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Ein Datum rund um junge Kunst in Einbeck

»Kunst, die unter die Haut geht«, unter diesen Namen haben die Macher von »Young Art in Einbeck« ihre erste eigenständig durch­geführte Kunstmesse für progressiv-jugendliche Kunst gestellt. Was die Besucher der Innenstadt auf einer Strecke von gut 100 Metern in der Langen Brücke zu sehen bekamen, wurde dem Wortspiel, das im Veranstaltungstitel versteckt war, in vollem Umfang gerecht.

Einbeck. Die erste Gänsehaut  stellte sich beim Anblick des mit Graffiti bemalten Gelenkbusses der Ilmebahn ein, der farbenfroh und überdeutlich auf das bunte Treiben der vielen jungen Künstler aufmerksam machte. Young Art Aktivisten hatten nachts auf dem Bus ein großes Igluzelt aufgebaut und Wache über die zum Teil bereits installierten Exponate gehalten. Mit Gitarre auf dem Bus und Musik wurde dazu eingeladen, die Ausstellung im Graffitibus zu besichtigen. Der Bus wurde erstmalig als rollende Kunstgalerie für vier verschiedene Young Art Projekte genutzt.

Dazu wurden über einen Flachbildschirm Videos der Young Art Videogruppe »Motion-Cut« vorgeführt. Vor dem Graffiti-Bauzaun stand Bodypainting im Mittelpunkt. Daniela Buchholz stand dem Hamelner Bodypainting-Künstler Jörg Düsterwald als lebendige Leinwand zur Verfügung, selbst bei nahezu herbstlichen Temperaturen. Gute fünf Stunden benötigte er, um die junge Frau in ein beeindruckendes Kunstwerk zu verwandeln. Die Kunstmesse bot Gelegenheit, das jüngste und aus Kreiensen stammende Mitglied bei »Young Art in Einbeck« vorzustellen. Der 13-jährige Maxim Seehagen hat sich bereits einen Namen als cleverer Cartoonist gemacht. »Ich habe sogar ein Bild verkaufen können«, freute er sich. Auch die junge Malerin Lena Joachim stellte ihre Werke vor.

Während sie malte, wurden ihre Tier- und Landschaftsfotografien per Diashow präsentiert. Der Veranstaltungsuntertitel war vordergründig einem Kunstangebot gezollt: dem Tätowieren. Hierzu war die »TangoBrücke« in Beschlag genommen worden. Ein Tattoo-Studio hat drei größere Tattoos gestochen und Aufklärungsarbeit geleistet, für welche Personen ein Tattoo überhaupt in Frage kommt – und für welche nicht. Für letztere gab es kunstvolle Kindertattoos. Im Rahmen der Veranstaltung wurde auch für das leibliche Wohl gesorgt, und mit den Sofas auf der Straße wurde das Ereignis ähnlich wie im vergangenen Jahr von vielen Besuchern und Mitmachern gefeiert. oh

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