Ausschuss für Kernstadtfragen

Einbecks Grünflächen sind beliebt und laden ein

Besichtigung des Weinbergswegs / »Eiszeit im Park« / Grünpflege und Straßenunterhaltung

Welche Probleme bei der Grünpflege und bei der Straßenunterhaltung auftreten können und welche Ziele für die Zukunft geplant sind, das erfuhren die Mitglieder des Ausschusses für Kern­stadtfragen bei ihrer jüngsten Sitzung von Baudirektor Gerald Strohmeier. Thematisiert wurden auch Zustand und Verkehrsaufkommen des Weinbergswegs, die Idee der »Eiszeit im Park« sowie die Versteigerung der alten Straßen­schilder nach der Fusion mit Kreiensen.

Einbeck. Vor der Sitzung des Ausschusses für Kernstadtfragen informierten sich die Mitglieder über die Verkehrsproblematik am Weinbergsweg. Hubertus von Reibnitz, Anwohner seit mehr als 42 Jahren, bemängelte den Zustand des As­phalts, das erhöhte Verkehrsaufkommen mit zunehmender Lärmbelästigung, die »Raser« und den stö­renden Schwerlastverkehr, der Straße und Häuser beeinträchtige. Die Ausschussmitglieder stellten vor Ort fest, dass Handlungsbedarf bestehe.

Eine Untersuchung der Stadt Einbeck und des Polizeikommissariats hat ergeben, dass sich mehr als 95 Prozent der Verkehrsteilnehmer auf dem Weinbergsweg an die zulässige Höchstgeschwindigkeit halten. Die Straße ist als kommunaler Hauptverkehrsweg klassifiziert, auf dem mit höherem Fahrzeug-Aufkommen - auch mit Lastwagen - zu rechnen ist. Bezogen auf die Gesamtzahl der Fahrzeugbewegungen, wird der Verkehr für eine Durchgangsstraße nur als gering erachtet. Weiter schreibt die untere Verkehrsbehörde in ihrem Prüfungsbericht, dass keine Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung in Form von Beschränkungen erfolgen können, da kein allgemeines Risiko der Beeinträchtigung vorliegt.

Der Ausschuss empfahl aufgrund des Berichtes einstimmig, dass die baulichen Mängel wie Risse, Dellen, Asphalt-Beschädigungen oder Gullyerhöhungen behoben werden sollen, weitere Geschwindigkeitsmessungen sollten unregelmäßig folgen. Zusätzlich regte er an, weitere Maßnahmen wie einen Fußgängerüberweg zur Friedhofskapelle oder eine Tempo-30-Zone zu prüfen. Da eine ähnliche Problematik auch am Negenborner Weg vorliege, sollten dort ebenfalls Messungen durch die Polizei vorgenommen werden. Weiter schlug Alexander Kloss, SPD,  vor, wegen der hohen Zahl von Kindern in diesem Bereich die Beleuchtung des Gehweges von der Kapellen- zur Wagnerstraße zu verbessern, was vom Ausschuss ebenfalls befürwortet wurde.

Die Umbenennung der Straßennamen wurde ebenso besprochen. Ausschussvorsitzender Rolf Hojnatzki, SPD, erklärte, dass der Kernstadtausschuss den mehrheitlichen Vorschlägen der Anwohner gefolgt sei, was auch vom Rat bestätigt wurde. Er erinnerte, dass die Einwohner sich von Beginn an mit Ideen beteiligen konnten, so dass bürgernah gute Ergebnisse erreicht worden seien. Weiter kündigte er an, dass die Gewinner des Straßennamen-Preisspiels bald veröffentlicht werden und dass alte Schilder für einen guten Zweck versteigert werden sollen. Alexander Kloss schlug vor, die Veräußerung beim nächsten Eulenfest durchzuführen, da das Fest einen schönen Rahmen biete und viele ehemalige Einbecker dazu in ihre Heimatstadt kämen.

