Epitaph des Hildebrand von Uslar in der Münsterkirche

Einbeck. Wenn man die Münsterkirche durch das Westportal betritt und den Narthex, die Vorhalle, durchschritten hat, sieht man direkt links vom Eingang das Epitaph des Hildebrand von Uslar. Im Katastrophenjahr 1540 übernahm von Uslar das Amt des Scholasters und bekleidete es bis 1554 als der letzte Kanoniker von St. Alexandri. Uslar war mit einer Frau namens Metele verheiratet.

Das Ehepaar hatte sieben Kinder. 1490 war ebenfalls ein von Uslar Scholaster der Münsterkirche. 1497 soll es einen Pfarrer Hildebrand von Uslar an der Kirche gegeben haben – möglicherweise sein Vater oder Großvater. Aus dem Jahr 1544 stammt ein Wappenschild der Familie, das sich am Haus Tiedexer Straße 19 be­findet. Auf dem Epitaph in der Münsterkirche kann man bei genauem Hinsehen noch Farbspuren erkennen. Auf dem Grabdenkmal ist unter einem Bogen eine Kreuzigungsszene dargestellt.

Unter dem gekreuzigten Jesus kniet Hildebrand von Uslar und betet. Aus seinem Mund kommt ein Spruchband, dessen lateinische Inschrift übersetzt lautet: »O Jesus, Sohn Gottes, erbarme Dich meiner«. Über der plastischen Darstellung befindet sich eine achtzeilige Inschrift. Die erste Zeile weist auf den Bildhauer des Epitaphes hin: »Im Jahr 1559 hat mich I. R. ge­macht«. Die Zeilen darunter enthalten tröstliche Worte für den Verstorbenen und weisen auf das Sterbedatum hin: »Er starb am 18. Tag vor den Kalenden im Jahre des Herrn 1557«.wk