Ein Geigenvirtuose und Frauenheld
Operettenbühne Wien spielte Franz Lehárs »Paganini« im Wilhelm-Bendow-Theater
Einbeck. Der Geigenvirtuose Niccolo Paganini, gespielt von Johann Winzer, ist nicht nur der Musik zugetan, auch die Frauen sind ganz nach dem Geschmack des Künstlers. So gelingt es ihm mit Hilfe seines magischen Geigenspiels, das Herz der Fürstin von Lucca, Anna Elisa (Elena Schreiber), zu erobern. Deren Mann, Fürst Felice (Christian Müller), findet im Gegenzug gefallen an Bella Giretti, die an der fürstlichen Oper als Primadonna tätig ist.
Auf Wunsch von Anna Elisa, die eine Schwester Napoleons ist, wird Paganini Kapellmeister am Hof in Lucca. Beide sind zu Beginn leidenschaftlich ineinander verliebt. Mit dem Duett »Niemand liebt dich so wie ich« gelingt es Winzer und Schreiber diese Leidenschaft eindrucksvoll auszudrücken. Allerdings verblasst der Liebeszauber bei Paganini schnell und die Fürstin muss erkennen, dass er es nicht lange bei einer Dame aushält. Sein Interesse gilt vermehrt Bella Giretti (Susanne Fugger), die in seinem Stück an der höfischen Oper die Hauptrolle spielt. Schließlich spitzt sich die Lage am Hof für Paganini zu: Nicht nur, dass die Fürstin eifersüchtig ist, auch ihr Bruder Napoleon ist über den Künstler verbittert, der mit seiner Beziehung zur Fürstin seinen Ruf geschädigt hat.
Schließlich ergreift der Geigenvirtuose die Flucht, um einer Verhaftung zu entgehen. Bella Giretti folgt ihm in eine Grenzschenke, erkennt aber, dass diese Beziehung ebenfalls nicht zukunftsfähig ist. So wendet sie sich an den Kammervorsteher Pimpinelli (Ronald Hein), der ihr stets schöne Augen gemacht hat. Zum Abschluss trifft auch Anna Elisa in der Schenke ein und gibt Paganini nach einem Gespräch frei: »Die Frauen sind das Elixier deines Lebens, aber sein Inhalt ist die Kunst.«
Regisseur Heinz Hellberg ist es gelungen, ein musikalisches Liebesabenteuer auf die Bühne zu bringen. Neben Tenor Johann Winzer als Paganini überzeugte Sopranistin Elena Schreiber als Anna Elisa bei ihren eindrucksvollen Soli oder Duetten. Eine nicht minder überzeugende Leistung bot Susanne Fugger als Bella Giretti, die ihre Rolle als eigenwillige, verspielte und kokettierende Primadonna ausgezeichnet verkörperte. Für zahlreiche Lacher sorgte zudem Ronald Hein als naiv-tolpatschiger Kammervorsteher Pimpinelli. Eine insgesamt gelungene und unterhaltsame Aufführung im nahezu ausverkauften Wilhelm-Bendow-Theater honorierten die Zuschauer mit langanhaltendem Applaus.thp