Ehrenamtliche Hilfe für Sterbende

Mitgliederversammlung der Hospizbewegung / Mehr als 400 Stunden Sitzwache

Hospize haben es sich zur Aufgabe gemacht, Sterbende im Sinne der Palliative Care (Sorge für Schmerzfreiheit und Lebensqualität) umfassend zu versorgen. Dabei spielten die Würde der Patienten, die auftretenden Ängste und Wahnvorstellungen älterer Menschen sowie der Humor in der Hospizarbeit eine wichtige Rolle, so die Koordinatorin der Hospizbewegung, Petra Heusy. Sie referierte bei der Mitgliederver-sammlung der Einbecker Gruppe im Sertürner-Hospital über die Arbeit der aktiven Mitglieder und die mehr als 400 Stunden Sitzwache. Vor den anstehenden Wahlen wurde der bisherige Vorstand entlastet und bestätigt.

Einbeck. Die mehr als 60 Mitglieder der Hospizbewegung Einbeck sind eine Gruppe von Menschen, die sich mit dem Thema Tod und Sterben bewusst auseinandersetzt. Sie sehen das Ableben als natürliches Geschehen an, das zum Leben gehört wie das Geborenwerden. Bei ihren Beratungen, Gesprächen und Begleitungen vermitteln sie, dass jeder Mensch ein Recht auf menschenwürdiges Sterben habe.

Bei der Mitgliederversammlung begrüßte die erste Vorsitzende Anita Kues-Niklaus die Anwesenden und bedankte sich bei allen aktiven Mitgliedern der Gruppe sowie bei der Koordina-torin Petra Heusy und der »guten Fee« des Vereins, Sabine Blaschke. Anschließend stellte Heusy in ihrem Jahresbericht die unterschiedliche und umfangreiche Arbeit der Hospizbewegung vor: Die ehrenamtlichen Helfer boten mehr als 400 Stunden Sitzwache bei Menschen in der letzten Lebensphase an, nahmen 841 Anrufe auf dem Notfalltelefon entgegen, führten rund 370 Gespräche mit Patienten, Angehörigen und Ärzten und begleiteten 30 Verstorbene.

Weiter berichtete sie, dass das Büro in Salzderhelden im vergangenen Februar bezogen wurde und inzwischen multimedial verbunden sei, so dass Anfragen zeitnah beantwortet werden könnten. Ebenso verfüge die Einrichtung über eine umfangreiche Büchersammlung mit aktuellen Publikationen zum Thema Hospiz.

Im abgelaufenen Jahr hätten viele Mitglieder an mehreren Fortbildungen, Supervisionen und Ausbildungen teilgenommen und sogar eine Person erfolgreich eine umfangreiche Klangschalenausbildung absolviert. Die unternommenen Fahrten führten zu verschiedenen Symposien, Hospizfesten und Vorträgen in der näheren und weiteren Umgebung. In der Rathaushalle wurde das Theaterstück »Du bist meine Mutter« aufgeführt, das auf große und positive Resonanz stieß. Heusy meinte, dass es bei den ehrenamtlichen Arbeitsstunden viele positive Aspekte gebe, so dass die Rückmeldungen der Partner die Kräfte der Mitglieder stärken und motivieren würden. Durch die monatlichen Gruppentreffen und Supervisionen sowie die regelmäßigen Informationsbriefe seien die Mitglieder des 2009 gegründeten Vereins gut informiert, so dass ihn die geringe Beteiligung bei der Versammlung nicht überrasche, so Schatzmeister Christoph Niklaus. Er berichtete, dass auch in der Zukunft der Verein die Gemeinnützigkeit besäße, so dass Spender weiter Quittungen bekommen könnten. Der erwirtschaftete Überschuss des vergangenen Geschäftsjahres solle, so Niklaus, für anstehende Supervisionen, die Büroeinrichtung sowie die laufenden Kosten genutzt werden.

Er als Schatzmeister, wie ebenfalls der gesamte Vorstand, wurde von den Anwesenden entlastet und im Amt bestätigt. Nach einer Satzungsänderung besteht das Präsidium jedoch nur noch aus den ersten beiden Vorsitzenden Anita Kues-Niklaus und Ingeborg Steinsiek, dem Schatzmeister Christoph Niklaus sowie der Schriftführerin Sabine Blaschke. Laut der Änderung gehören Ann-Kathrin Hupe, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit, und Koordinatorin Petra Heusy nicht mehr zum Vorstand, um sich mehr auf ihre Arbeit konzentrieren zu können. Heusy erklärte, dass die Ehrenamtlichen ihre Arbeit  mit viel Herz, Verbindlichkeit und Selbstverpflichtung leisten, um für die Patienten da zu sein.mru