Erziehung ohne Grenzen geht nicht

Familienservicebüro und Bündnis für Familie laden zum Elternabend am 24. August ein

Eltern wollen alles richtig machen in der Erziehung. Häufig sind sie aber unsicher, wissen nicht, ob und wie sie Grenzen setzen sollen. Hilfestellung wollen das Einbecker Bündnis für Familie und das Einbecker Kinder- und Familienservicebüro (EinKiFaBü) bei ihrem nächsten Elternabend geben. Am kommenden Dienstag, 24. August, spricht ab 20 Uhr Anja Buchmann von der Erziehungsberatungsstelle über das Thema »Kinder Grenzen setzen – ein Problem?« Eingeladen sind Eltern von Kindern im Vorschulalter.

Einbeck. Beim ersten Elternabend, der auf gute Resonanz gestoßen ist, ging es um »Kinder, Kosten und Konsum«. Jetzt wird in Zusammenarbeit mit der Erziehungsberatungsstelle behandelt, wie man Kindern Grenzen setzt.

Dass sie Grenzen brauchen, steht für Diplom-Psychologin Antje Buchmann, Leiterin der Erziehungsberatungsstelle des Landkreises Northeim, außer Frage. Aber immer wieder, so ihre Erfahrung, seien Eltern unsicher, und so ergäben sich typische Konfliktsituationen, wenn sich Kinder nicht an Regeln halten würden. »Zwischen einer gewährenden auf der einen und einer autoritären Erziehung auf der anderen Seite gibt es viele Verhaltensalternativen«, führt die Expertin aus. Verschiedene Varianten aufzuzeigen, ist das Ziel dieses Elternabends. Die Eltern sollen sich darüber bewusst werden, was für sie in der Erziehung wichtig ist, welche Werte sie vermitteln und was sie erreichen möchten. Da gebe es von Familie zu Familie eine andere Gewichtung.

Zunächst wird Antje Buchmann allgemein zum Thema Erziehung referieren und erläutern, welche Ziele und Werte wichtig sind für die Entwicklung der Kinder.  Die Eltern werden verschiedene Erziehungshaltungen kennenlernen und überlegen, wie sie ihre eigene Haltung einschätzen. Anschließend sehen die Teilnehmer eine DVD mit unterschiedlichen Erziehungssituationen sowie Möglichkeiten, sie zu lösen. Es gibt auch Einblicke, wie sich das Verhalten der Eltern auf die Kinder auswirkt. Daraus, so erhofft die Referentin, soll sich dann eine Diskussion ergeben.

»Ich stehe nicht allein da mit den Problemen«, diese Erkenntnis, die sie aus einer solchen Runde gewinnen könnten, sei für viele Eltern ganz wichtig, weiß Marion Dierkes vom Bündnis für Familie, sie würden sich über Anstöße freuen. Patentrezepte gebe es nicht, somit sollten Mütter und Väter wissen, dass es individuelle Verhaltensmöglichkeiten gebe. »Aber ohne Grenzen geht es nicht«, ist sie mit Antje Buchmann einig. »Und dabei sollte man möglichst früh anfangen, sonst läuft es aus dem Ruder.« Manchmal fehle es den Eltern an Wissen, wie sie sich richtig verhalten könnten, oder sie wüssten nicht, wie wichtig und gut Grenzen für Kinder seien, manchmal fehle es aber auch an Kraft, sich dem Konflikt mit den Kindern zu stellen, die immer wieder aufs Neue ausprobieren würden, wie weit sie gehen könnten.

Jede Familie sei dabei anders, nicht jede Situation gleich zu bewerten. Eltern seien zudem auch gefordert, gegenüber Signalen des Kindes nicht aufmerksam zu sein. »Erziehung ist nicht einfach«, bilanzieren die Veranstalter des Elternabends, umso wichtiger sei es, Eltern Unterstützung und Austausch anzubieten. »Wir hoffen, dass wir damit wieder ein interessantes Thema aufgegriffen haben und Anstöße zum Nachdenken vermitteln können. Wir würden uns freuen, wenn sich ein reges Gespräch entwickeln würde.«

Der Elternabend beginnt am kommenden Dienstag, 24. August, um 20 Uhr, im EinKiFaBü, Hallenplan 9. Der Eintritt ist frei. Die Veranstaltung dauert rund eineinhalb Stunden. Wer eine Kinderbetreuung benötigt, kann sich im EinKiFaBü melden, hier werden Babysitter vermittelt. Interessierte können sich unter Telefon 05561/7997891 melden. ek