Einbecker Notgeldschein mit Wappen
Einbeck. Seit Anfang des Ersten Weltkrieges wurden die Goldmünzen der Reichsmark nach und nach eingezogen und durch sogenannte Silbernominale ersetzt. Im Lauf des Krieges wurden aber alle Münzen, die Silber, Kupfer oder Nickel enthielten, aus dem Verkehr gezogen. Gleichzeitig sank der Wert des Gelds.
Zu dieser Zeit lag das Münzrecht schon ausschließlich beim Staat, der aber bereits nach einiger Zeit die Zahlungsmittelknappheit nicht mehr ausgleichen konnte. So kam es, dass der Staat dulden musste, dass nach und nach deutschlandweit 451 regionale Ausgabestellen von so genanntem Belagerungsgeld oder Notgeld entstanden. Das Notgeld entstand also buchstäblich aus der Not heraus, weil die edelmetallhaltigen Münzen eingezogen und durch Papiergeld oder Münzen aus billigem Metall ersetzt wurden.
Nach 1918 wurden die anfangs sehr primitiv ausgeführten Notgeldscheine immer kunstvoller ausgeführt. Dies zeigt auch der abgebildete Einbecker Notgeldschein vom 20. Dezember 1920: Eingerahmt von der Wertangabe »50 Pfennig« schmückt eine zeitgenössische Version des Einbecker Wappens den Schein.
Der »heraldisch nach rechts« (vom Betrachter nach links) blickende Löwe steht über den Zinnen zwischen zwei Türmen. Durch den stilisierten Bogen fließt das Krumme Wasser, der Bach, welcher der Stadt möglicherweise den Namen gab: »Anne Beke« (am Bach) oder »Ahnbeck« wurde vielleicht später zu »Embek«, »Einebeke« und schließlich zu Einbeck. wk