Einbecker Freimaurer unterstützen Arbeit der »Tafel«, für Familien und für Schwerkranke

»Geht hinaus in die Welt ... kehrt niemals Not und Elend den Rücken«, damit werden Freimaurer nach ihren Zusammentreffen verab­schiedet. Um die Notleidenden auch in der Praxis nicht zu vergessen, wird anschließend gesammelt. Was mit dem Geld gemacht wird, darüber entscheiden die Brüder der Einbecker Loge »Georg zu den drei Säulen« gemeinsam, Vorschläge macht Siegfried Kohrs (hinten links). »Wir haben uns entschlossen, in mehrere Richtungen zu spenden«, kündigte der Meister vom Stuhl, Rainer Koch (hinten rechts), an. »Sie alle sind in herausragender Weise ehren­amtlich tätig«, wandte er sich an die Abordnungen von Gruppen, die sich sowohl öffentlich als auch in der Stille für andere einsetzen.

Einbeck. »Sie alle verfolgen Ziele, die Unterstützung verdienen, und dazu wollen wir gern einen Beitrag leisten – zum einen als Bestätigung für Ihre Arbeit, zum anderen auch mit Geld, weil wir wissen, dass das immer knapp ist.« Für die Hospizgruppe Einbeck berichtete Christel Hanke (rechts, hinten Mitte Hospiz-Mitarbeiterin Heidi Dornieden), dass seit 1996 Sterbebegleitung stattfinde, bei Patienten zu Hause, im Heim oder im Krankenhaus. Nach dem Tod des Patienten bleibe man auch bei den Angehörigen zur Unterstützung. Obwohl die Mitarbeiter teilweise schon viele Jahre dabei seien, gehe ihnen jeder Fall doch wieder an die Nieren. »Unsere Arbeit darf und wird nicht Routine sein.« Öffentlich macht die Gruppe, zu der zehn aktive Hospizhelfer gehören, bei ihren Aktionen zweimal im Jahr auf sich aufmerksam: mit Grabgestecken und mit Osterdekoration.

Auch Patientenverfügungen seien sehr gefragt. Seit 2008 gibt es die Einbecker »Tafel«, die Thomas Döhrel (vorn links) vorstellte. Lebensmittel, die andere wegwerfen, die aber noch verwertbar sind, werden an Bedürftige ausgegeben, das ist das »Tafel«-Prinzip. Das könnte eigentlich kostenneutral sein, man müsse aber beispielsweise Miete und Kosten für das Auto, das die Waren abhole, zahlen, sagte er. Stolz sei die Einbecker »Tafel« darauf, dass sie ohne hauptamtliche Beschäftigte auskomme, denn etwa 80 Freiwillige stehen als Mitarbeiter zur Verfügung. Döhrel lobte das große Engagement bei den Einbecker Bürgern, die hohe Bereitschaft zur Hilfe zeigten. Ziel der Arbeit sei es, den Kunden nicht nur Lebensmittel zur Verfügung zu stellen, sondern sie auch anzuhalten, sich besser zu versorgen. Dafür brauche man Geld, um Projekte, Fachleute und Material zu finanzieren. Für die Spende der Loge sei man sehr dankbar.

Das Einbecker Bündnis für Familie betreibt mit der Stadt zusammen das Ein­becker Kinder- und Familienservicebüro am Hallenplan. Vorsitzender Peter Traupe (vorn rechts) führte aus, dass umfangreiche Dienstleistungen und Beratungen angeboten würden, etwa um Anträge zustellen. Tagesbetreuung, Babysitterbörse, Erste Hilfe am Kind sowie zahlreiche externe Beratungs- und Selbsthilfegruppen hätten ebenfalls ihren Platz. Mit »Mobilo« wird ein Stadtteilprojekt betrieben, in dem es beispielsweise Beratungsangebote und Hausaufgabenhilfe gibt. Das Servicebüro sei 2008 errichtet worden mit Beteiligung von Land, Stadt und Landkreis. Inzwischen sei das Land weitgehend aus- und eine Landkreisstiftung befristet bis Ende 2014 eingestiegen. Man suche deshalb nach einer Nach­folgefinanzierung für das Gesamtvorhaben.

Aufwendungen wie Miete und Sachkosten müsse man über Spenden abdecken, was bisher gelungen sei.Der Verein habe etwa 80 Mitglieder, sagte er, und es würden drei Mitarbeiterinnen beschäftigt. Ebenfalls der Betreuung Schwerstkranker und Sterbender widmet sich die Hospizbewegung Einbeck. Niemand wolle allein leben, warum solle man dann allein sterben, so die Überlegung von Katharina Würfel (vorn, Mitte). Mit 50 passiven Mitgliedern und einigen Aktiven sei die Hospizbewegung ein kleiner Verein.

Er stehe aber dafür, die Ausbildung seiner ehrenamtlichen Mitarbeiter zu zahlen, die besonders geschult werden müssten, um die schweren Situationen, denen sie ausgesetzt seien, aushalten zu können.Alle Empfänger dankten der Loge für ihre Unterstützung, sie sei ein wichtiger Baustein erfolgreicherVereinsarbeit.ek