Ein neues flottes Kleid fürs »Pilsener«

Einbecker Brauhaus investiert: Steinie-Flasche überarbeitet, Kasten für Transport optimiert

Bei der Neuausrichtung vor einigen Jahren ist der »Klassiker« nicht angefasst worden, mit einer Millionen-Investition hat das Einbecker Brauhaus jetzt die Marke Einbecker Pilsener in ein neues Kleid gesteckt. Die Steinie-Flasche ist weiterentwickelt worden, ebenso der 30er-Kasten, der bei gleichem bewährtem Inhalt ein kleineres Format bietet.

Einbeck. Auch bei jahrhundertelanger Tradition ist noch Platz für Innovation: »Wir haben lange daran gearbeitet – jetzt sind Flaschen und Kästen für unser Einbecker Pilsener rundum erneuert«, berichtete Brauhaus-Vorstand Walter Schmidt bei der Vorstellung. Man habe sich dabei an veränderten Verbrauchergewohnheiten orientiert. Der 30er Kasten mit den 0,33-Liter-Flaschen sei zwar ein Mengenbringer und sehr gefragt, in Niedersachsen ebenso wie in Hamburg, Schleswig-Holstein oder Nordrhein-Westfalen. Er sei aber auch unhandlich, wurde als zu groß und zu schwer empfunden. 2010 wurde ein neues Design für die meisten Marken eingeführt – das sei gut gewesen und habe hohe Akzeptanz gebracht. Nun habe man sich auch an die Pilsener-Aufmachung gemacht, Mitarbeiter und Konsumenten befragt und gute Lösungen gefunden.

Die typische Steinie-Form ist nun schlanker und etwas höher. Durch eine neue Anordnung der Fächer innerhalb des Kastens passen aber weiterhin 30 Flaschen hinein. Bewusst hat das Brauhaus darauf verzichtet, eine Individualflasche mit Relief-Prägung auf den Markt zu bringen, und so kann die neue Steinie-Flasche in der bestehenden Form von jeder Brauerei eingesetzt werden. Den Kasten hat man nicht nur äußerlich frischer im Stil der anderen Einbecker-Kisten gestaltet, sondern gleichzeitig kompakter gemacht. Das merkt nicht nur der Verbraucher, sondern vor allem in der Logistik gibt es Vorteile: Paletten lassen sich effizienter auslasten, es wird weniger »Luft« gefahren, denn jetzt finden 42 statt zuvor 28 Kästen Platz auf einer Palette. Das bedeutet eine Steigerung um 50 Prozent, was letztlich Transporte verringert: »Statt früher drei sind das zwei Lkw-Fuhren für dieselbe Menge«, stellte Marketingleiter Ingo Schrader fest. Damit verbunden seien letztlich weniger volle Straßen und eine Reduzierung des CO2-Ausstoßes. Den 30er-Kasten beizubehalten, was mit einer kleinen Prägung am oberen Kastenrand deutlich gemacht wird, werde zum Wettbewerbsvorteil: »Die Kunden akzeptieren das«, erläuterte Walter Schmidt, das zeige sich schon in verstärktem Zuspruch in einigen Regionen.

Neben der Steinie-Flasche gibt es das Traditionsprodukt, an dem natürlich nichts verändert wurde, auch in der 0,33-Liter-Longneck-Flasche im 24er Kasten beziehungsweise im Sechserträger sowie in der 0,5-Liter-Longneck-Flasche im 20er-Kasten. Hier hat der halbe Liter die bisherige NRW-Flasche abgelöst, präsentiert sich, wie der Rest der Pilsener-Familie, mit neuem Etikett und im schlanken Stil.

Das Brauhaus hat in die optische Aufwertung innerhalb eines Jahres nicht nur viel Arbeit und Zeit investiert, sondern mit rund 1,5 Millionen Euro eine Menge Geld in die Hand genommen. 150.000 neue Kästen sind geordert, 80.000 davon sind bereits im Umlauf; entsprechend gehen 4,5 Millionen neue Steinie-Flaschen in den Markt. Das Material der »alten« Kisten wird recycelt und als Granulat für die Produktion  genutzt.

Neben dem »Aufbruch in ein neues Zeitalter«, wie der Brauhaus-Vorstand diesen Schritt bewertet, gibt es eine Neuausrichtung bei der Werbung »Fein gemacht«, geschrieben mit dem Einbecker »E«, lautet der Slogan für das Einbecker Pilsener, und als »Heimat der guten Biere« positioniert sich das Brauhaus regional stärker verankert. »Die Verbraucher sollen sich mit unserer Heimat identifizieren«, wünscht sich Walter Schmidt.ek

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