Erinnerung an »verbrannten« Dichter
Förderverein Alte Synagoge: Kästner-Lesung zum Gedenken an Bücherverbrennung 1933
Einbeck. Erich Kästner steht in diesem Jahr im Mittelpunkt der Veranstaltung zum Gedenken an die Bücherverbrennung im Mai 1933. Als ein kurzes Beispiel seines Schaffens hat Inge Hüttig, die die Lesung mitgestaltet, sein Gedicht »Die Bäume« ausgesucht: »Wir sitzen nicht auf Thronen. / Uns schmeichelt nur der Wind. / Wir haben dennoch Kronen, / die schöner als eure sind.«
Schon rund dreieinhalb Monate nach der sogenannten »Machtergreifung« durch die Nationalsozialisten in Deutschland Ende Januar 1933 wurden nicht nur auf dem Opernplatz in Berlin, sondern in vielen weiteren deutschen Städten, darunter in fast allen Universitätsstädten, öffentlich Bücher verbrannt. Diese »Aktion wider den undeutschen Geist« wurde geplant und organisiert von der »Deutschen Studentenschaft«, ab 1931 geführt von einem Mitglied des »Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes«, und der Hitlerjugend.
Bücher jüdischer und nichtjüdischer Autoren, denen man »Zersetzung des deutschen Geistes und schamlose Hetze gegen Deutschland« vorwarf, wurden verbrannt. Erich Kästner ist einer der »verbrannten Dichter«.
Er steht in diesem Jahr in den Lesungen in Einbeck und Dassel im Mittelpunkt. Vorgestellt werden sein Leben und eine Auswahl seiner Gedichte und Prosa. Es lesen Inge Hüttig, Heinrich Sprink und ein Überraschungsgast. Beginn ist am Dienstag, 10. Mai, um 18.30 Uhr in der Einbecker Stadtbibliothek und am Donnerstag, 12. Mai, um 18 Uhr im Ratskellersaal in Dassel. Der Eintritt ist frei. Der Förderverein Alte Synagoge in Einbeck lädt alle Interessierten dazu ein.ek/oh