzeit 55,97 Prozent gewesen.

Bei der Landtagswahl lag die Wahlbeteiligung bei 64,13 Prozent, das war deutlich mehr als im Januar 2008, als nur 58,99 Prozent der Wähler ihre Stimme abgegeben haben. Mit 43,93 Prozent konnte Uwe Schwarz sich im Einbecker Stadtgebiet deutlich vor Joachim Stünkel, CDU, setzen, der 36,54 Prozent der Erststimmen holte. Christian Grascha, FDP, kam auf 7,45 Prozent, auch er musste hier im Vergleich zu 2008 Federn lassen, Hans-Joachim Nehring, Grüne, kam auf 6,37 Prozent. Bei den Zweitstimmen lag die SPD bei 39,55 Prozent, während die CDU 33,71 Prozent holte. Die Zweitstimmen-Kampagne der FDP hat auch hier Früchte getragen - 11,03 Prozent hieß es schließlich noch, auch wenn das gegenüber 14,15 Prozent vor fünf Jahren ein Verlust war. Die Grünen holten 8,51 Prozent der Zweitstimmen - 2008 waren es noch 4,36 Prozent gewesen. Alle weiteren Parteien blieben deutlich darunter. ek