Baudirektor Gerald Strohmeier stellte in der Sitzung die Grünpflege der Kernstadt vor. Neben öffentlichen Liegenschaften, Spielplätzen sowie Schulhöfen kümmere sich der städtische Bauhof allein um 14 Park-Objekte mit rund 130.000 Quadratmetern in der Kernstadt, für die 270.000 Euro zur Verfügung stehen. Allein 125.000 Euro verschlingen davon die 21,5 Prozent des Friedhofes, die als öffentliche Grünfläche gelten. Es werde zunehmend konzeptionell im Rahmen des Budgets gearbeitet, um die Grünflächen zu gestalten und neue Impulse zu kreieren, erläuterte der Fachbereichsleiter Bauen, Planen und Umwelt. Er betonte weiter, dass Einbeck »reich an grünen Schätzen« sei. Die Parks seien bei den Bürgern sehr beliebt, aber auch bei den Touristen, weshalb ein gewisser Aufwand betrieben werden müsste, um die »grüne Lunge« und die Lebensqualität zu verbessern. Ein gutes Beispiel sei die gelungene Sanierung des Bäckerwalls, der jetzt wieder zum Verweilen einlade. Hier seien noch die Beseitigung des Schlamms und des Igelkolbens im Teich notwendig, um das Bild abzurunden. Eine weitere wichtige innerörtliche Grünfläche sei der Stukenbrok-Park, der von vielen Bürgern genutzt werde und dessen Bild verbessert werden müsste. Für den Marktplatz sei geplant, dass der Boden dort, wo die Kastanien gestanden hätten, ausgetauscht werde, bevor die Pyramideneichen gepflanzt werden könnten.

Dr. Wolfgang Auer, SPD, schlug vor, im Winter einen flachen Teich oder ein Rasenstück als Eisfläche zum Schlittschuhfahren zu installieren, um neue touristische Anreize zu bieten. In Holzminden und in Nörten-Hardenberg ziehe das Angebot jedes Jahr viele Besucher an, die viel Spaß hätten, so dass das auch für Einbeck eine gute Möglichkeit sei. Kloss gefiel die Idee der »Eiszeit im Park«, wie auch dem Ausschuss und Strohmeier. Der Baudirektor erinnerte, dass es eine Eisfläche schon einmal am Schwimmbad gegeben hätte, doch sei die Umsetzung durchaus auch am Bäckerwall oder am Krähengraben denkbar. Um Jugendliche und Touristen in die Stadt zu locken, seien auch mal kreative Ansätze gefragt, wie eine Fläche beim Weihnachtsmarkt in der Innenstadt. Der Kernstadtausschuss beschloss, das Projekt an die Verwaltung und »Einbeck Marketing« weiterzugeben, damit es zielgerichtet weiterverfolgt werden kann.

Für die Straßenunterhaltung im Kernstadtbereich stünden pro Jahr 293.500 Euro zur Verfügung sowie 100.000 Euro für Brücken und 10.000 Euro für Radwege im gesamten Stadtgebiet, erläuterte Gerald Strohmeier, der hinzufügte, dass jährlich Pflaster- sowie Asphaltarbeiten im Rahmen des Budgets vergeben werden, um Mängel an Straßen, Gehwegen und Plätzen zu beheben. Zwar gebe es einen strukturierten Vorhabenplan für die Sanierungen, doch müsse nach jedem Winter geschaut werden, wo zusätzliche Schäden entstanden seien. Falls Kabel- und Leitungsarbeiten anliegen, würden einige Projekte auch zusammen mit den Stadtwerken durchgeführt, um Kosten zu senken. Für das kommende Jahr seien unter anderem Straßenarbeiten am Köppenweg, in der Wagnerstraße, der Schrammstraße und in der Kapellenstraße geplant sowie an Gehwegen in der Dörchenstraße und im Holunderweg. Hojnatzki übergab Strohmeier eine Vorschlagsliste, die in die Planungen miteinbezogen werden soll. Einen Drei-Jahres-Plan schlug Thomas Schlachter, CDU, vor, dem auch Dr. Auer zustimmte, damit Anwohner sehen könnten, dass an »ihre« Straße gedacht werde. Der Ausschuss sprach sich dafür aus, dass für die Vorhaben eine Prioritätenliste erstellt werden solle, bei denen auch Gehwege von und zu Schulen bedacht werden müssten.

Weitere Themen der Sitzung waren die Fugen des Hallenplans, für die noch keinen passende Lösung gefunden wurde, Beleuchtung und Sauberkeit der Unterführung am Pfänderwinkel, die Holzhütten im Wald sowie der Vorschlag von Udo Mattern, GfE, an der Reithalle wieder eine Tempo-30-Zone einzuführen.mru