Drei Verletzte und Millionen-Schaden bei Großbrand

Feuer in der Nacht zu Freitag in der Altendorfer Straße / Fast 400 Einsatzkräfte / Polizei untersucht Ursache / Häuser vermutlich abrissreif

Einbeck. Am Tag danach: Die Altendorfer Straße ist zwischen den Einmündungen Waisengasse/Breiter Stein und Löwenkreuzung abgesperrt. Auf der Südseite der Straße stehen die ausgebrannten Fachwerkhäuser – unten Geschäfte, oben Wohnungen. Vom Eckhaus 28/30 bis zum Haus 24 zieht sich der Schaden, der sich von den Gebäuderückseiten noch dramatischer zeigt als an der Straßenfront.

Nach Angaben der Polizei ist der Brand gegen 2 Uhr am Freitagmorgen im Dachgeschoss des Dreifamilienhauses Altendorfer Straße 24 entstanden, vermutlich in der Küche. Das Feuer hat sich dann über die Rückseite des Hauses und den Innenhof hin fortgesetzt, wobei die enge Bebauung und die Lagerung von brennbarem Material die Ausbreitung begünstigt haben.

Die Feuerwehren, berichtete Brandabschnittsleiter Frank Langheim anschließend, seien schnell vor Ort gewesen. Die Löschwasserförderung erfolgte unter anderem über fünf Leitungen vom Mühlenkanal aus. Drei Personen – der 20-jährige Inhaber der Wohnung, in der das Feuer ausbrach, seine 19-jährige Freundin sowie eine weitere Anwohnerin – wurden mit Rauchgasvergiftungen ins Krankenhaus gebracht. Mehr als 30 Bewohner mussten während der Nacht evakuiert werden. Einige von ihnen wurden vom Deutschen Roten Kreuz im Jugendgästehaus untergebracht und betreut, andere wurden von Verwandten oder Freunden aufgenommen.

Im Einsatz waren rund 350 Feuerwehrleute aus den Feuerwehren Einbeck, Northeim und Dassel sowie aus mehr als 20 Ortsfeuerwehren aus der Umgebung. Mit vier Drehleitern haben sie das Feuer bekämpft, sowohl von der Altendorfer Straße als auch von der Rückseite des Brandherdes aus, von der Backofenstraße. Ebenfalls vor Ort waren sieben Kräfte des Technischen Hilfswerks, 22 Helfer des DRK, 14 Polizeibeamte sowie die Technische Einsatzleitung Nord und Ost der Feuerwehr mit rund 20 Mann.

Nach gut zwei Stunden, gegen 4.15 Uhr, hatte die Feuerwehr den Brand unter Kontrolle. Es wurden allerdings noch vereinzelte Brandnester gelöscht. Die Nachlöscharbeiten zogen sich bis in die Morgenstunden hin. Das Gebäude Nummer 28/30 wurde nach Begutachtung zum Betreten freigegeben; die Pizzeria im Erdgeschoss ist allerdings derzeit geschlossen. Beim Haus Nummer 26 ist noch im Lauf der Nacht das Dach eingestürzt, das Gebäude ist deshalb gesperrt worden. Nachdem das Feuer in Haus 24 wieder aufgeflammt war, erfolgte schließlich bis 7 Uhr ein Schaumeinsatz über Dreh- und Steckleitern.

Zur Brandursache hieß es zunächst, es bestehe der Verdacht der Brandstiftung. Das hat die Polizei gestern Vormittag im Rahmen einer Pressekonferenz noch nicht bestätigt. Die Gebäude Nummer 24 und 26 wurden beschlagnahmt die Ermittlungen dauern noch an. Im Gebäude war gegen Mitternacht eine Ruhestörung gemeldet worden. Einige Zeit später wurde das Feuer entdeckt.

Einen Wasserschaden gibt es im Gebäude Nummer 20/22; das Geschäft Print4You hat deshalb bis auf weiteres geschlossen. Der Verkehr wurde am gestrigen Freitag weiträumig über die Bismarckstraße umgeleitet, denn der betroffene Straßenabschnitt war gesperrt und wird es auch bleiben. Nach Angaben von Baudirektor Gerald Strohmeier, der ebenso wie Bürgermeister Ulrich Minkner, Kreisbrandmeister Bernd Kühle und dem Ersten Kreisrat Dr. Hartmut Heuer in der Nacht vor Ort war, sehe es so aus, als müssten die Häuser Altendorfer Straße 24 und 26 abgerissen werden.  · Lesen Sie auch unsere Sonderseiten zum Themaek/pk