Einbeck wird Corona-Modell-Kommune

Einbeck. Die Landesregierung hat 14 Kommunen in Niedersachsen als sogenannte Modellkommunen zugelassen. Sie dürfen nach Ostern mit der kontrollierten Öffnung von Geschäften, Kultureinrichtungen sowie der Außengastronomie starten, teilte das Gesundheitsministerium in Hannover mit. Ausgewählt wurden die Städte Aurich, Achim, Braunschweig, die Hansestadt Buxtehude, Cuxhaven, Einbeck, Emden, Hann. Münden, Hildesheim, die Hansestadt Lüneburg, Nienburg/Weser, Norden und Oldenburg sowie die Samtgemeinde Elbtalaue. Elf weitere Modellprojekte sollen in einer zweiten Runde zugelassen werden.

Von der Stadt Einbeck hieß es dazu auf Sozialen Medien: »Einbeck wurde als Modellkommune für ein 'Öffnen mit Sicherheit' ausgewählt. Wir starten aber frühestens am 12. April damit, denn eine Voraussetzung ist, dass das Gesundheitsamt des Landkreises die Luca App zur digitalen Kontaktnachverfolgung zur Verfügung gestellt bekommt. Nähere Informationen folgen nach Ostern.«

Auf Freude stieß die Nachricht bei Einbecks Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek und beim Landtagsabgeordneten Christian Grascha. Auf Initiative von ihnen hatte man sich darum beworben, mit einem Testkonzept für eine dreiwöchige Erprobungsphase Handel, Gastronomie, Kinos und Kultureinrichtungen zu öffnen. Vorgesehen ist, dass jeder die entsprechenden Angebote in der Innenstadt nutzen kann, wenn ein negativer Test nachgewiesen wurde.

»Ich freue mich darüber, dass das Engagement der Stadt bei der Auswahl in Hannover gewürdigt wurde. Handel, Außengastronomie, Kino und Kultur in der Innenstadt brauchen wieder eine Perspektive. Wir werden jetzt das Konzept weiter konkretisieren. Unser Ziel ist es, am 12. April zu starten«, sagte Dr. Michalek.

»Ich möchte der Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek ein großes Kompliment machen. Sie hat es mit ihrem Team geschafft, in kürzester Zeit ein Konzept auf die Beine zu stellen, das sehr schlüssig den notwendigen Gesundheitsschutz mit einer Öffnungsperspektive kombiniert hat«, lobte Grascha. Sicherlich hätte bei der Auswahl des Landes auch eine Rolle gespielt, dass seit Monaten das Infektionsgeschehen durch die Disziplin der Menschen und die gute Arbeit des Gesundheitsamtes stabil gering sei.

Die ausgewählten Kommunen können nun damit beginnen, sichere Zonen einzurichten, in denen etwa Einzelhandelsgeschäfte, die Außenbereiche von Restaurants und Cafés, Fitnessstudios, Kinos, Theater und Galerien öffnen dürfen. Der Zutritt zu denen sei nur möglich, wenn ein negativer Antigen-Schnelltest vorliegt und die von der Kommune vorgegebene App zur Kontaktnachverfolgung genutzt werde, hieß es. Selbsttests würden nicht akzeptiert. Die Modellkommunen müssten sicherstellen, dass genügend Testkapazitäten vorhanden seien.

Ministerpräsident Stephan Weil begrüßte das Projekt: »Niedersachsen geht sehr umsichtig vor in der aktuell schwierigen Situation. Wir bleiben vorsichtig. Aber wir wollen einem neuen System mit Testen, Besucherlenkung und AHA-Regeln eine Chance geben. Wir brauchen Perspektiven.«

Zweck der Modellkommunen stelle dar, eine Grundlage für spätere kontrollierte und gezielte Lockerungen schaffen, sagte Landesgesundheitsministerin Daniela Behrens. »Ziel ist es, Schritt für Schritt durch diese Pandemie zu kommen und eine gewisse Normalisierung unseres Lebens zu ermöglichen.«

Die ausgewählten Kommunen legen nun Dauer und Geltungsbereich des Modellgebiets per Allgemeinverfügung fest. Der Start der Modellprojekte sei unterschiedlich, alle Kommunen wollten in den kommenden zwei Wochen beginnen. oh/mruoh