Dreikönigssingen startet

Aussendungsgottesdienst: Sternsinger bringen Segen in die Häuser

Einbeck. »Segen bringen, Segen sein, Frieden! Im Libanon und weltweit« – so lautet das Thema der diesjährigen Sternsinger-Aktion. Seit Mitte November treffen sich Kinder und Jugendliche regelmäßig im katholischen Pfarrheim, um mehr über den Libanon und den Alltag der Gleichaltrigen dort zu erfahren. Außerdem wurden in den Gruppenstunden alte und neue Sternsingerlieder gelernt und gesungen, im Aussendungsgottesdienst in St. Josef wurden die Sternsinger jetzt auf ihren Weg geschickt, um Geld zu sammeln.

Ab heute werden sie die Haushalte in Stadt und Dörfern besuchen, um den Segen in die Häuser zu bringen. Zugleich rücken die Sternsinger das Thema Frieden am Beispiel des Libanon in den Mittelpunkt. Nach dem Bürgerkrieg von 1975 bis 1990 gelingt in dem kleinen Land im Nahen Osten ein weitgehend friedliches Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Religionen und Konfessionen. Nach wie vor aber ist das Zusammenleben von Ressentiments geprägt. Zudem hat der Libanon viele Flüchtlinge aus dem benachbarten Syrien aufgenommen. Die Bildungs- und Gesundheitsstrukturen reichen nicht aus, um den Bedürfnissen der Geflüchteten gerecht zu werden, und die Hilfsbereitschaft der Libanesen ist teilweise in Ablehnung umgeschlagen. Auch unter den Kindern und Jugendlichen kommt es zu Spannungen.

Der Projektpartner der Sternsinger, der Jesuiten-Flüchtlingsdienst, arbeitet vor diesem Hintergrund mit einheimischen Kindern und mit Kindern von Flüchtlingsfamilien. Ziel ist es, Frieden und Verständigung zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kultur und Religion im Libanon zu fördern.

Der Jesuiten-Flüchtlingsdienst leistet Hilfe bei der schulischen Integration und der medizinischen Versorgung. Die Stiftung hat ein Bildungsprogramm für Schulen erarbeitet, das die gemeinsamen Werte der Weltreligionen sowie Wissen über die eigene Religion und Geschichte vermittelt. Die Caritas Libanon organisiert ein Hausaufgaben- und Freizeitprogramm.

Im Aussendungsgottesdienst stellte Pfarrer Ewald Marschler heraus, dass die Sternsinger dieses Jahr nicht nur Segensbringer seien, sondern vor allem »Botschafter des Friedens«. Und der Frieden beginne im Alltag. Er wünschte sich, dass die Menschen Frieden im Herzen finden und in Frieden miteinander leben. Der Prophet Jesaja hat dazu die »Goldene Regel« aufgestellt. Diese »Bauanleitung für den Frieden«, die besagt, dass man jeden Menschen so behandeln sollte, wie man selbst behandelt werden will, gab Marschler den Sternsingern mit auf den Weg.

Die Aktion Dreikönigssingen zeigt den Sternsingern, wie wichtig es ist, friedlich und unvoreingenommen miteinander umzugehen. Deutlich wird, dass Kinder und Jugendliche selbst aktiv werden können, um zu einem friedlichen Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kultur und Religion beizutragen. Die Sternsinger lernen, dass es sich lohnt, offen und respektvoll aufeinander zuzugehen. Und so machen sie sich auf den Weg. Erst am Donnerstag, 2. Januar, werden die Sternsinger das Rathaus besuchen und dorthin den Segen bringen. Die Aktion Dreikönigssingen endet am 6. Januar, ab 18 Uhr mit einem Gottesdienst in St. Josef. Dann wird das Sammelergebnis bekanntgegeben.sts