Ein »Tapetenwechsel« sorgt für viele kreative Einfälle

Elfter Schreibwettbewerb der Goetheschule: Preisträger ausgezeichnet, alle Teilnehmer erhalten eine Anerkennung

Geschichten, die Spaß machen, haben Goetheschüler geschrieben. Fantasievoll und einfallsreich, in unterschiedlicher Form: 97 Einsendungen gab es beim diesjährigen Schreibwettbewerb der Goetheschule, der von den Eltern veranstaltet wird, unterstützt durch die Deutschlehrer. Die Preisträger der elften Auflage wurden im Rahmen einer Feierstunde mit Preisen bedacht.

Einbeck. Arne Radtke-Delacor, Vorsitzender des Schulelternrates, erklärte, dass man versucht habe Altbewährtes mit Neuem zu verbinden. Er dankte dem Sponsor Maik Erler und der Jury mit Karin Wiedermann, Rainer Schoschnik, Melanie Schade, Karin Ganßmann und Maik Erler sowie den teilnehmenden Schülern. Das Thema »Tapetenwechsel« liegt einerseits dem Sponsor nahe, lässt aber wie immer auch freien Raum: Die Bandbreite der Doppeldeutigkeit des Wortes haben die Schüler in ihren 97 Beiträgen ausgenutzt. Raps, Comics, Poster, Theaterstücke und Geschichten wurden eingereicht.

Schulleiter Hartmut Bert-ram freute sich im tristen November ein Highlight an der Goetheschule zu haben, nämlich die Preisverleihung des Schreibwettbewerbs. Er lobte die Kreativität der Schüler und dankte den Eltern, die den Schreibwettbewerb ins Leben gerufen haben. Der Jury zollte er Anerkennung für ihre schwierige Aufgabe – die Bewertung.

Mit einem Sonderpreis ausgezeichnet wurde der Comic »Tapetenwechsel« von Ghostrider (Niklas Ebeling, 6a). Zeichnerisch wurde dabei dargestellt, wie eine Familie vor Ungeziefer nach Kanada flieht. Platz fünf belegte der originelle Beitrag »Tapetenwechsel leicht gemacht« von Galileo (Noah Delacor, 6b), präsentiert von Maik Erler. Dabei wurde gedanklich ein Apparat entwickelt, der neue Muster an die Wände beamen und wechselnde Bilder in die Räume zaubern kann: Mit dem Tapetomaten sind Schneelandschaften im Winter oder Sonnenuntergänge an der Wand  kein Problem mehr. Diese »Superidee«, so Maik Erler, landete auf Platz fünf.

Platz vier ging an »Mein Freund Change« von Chamäleon Franz (Felix Hofmann, 5b), gelesen von Karin Ganßmann. Die Tiergeschichte handelt von einem kleinen Chamäleon, bei dem noch keiner den Farbwechsel gesehen hat. Das grüne Tier zieht bei einer Familie ein, wird »Change« genannt, und nach einem Umzug in eine neue Wohnung ist es verschwunden. Erst die gelb-bräunliche Tapete im neuen Zuhause sorgt für den ersten Farbwechsel. Dieser Tapetenwechsel wird in Erinnerung bleiben.

Das Lied »Ich brauch’ Tapetenwechsel, sprach die Birke...« von Hildegard Knef stimmte auf den Drittplatzierten ein: Karin Wiedermann las »Ich brauch’ Tapetenwechsel« von »Die Birke«,  (Henrike Sänger, 9k1). Jury-Mitglied Karin Wiedermann freute sich über den gut geschriebenen Beitrag – bei der fünften Teilnahme glückte es Henrike Sänger zum fünften Mal unter die Preisträger zu kommen. In der Geschichte geht es um Jonas und seine Schlager-liebende Mutter. Die beiden brauchen einen Tapetenwechsel, und als die Mutter einen neuen Job gefunden hat, steht ein Ortswechsel an. In der Stadt Einbeck, die früher Stadt der Tapeten genannt wurde, würde er neue Freunde finden, war sich Jonas sicher.

Sunshine (Svenja Lüdecke, 10k2) belegte mit »Das große Glück«, gelesen von Rainer Schoschnik, den zweiten Platz. Der 18-jährige Frederik Freund wollte eigentlich Philosophie studieren, muss aber zunächst eine Malerlehre absolvieren. Beim Renovieren bei Familie Prächtig stellt der fest, dass Wohlstand und ein guter Job nicht glücklich machen. Bei Herrn Zorn hingegen wird deutlich, dass immer nur das Schlechte zu sehen, auch nicht glücklich macht. Liebe, Achtung und Rücksichtnahme war im Hause Herrlich angesagt. Lisa und Leni waren glücklich: Liebe, Zufriedenheit und Rücksichtnahme macht Glück aus, so die Quintessenz der Geschichte. Von der »Himmelsfeder« (Julia Delacor, 9f2)  stammt der »Tapetenwechsel«, den die Jury auf Platz eins setzte. Überraschende Wendungen in der Geschichte und die Gefährlichkeit eines doppeldeutigen Wortes prägen diese Geschichte: In einer Deutsch-Stunde werden zweideutige Begriffe behandelt. Da kommt einer Schülerin eine Geschichte in Erinnerung: Ihre Mutter wünschte sich einen Tapetenwechsel, und deshalb kauft der Nachwuchs lila Tapete mit Blümchen, um ihren Wunsch zu erfüllen. Das Tapezieren war nicht einfach, überall klebte der Kleister. Nach ihrer  Rückkehr klärte die Mutter ihre Kinder auf, dass sie mit Tapetenwechsel etwas ganz anderes gemeint hatte.

Den Klassenpreis errang die 5b, die sich über einen Wandertag freuen kann. Alle Teilnehmenden des Schreibwettbewerbs erhielten einen Anerkennungspreis. Für Musik sorgten diesmal Henrike Senger, Elias Pasche, Laura Kensy und Fabrice Lontke.Im nächsten Jahr wird Rechtsanwalt Dr. Neddenriep den zwölften Schreibwettbewerb finanziell unterstützen.sts

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