Eigenverwaltung in vollem Gang

Sanierung bei KSW schreitet gut voran | Reges Interesse bei Investoren

Einbeck. Bei der KSW Technik stehen die Zeichen ganz klar auf Erfolg: Das Amtsgericht Göttingen hat das im April dieses Jahres beantragte Eigenverwaltungsverfahren nun offiziell eröffnet. Sanierungsexperte Thomas Planer, der von der KSW-Geschäftsleitung zur fachkundigen Beratung und Begleitung des Verfahrens an Bord geholt wurde, ist erfreut: »Die Entscheidung des Amtsgerichts, das Verfahren auch offiziell zu eröffnen, zeigt, dass die KSW Technik GmbH sehr gute Chancen auf eine gesicherte Zukunft hat.« Denn, so Planer weiter: »Prinzipiell werden Eigenverwaltungsverfahren dann eröffnet, wenn Betriebe nicht nur als sanierungswürdig, sondern auch als sanierungsfähig eingeschätzt werden. Diese Erwartungen gilt es nun zu erfüllen.«

Die Voraussetzungen dafür, dass dies auch tatsächlich gelingt, sind jedenfalls sehr gut. Gemeinsam mit der KSW-Geschäftsleitung haben die Sanierungsexperten von Planer & Kollegen begonnen, den gesamten Betrieb auf den Kopf zu stellen, Prozesse prüfend zu durchleuchten und neu zu definieren. Der Schwerpunkt des Verfahrens liegt, so die einhellige Meinung aller Beteiligten, auf der Sanierung und dem Fortbestand des Unternehmens. Klar auf ihrer Seite sind dabei die Regularien der Insolvenz in Eigenverwaltung. Diese besagen in § 270a der Insolvenzordnung, dass der Schuldner die Verfügungsgewalt und Finanzhoheit über sein Unternehmen behält und Herr des Geschehens bleibt. Konkret bedeutet dies für KSW: Da die Geschäftsleitung während des Verfahrens in vollem Umfang handlungsfähig bleibt, geht der Geschäftsbetrieb vollumfänglich weiter. Die Gehälter der Mitarbeiter sind also gesichert, und die Kunden werden weiter beliefert.

Doch auch jenseits der gesetzlichen Richtlinien spricht einiges für eine erfolgreiche KSW-Sanierung. So haben beispielsweise die Kunden schon jetzt ihre Unterstützung zugesagt. Sanierer Thomas Planer: »Ich bin äußerst optimistisch, dass wir das Eigenverwaltungsverfahren erfolgreich bestreiten werden. Die vergangenen Wochen zeigen, dass der Prozess zu keinem Zeitpunkt als das Ende von KSW zu sehen ist, sondern vielmehr als Standortbestimmung und wichtiger Schritt hin zu einer Neuausrichtung.«

Und da die Sanierung gut voranschreitet, geht es nun, laut Planer, »an die Investorensuche«. Denn bei der erfolgreichen Neuausrichtung von KSW soll idealerweise ein Investor helfen, der die neue strategische Ausrichtung erfolgreich mit voranbringt: »Von Investorenseite ist schon jetzt reges Interesse zu erkennen. Da die ersten Investorengespräche bereits laufen, bin ich optimistisch, hier demnächst positive Ergebnisse präsentieren zu können.«

Die KSW Technik GmbH ist seit mehr als 20 Jahren Spezialist in den Bereichen Industrie- und Tankanlagenbau. Unter dem Motto »Vertrauen, Partnerschaft und Kooperation sind der Motor unserer Aktivitäten« bietet sie vom Anlagenbau bis zu Servicedienstleistungen alles an. Zu ihrem Portfolio zählen neben Tankkomponenten folgende Produkte und Dienstleistungen: Zapfsäulen, Tankautomaten, Kassensysteme, Automatisierungstechnik, Systemtechnik und Werkstattausrüstung. Das deutsche Zentrale der KSW, deren Servicestellen über ganz Deutschland verteilt sind, sitzt in Einbeck; Niederlassungen befinden sich in München und Nürnberg. In finanzielle Schieflage war das Unternehmen geraten, als es zu schnell gewachsen war und das Wachstum nicht mehr selbst refinanzieren konnte.oh