EBS: Videobrille gegen OP-Stress

Einbeck. Die Patienten haben ab sofort die Wahl: Ein Konzert, ein Hollywood-Blockbuster oder Naturaufnahmen statt OP-Geräusche und wache Angespanntheit. Patienten, für die bei ihrer Operation der Einsatz von Regionalanästhesie in Frage kommt, können im Einbecker Bürgerspital (EBS) jetzt auf Videobrillen zurückgreifen und während des Eingriffs im OP-Saal Filme schauen.

Diese Neuerung bietet neben dem Unterhaltungswert vor allem medizinische Vorteile für die Patienten. Die ungewohnte Umgebung im OP, Geräusche und die Aufregung im Zusammenhang mit dem Eingriff können das Stresslevel bei Patienten ungünstig beeinflussen. Neue Videobrillen mit Touchscreen und ergonomischem Surround-Kopfhörer steuern hier entgegen: »Dank der audiovisuellen Sedierung sind die Patienten abgelenkt und spürbar entspannter«, sagt Dr. Thomas Hahn, leitender Oberarzt der Anästhesie. »Ist der Puls ruhig und gleichmäßig, können wir die Medikamentengabe reduzieren.«

Der Anästhesist schätzt die positive Wirkung: »Kreislauf und Körper werden weniger belastet, sodass sich die Patienten schneller erholen.« Sogar Patienten, die sich sonst für eine Vollnarkose entschieden hätten, nutzen nun das Angebot der Videobrille zusätzlich zur lokalen Betäubung: »Sie tauchen während der OP sozusagen in eine Wohlfühlatmosphäre ein, nehmen die Geräusche im Operationssaal nicht mehr wahr.« Auch das gab es schon: »Manche Patienten sind so entspannt, dass sie trotz des fehlenden Beruhigungsmittels einschlafen – oder auch verwundert sind, dass die OP schon vorbei ist.« Die OP-Brille kommt im EBS in allen chirurgischen Fachabteilungen sowie der Anästhesie zum Einsatz.

»Ich bin jederzeit auf der Suche nach Möglichkeiten, für unsere Patientinnen und Patienten den Service zu erhöhen. Die Brille ist für uns alle in jedem Fall eine gute Möglichkeit. Denn – machen wir uns nichts vor – niemand geht gerne ins Krankenhaus. Deshalb ist es unsere Aufgabe, diesen Aufenthalt und erst Recht angstbesetzte Operationen so angenehm wie möglich zu machen«, erläutert Geschäftsführer Tim Wozniak.oh