Ein frohes Osterfest!

…erholsame Feiertage und viel Spaß bei der Eiersuche!

Das älteste Fest der Christenheit

Prähistoriker meinen, ganz am Anfang stehe ein im Frühjahr in einer Vollmondnacht gefeiertes Fest früher Hirtenvölker mit einem Tieropfer und einem gemeinsamen Mahl. Eine Beziehung zum Mond sei wohl darin zu sehen, dass das Wachsen und Abnehmen des Mondes Einfluss auf das Wachsen der Herden habe und ein Opfer dem Wohlergehen der Tiere diene. Bis heute wird gelegentlich noch die Meinung vertreten, der Mond habe Einfluss auf unser Leben.

Einbeck. Eine spätere Umdeutung im alten Israel habe dieses Fest eines frühlingshaften Neubeginns mit dem Auszug der Israeliten aus Ägypten zusammengebracht. Die Israeliten der alten Zeit waren ein Hirtenvolk, und wie das Fest der Hirten einen Neuanfang und ein neues Wachstum ankündige, könne auch in dem Auszug aus Ägypten ein Neuanfang gesehen werden. Das Gedenken daran wird jährlich im Frühling mit dem Passah-Fest gefeiert. Und zum Passah-Fest zog Jesus mit seinen Jüngern nach Jerusalem; dort nahm das Passions- und Ostergeschehen mit Gefangennahme, Prozess, Hinrichtung und Auferstehung seinen Lauf, wie es das Neue Testament berichtet. So fallen das jüdische Passah-Fest und das christliche Ostern zeitlich zusammen.

Der prähistorische Ursprung und das jüdische Passah-Fest sind für das christliche Osterfest aber nur der Hintergrund. Einzig die Festlegung des Termins auf den »ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond des Frühlings«, kürzer: »nach Frühlingsvollmond«, lässt noch einen letzten Rest eines vergessenen Mondkultes erahnen. Seit dem Konzil von Nicäa (in der heutigen Türkei) im Jahr 325 ist dieser Termin für das Osterfest allgemein anerkannt.

Jesu Auferstehung wird dann auch mit dem Erwachen der Natur in Verbindung gebracht, und damit wird letztlich eine gewisse Verbindung zu dem prähistorischen Fest hergestellt. »Ostern – Frühlingswehen – Auferstehen« heißt es in einem schönen Osterlied des 19. Jahrhunderts. In dieser Verbindung zwischen der Auferstehung Jesu und der erwachenden Natur könnte man sich weiter noch an vorchristliche Mythen erinnert fühlen, an alte Vegetationsgottheiten, die sterben und im Frühling wieder auferstehen, wie in Griechenland Adonis oder Persephone, der ägyptische Osiris oder auch der orientalische Attis.

Und weiter gehört noch dazu das Osterfeuer, in dem sich ein vorchristlicher Brauch erhalen hat. Die Ostereier und der Eier legende Hase, über den sich die Kinder freuen, sind dem volkstümlichen Bereich zuzuordnen. In manchen Gegenden galt auch in der Osternacht geschöpftes oder geweihtes Wasser als Mittel gegen Krankheiten. Zum Osterfest kommt also mancherlei Unterschiedliches zusammen.     

Dr. Ahlbornoh