Elf Clowns des »Münstheaters« begeisterten mit dem Stück »Ich hab’ ein komisches Gefühl«

Einbeck. Nach fünf Monaten intensiver Arbeit haben die elf Clowns des Theaterensembles der Münsterkirche ihr Stück »Ich hab’ ein komisches Gefühl« mit viel Können im Gemeindehaus aufgeführt. Theaterpädagoge John Deppe erklärte zu Beginn, dass jeder Mensch einen Clown in sich habe, den er erst finden und entdecken müsse. Manche suchten und reiften ein ganzes Leben, da die Darstellung mit Gestik, Mimik und Sprache eine schwere Arbeit sei. Das Publikum will unterhalten werden, doch eine Darstellung sollte niveauvoll sein. Während des Übens wurde nicht direkt geprobt, den jeder Einzelne sollte sich entfalten und einbringen, so Deppe. In den letzten Wochen vor dem Auftritt wiederholten die Akteure zwar die Abläufe der einzelnen theatralen Clownskompositionen, doch standen das Individuelle und die Improvisationsfähigkeit weiterhin im Vordergrund.

Er lobte die harte Arbeit der vergangenen Monate, da es für einen Clown wesentlich wichtiger sei, die Figur zu verstehen, als stupide Gags oder Sketche einzuüben. Das humoristische Theater sei geprägt von Emotionen und Darstellungskunst, betonte Deppe, da ein Clown auf der Bühne im Hier und Jetzt lebe und ohne das Publikum nicht richtig spielen und agieren könnte. Bei ihrem Auftritt zeigten die elf Laiendarsteller, wie sie zu Clowns gereift sind und wie sie die Gefühle von Traurigkeit, Hilf-losigkeit, Freude, Verbundenheit oder Gemeinsamkeit ohne viele Worte darstellen können.

Die Verwandlung der einzelnen Persönlichkeiten in immer wieder andere Charaktere, das Handeln mit unbekannten Gegenständen oder das Hineindenken in situative Gegebenheiten stellte für die Darsteller große Herausforderungen dar, die alle beeindruckend meisterten, erklärte der Theaterpädagoge. Ob beim Thema Weltfrieden, bei dem der Bedarf, das Verlangen, die Hilfe und die Gemeinsamkeit bei Euro-Rettungsschirm oder Wasserknappheit gezeigt wurden, oder beim Songcontest: Die Darsteller schlüpften immer wieder in neue Rollen sowie Kostüme. Sie zeigten bei den situativen Anforderungen großes Improvisationstalent. Anfang des 16. Jahrhunderts entwickelte sich aus der »Comedia dell’arte« die Figur des Clowns, und diese hat sich stetig verändert und weiterentwickelt. Wie verschieden jeder Einzelne in dieser Tradition sein kann, demonstrierten die Darsteller eindrucksvoll, die sich jeder eine eigene Figur ausgedacht hatten. Sonja Ahrens (Floresta), Wolfgang Erbach (Zwerg), Ute Räbiger (Luftikuss), Sita Ringler (Herzchen), Christian Lodder (Kurz), Johanna Lodder (Daneben), Sophie Lodder (Socke), Christine Lönhardt (Zwirbel), Barbara Sattler-Müller (Frau Tröpfchen), Ina Thierfelder (Hä) und Michael Weber (Klick-Klack) füllten ihre Charaktere mit viel Leben aus und brachten das Publikum immer wieder zum Lachen. Wer sich das »Münstheater« noch anschauen möchte, kann Eintrittskarten für die Vorstellungen am Freitag, 17. Februar, ab 20 Uhr, kommenden Sonnabend, 18. Februar, ab 18 Uhr und kommenden Sonntag, 19. Februar, ab 15 Uhr an der Tageskasse oder an einer der Vorverkaufsstellen – Ilme-Apotheke und Gemeindebüro der Münstergemeinde – erwerben. Die Darsteller freuen sich auf viele Besucher, die sich diesen Genuss nicht entgehen lassen wollen.mru