Einbecker Grüne diskutieren aktuelle Themen

Schulprobleme, erneuerbare Energien und Flächenversiegelungen

Einbeck. Ausführlich beschäftigten sich die Einbecker Grünen auf ihrer Ortsverbandsversammlung mit der komplexen Schulsituation in Kreiensen. Dazu lieferte die 2. Vorsitzende des Elternrats, Petra Bohnsack, Informationen aus erster Hand.

Der Schulelternrat lehnt eine Unterbringung der Grundschule Kreiensen im Schulzentrum Greene ab und favorisiert einen massiven Anbau an das bestehende Schulgebäude in Kreiensen, der allerdings rund 1,2 Millionen Euro kosten würde. Weit weniger aufwändig wäre hingegen die Aufstellung von weiteren Containern, was auch erheblich weniger Zeit in Anspruch nehmen würde. Akzeptieren würden die Eltern dies jedoch allenfalls als Notlösung. Ratsherr Christian Kuhlmann erinnerte an die Beschlusslage im Rat. Danach soll der Landkreis prüfen, ob eine Unterbringung der Grundschule im Schulzentrum Greene möglich wäre. Dies sei die kostengünstigste Lösung. Nach eingehender Debatte kam die Versammlung zu dem Ergebnis, dass man das Prüfungsergebnis abwarten solle. Falle dieses negativ aus, müsse man die Container-Lösung anpeilen. Ein Anbau sei zu kostspielig und zu langwierig.

Intensiv befasste sich der Ortsverband sodann mit der Situation der erneuerbaren Energien im Landkreis Northeim. Dazu fand kürzlich ein Workshop in Bad Gandersheim mit dem Experten Fuder statt, an dem auch Ortsverbands-Mitglieder aus Einbeck teilnahmen. Fuder stellte dabei heraus, dass die Dichte der Windkraftanlagen im Landkreis, gemessen an den verbrauchten Flächen, weit hinter den Zielvorstellungen der Landesregierung in Hannover zurückbleibt. Demnach könnte hier noch eine Steigerung um das Zehnfache erfolgen, was allerdings nicht unbedingt realisiert werden müsste. Die Landesregierung möchte nämlich, wie der grüne Umweltminister Stefan Wenzel verlauten ließ, den Schwerpunkt auf den Ausbau der Solaranlagen auf Hausdächern legen mit einem Verbrauch von Natur- oder Kulturflächen gleich Null.

Angesichts dieser Situation missbilligten die Anwesenden das Störfeuer, das ausgerechnet aus bestimmten SPD-Kreisen gegen die Pläne der eigenen rot-grünen Landesregierung gerichtet wird. Um so erfreuter zeigten sich alle über den raschen Baufortschritt der Windkraftanlage Dassel II, der es erlaubt, dass die Mühle bereits in diesem Sommer noch ans Netz geht.

Zum Ärgernis gereichten die in letzter Zeit erfolgten erheblichen Flächenversiegelungen. Kritisiert wurde insbesondere die großräumige Versiegelung zwischen der Grimsehlstraße und dem Altendorfer Tor durch die Part AG. Die enorme Fläche, zu der auch noch die Versiegelung durch zwei große Baukörper hinzukommt, ist weder durch Lochsteine noch durch systematische Begrünung, wie sie seinerzeit auf dem Gelände von Marktkauf vorgenommen wurde, unterbrochen. Dies werde sich, darin war sich die Versammlung einig, beim nächsten Unwetter böse rächen. Unverständlich erschien vor allem Hans-Jürgen Reimann die Tatsache, dass Haus- und Grundbesitzer für ihre versiegelten Flächen nicht zu einer Regenwasser-Abgabe herangezogen werden, wie es in anderen Kommunen längst gängige Praxis ist. »In Einbeck kann jeder beliebig große Flächen abdichten, ohne dass er für die Folgekosten aufkommen muss. Diese bezahlt dann Otto Normalverbraucher zugleich mit der Schmutzwasserentsorgung, wobei die verbrauchte Frischwassermenge als einziger Maßstab dient. Das ist ökologisch verheerend und sozial total ungerecht«, so Reimann empört.

Höchst erfreut hingegen sahen sich alle in dem schönen neuen Büro im Rosenthal 17 um. »Ein großer Gewinn für den Ortsverband«, urteilte Ortsverbands-Sprecher Dr. Hein-Janke. Die offizielle Einweihung ist für Sonnabend, 27. Juni, in der Zeit von 11 bis 13 Uhr vorgesehen, zu der alle Interessierten eingeladen sind.oh