»Ein Entwicklungsprozess, der noch länger anhalten wird«

Einbecker Seniorenrat berät über Resolution zur Werbeanlagensatzung / BBS-Altenpflegebereich stellt Projekt für ältere Menschen vor

Auf seiner jüngsten Sitzung thematisierte der Einbecker Seniorenrat die Entwicklung der Werbeanlagenresolution, die künftige Geräteausstattung im Stiftsgarten, die Finanzierung des Seniorenpreises sowie eine Kooperation mit der »Tafel«. In einem Vortrag stellten Mitglieder des BBS-Altenpflegebereichs ihr Projekt zur Vielfachnutzung der Trimmgeräte im Stiftsgarten vor.

Einbeck. »Wir haben die Werbeanlagenresolution verteilt, unter anderem auch an die Ratsmitglieder – leider hat sie keinen Anklang gefunden«, vermeldete der Vorsitzende des Seniorenrates, Hein-Peter Balshüsemann. Lediglich ein Ratsmitglied habe sich dafür ausgesprochen. Erfreulicher sei das Bürgerinteresse an der Resolution: »77 Bürger haben bereits unterschrieben«, berichtete Vorstandsmitglied Wolfgang Keunecke.

Die Umsetzung eines Werbeaufstellerverbots sei nötig, da diese für die vielen Rollatorbenutzer eine erhebliche Behinderung darstellten. Es werde nun im Ausschuss darüber verhandelt und eventuell eine neue Formulierungen getroffen. »Wir befinden uns hier in einem Entwicklungsprozess, der noch länger anhalten wird«, bereitete Balshüsemann die Mitglieder auf weitere Diskussionen vor.

Hingegen konkreter sei die Umsetzung des dritten Bauabschnitts im »Garten der Generationen«, verkündete Henrik Probst von der Stadtjugendpflege Einbeck. Neben einer Tischtennisplatte und einem Schachtisch werde auch der Bau der Boule-Bahn demnächst erfolgen. Ein Ortstermin mit dem Seniorenratsvorstand und Bauhofleiter Thomas Kreykenbohm habe bereits stattgefunden. Da die Gelder von der Sport- und Sozialstiftung gekürzt wurden, konnte die im Ursprungsantrag vorgesehene Realisierung des Spielhauses und der Sitzgruppe für den Kinderbereich nicht erfolgen. Hier habe man den Antrag nun zurückgezogen, neu formuliert und an die Jugendstiftung weitergeleitet. »Neben dem Haus und der Sitzgruppe haben wir den Antrag um einen Streetballplatz für Jugendliche erweitert«, erklärte Probst.

Nach Berichten aus verschiedenen Ausschüssen sowie dem Landesseniorenrat schilderte Ernst-August Lühmann den bisherigen Stand bei der geplanten Kooperation mit der »Einbecker Tafel«: »Es hat ein Gespräch stattgefunden, und wir konnten uns auf zwei mögliche Kooperationsfelder einigen.« So würden bisher nur wenige bedürftige Senioren das Angebot der »Tafel« nutzen, »die Dunkelziffer ist da sehr hoch«, stellte er fest, und er fügte an: »Das könnte ein Betätigungsfeld für uns sein.« Aufgrund des hohen personellen und logistischen Aufwandes bei der Einrichtung wäre die Gewährleistung eines reibungsloseren Aufwandes ein weiterer Bereich, in dem der Seniorenrat aktiv werden könnte. Allerdings sei das Wie noch nicht im Einzelnen besprochen worden.

Neuigkeiten hatte Balshüsemann für Mitglieder hinsichtlich der Finanzierung des Seniorenpreises. So sei er von der Sparkasse angesprochen worden, dass die Bürgerstiftung in Zukunft diesen Preis finanzieren wolle. Zur Sitzung hatte der Seniorenratsvorsitzende den Bereich Altenpflege der BBS Einbeck, vertreten durch Schüler Dirk Heiser, Altenpflegelehrkraft Petra Kramm und Teamleiterin Jutta Thomsen sowie der Leiterin des Seniorengymnastikkurses I beim Einbecker Sportverein, Helga Voigt, eingeladen. Im Zuge des Projekts der BBS-Altenpflegeklasse 1 mit dem Titel »Wir machen Senioren fit« haben die insgesamt 21 Schüler neue Übungen für die Fitness-Geräte im Garten der Generationen ausgearbeitet. »Wir haben altersgerechte Übungen getestet, die sonst nicht auf den Schildern vermerkt sind«, fasste Heiser zusammen. Die altersgerechten Trainingseinheiten enthielten Gleichgewichts-, Gelenk- und Muskelübungen. »Wir wollen erreichen, dass Senioren diese Übungen mitmachen«, erklärte Heiser, und er merkte an: »Bisher haben wir diese Trainingseinheiten nur innerhalb der Klasse ausprobiert.« Eine Zusage zum Test erhielt er dabei von Voigt, die mit ihrer Seniorengymnastikgruppe öfter im »Garten der Generationen« trainiert.

»Das, was sie vorgeschlagen haben, kann mit der Gruppe sofort umgesetzt werden«, sagte sie. Dabei werde die Gruppe von der Schulklasse während der Übungen begleitet und betreut, versicherten Kramm und Thomsen. Zudem vereinbarten sie, einen Probelauf zu starten, um zu sehen, wie das Programm angenommen werde und mögliche Verbesserungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Ziel sei es, auf die Bedürfnisse von Senioren aufmerksam zu machen sowie die Kommunikation und Kontaktpflege mit älteren Menschen zu fördern. In nächster Zeit solle die Erarbeitung einer gemeinsamen Broschüre mit Übungen und Anleitungen erfolgen.thp