Erfolgreichster Abi-Jahrgang der Schulgeschichte

Zeugnisvergabe im Forum der BBS-Einbeck | Jahrgangsbeste Antonia Franziska Trapp mit Notenschnitt 1,9

Auf zu neuen Ufern: 56 Schüler der Beruflichen Gymnasien der BBS-Einbeck haben nun ihr Abitur in der Tasche.

Einbeck. »Heute wird die Ernte des Jahres eingefahren«, sagte Renatus Döring, Schulleiter der Berufsbildenden Schulen in Einbeck bei seiner Eröffnungsrede. In diesem Jahrgang haben 56 Schüler des Beruflichen Gymnasiums der BBS-Einbeck in den Fachrichtungen »Technik – Schwerpunkt Informationstechnik«, »Gesundheit und Soziales – Schwerpunkt Sozialpädagogik«, »Gesundheit und Soziales – Schwerpunkt Ökotrophologie« und »Wirtschaft« ihr Abitur bestanden. Dieser Jahrgang ist laut Döring der erfolgreichste in der 185 Jahre währenden Schulgeschichte.

Im festlichen Rahmen stimmte der Schulleiter die Schülerschaft auf ihre spannende Zukunft ein und sprach ihnen Mut zu. »Die Angst vor dem Scheitern« sei unangebracht, denn Scheitern gehöre zur persönlichen Entwicklung. Das auch große Unternehmen Fehler machten und dadurch nicht deren Existenz bedroht sei, erklärte Döring anhand einiger Fotografien, die er im schwedischen »Museum of failure« gemacht hatte. So hatte die Firma »Colgate«, die für ihre Zahnpasta bekannt ist, die Idee, eine Tiefkühl-Lasagne auf den Markt zu bringen. Das Interesse der Kunden blieb aus, das Produkt scheiterte. »So funktioniert Innovation«, erklärt der Pädagoge, »durch Versuch und Irrtum«.

»Sie haben es in der Tasche«, freute sich die stellvertretende Bürgermeisterin Antje Sölter über den Erfolg der Schüler. »Ob nun ein Auslandsaufenthalt, ein Freiwilliges Soziales Jahr, ein Studium an der Hochschule oder eine Ausbildung – ganz gleich welches Ziel sie nun verfolgen werden, ich wünsche ihnen stets eine handbreit Wasser unter dem Kiel«, gab Sölter den Abiturienten mit auf den Weg.

Der Vertreter der Elternschaft, Peter Traupe, griff in seiner Rede die gesellschaftliche Verantwortung der Schulabgänger auf. »Wir haben in Deutschland eine lange nicht gekannte Kultur von Respektlosigkeit, Pöbeleien, Einschüchterung, Radikalität und Gewaltbereitschaft«, mahnte er, »wir brachen Toleranz, Weltoffenheit, Wohlstand, Sicherheit und Frieden«. Einen humorigen Abschluss fand er mit einer scharfen Analyse der diesjährigen Abizeitung. Besonders die Ausführung über die Lehrerranglisten (Wer hat den größten Sexappeal?) und das ein oder andere schlüpfrige Lehrerzitat ernteten Lacher.

Die Vertreter der Lehrerschaft, Frank Knackstedt, Gaby Groß-Scholz, Nikola Mönke und Heike Teves inszenierten mit ihrer Ansprache eine kleine Darbietung. Zunächst saßen sie vereint an einem Tisch und überlegten laut worüber sie nun sprechen sollten – die Entscheidung fiel auf Martin Luther und die Reformation. Dann ergriffen sie nacheinander das Wort. Knackstedt sprach beispielsweise über den Ablasshandel, den Luther in seinen 95 Thesen angriff. »Die Schüler sehnten sich auch nach Ablass«, scherzte er.

Die Vertreterinnen der Abiturienten Kimberly Wehrhahn und Lara Mönkemeyer blickten auf die vergangenen Jahre und die gemeinsamen Erfahrungen mit den Jahrgangskollegen zurück. Es wurden Fragen diskutiert, wie: »Mit welchem Schnitt muss ich mein Abi machen, um meine Traumkarriere beschreiten zu können?« und in witzigen Erinnerungen geschwelgt: »Abipartys, die sich vom Skandal zum Guten gewendet hatten«.

Es folgte der Höhepunkt der Entlassungsfeier: Die Zeugnisvergabe durch die Abteilungsleiterin der Beruflichen Gymnasien, Susanne Brandes, Schulleiter Renatus Döring und den Lehrern Teves, Knackstedt, Groß-Scholz und Mönke. Für besondere Leistungen wurden zum Abschluss drei Schüler geehrt: Den besten Notendurchschnitt des Jahrgangs erreichte Antonia Franziska Trapp (1,9), die besten Leistungen im Bereich Technik/Mathematik lieferte Thilo Strohmeyer ab, und Fabian Winter war der Beste im Fach Englisch.kw