Eine »sehr aktive BTM-Szene«

Landtagsabgeordneter Schwarz informiert sich im Polizeikommissariat

Einbeck. Die Einbecker können sich sicher fühlen – dafür sorgt die Einbecker Polizei. 1.625 Straftaten in Einbeck und 462 in Dassel hatte das Polizeikommissariat Einbeck im Jahr 2013 zu bearbeiten. Aufgeklärt werden konnten – und das ist eine hohe Zahl – 75,13 Prozent der Fälle - das erfuhr jetzt der hiesige Landtagsabgeordnete Uwe Schwarz, der sich bei Peter Volkmar, Leiter des Einbecker Polizeikommissariats, und Thomas Spieker, Leiter des Kriminal-Ermittlungsdienstes, über die aktuelle Situation informierte.

710 Unfälle wurden 2013 verzeichnet, zum Glück gab es keine Toten, aber 21 Schwerverletzte, blickte Volkmar auf das Unfallgeschehen. In diesem Jahr sei die Unfallzahl tendenziell ähnlich. Im Bereich der Polizeiinspektion Northeim-Osterode verfahre man nach dem Prinzip, dass überall die Gefahr bestehe, dass man »geblitzt« werden könne.

Fünf Arbeitsfelder werden bearbeitet:  Körperverletzungen, Eigentums-, Betrugs-, Jugend- und Verkehrsdelikte. Im Bereich der Kriminalitätsdelikte gab es mit 2.087 Fällen einen leichten Rückgang, erklärte Thomas Spieker. Sachbeschädigung schlägt mit 24 Prozent zu Buche, es folgen mit 23 Prozent die Vermögens- und Fälschungsdelikte. 17 Prozent der Straftaten machen der Diebstahl aus, 16 Prozent die Rohheitsdelikte. Die derzeit diskutierte Gewalt gegen Polizeibeamte konnte Spieker auch für Einbeck bestätigen. Internetbetrug, zum Glück selten Brandstiftungen, aktuell aber auch Wohnungseinbrüche bedeuten Arbeit für die Polizei. Festgestellt werden muss allerdings eine »sehr aktive BTM-Szene«, hieß es. Eine starke Zunahme sei bei den sogenannten Designer-Drogen festzustellen, noch nicht nachweisen konnte die Polizei Crystal Meth. Dass ein Joint eine Einstiegsdroge sei, blieb unumstritten. Zurück gehe der Alkoholkonsum. Wenn er konsumiert werde, dann allerdings in großen Mengen. Wichtig sei und bleibe, da waren sich Volkmar, Spieker und Schwarz einig, die Präventionsarbeit – beispielsweise durch die entsprechend geschulten Polizeibeamten oder durch das Schutzengel-Projekt.

56 Polizeibeamte (auf 51 Vollzeitstellen) tun in Einbeck ihren Dienst und damit in einem flächenmäßig großen Gebiet. Auch wenn die Bevölkerung schrumpft, bleibt die Fläche gleich. Bei der künftigen Personalplanung sollte das berücksichtigt werden. Der SPD-Landespolitiker steht einem Behörden- oder Personalabbau in der Fläche skeptisch gegenüber, wertet es als falsches Signal. Polizeiarbeit am PC könne auch in der Fläche geleistet werden, stellte Schwarz fest. Wie die Dienststelle in wenigen Jahren aufgestellt ist, werde bereits jetzt überdacht, machte Volkmar deutlich, denn viele ältere Kollegen mit ihrem Fachwissen wechselten in den Ruhestand. Schön sei aber, dass mit jetzt sechs neuen Kollegen frischer Wind in der Dienststelle wehe.

Immer mehr zu tun habe die Polizei mit Suizid-Androhungen. Und erheblich zunehmen wird nach Meinung des Einbecker Polizeichefs, dass die Polizei nach älteren, dementen Menschen suchen muss. Dass die Betreuung dementer Personen durchaus verbesserungswürdig sei, räumte auch der Sozialpolitiker aus Bad Gandersheim ein.sts