Es sieht wieder günstig aus für das EinKiFaBü

Anträge auf Fortführung über das Jahresende hinaus: Positive Perspektive | Gespräch mit Fraktionsvorsitzenden

Einbeck. Es sieht ganz danach aus, als hätte das Einbecker Kinder- und Familienservicebüro (EinKiFaBü) eine Zukunft über den 31. Dezember dieses Jahres hinaus. Das ist jedenfalls ein Ergebnis des Gesprächs mit den Fraktionsvorsitzenden in Kreistag und Stadtrat, zu dem das Einbecker Bündnis für Familie jetzt eingeladen hatte. Vertreter der SPD aus Rat und Kreistag, der Kreistags-CDU und der Kreistags-Grünen machten deutlich, dass sie willens sind, gemeinsam das Finanzierungskonzept mit­zutragen – mindestens bis zum Ende der Legislaturperiode des Kreistags Ende Oktober 2016.

Die Bedeutung der 2007 ins Leben gerufenen Einrichtung hob Jugendpfleger Henrik Probst hervor. Ziel sei die Stärkung von Vereinbarkeit von Familie und Beruf, und man setze sich ein für ein generationenübergreifendes Miteinander und ein familienfreundliches Einbeck. Das EinKiFaBü ist sowohl Initiator eigener Projekte als auch Drehscheibe für Angebote mit Kooperationspartnern für unterschiedlichste Zielgruppen, von der Krabbelgruppe bis zu den Wunschgroßeltern. Das Land hat die Einrichtung zunächst mit 50 Prozent gefördert. Nachdem sich das Land aus der Förderung zurückgezogen hat, ist die Jugendstiftung des Landkreises mit einer 40-prozentigen Beteiligung an den Kosten eingesprungen, begrenzt bis Ende 2014. Ebenfalls beteiligt sind der Landkreis und die Stadt mit jeweils 25 Prozent sowie das Land mit zehn Prozent für Projektförderung.

Es fehlt dem EinKiFaBü bisher an konkreten Perspektiven für eine Fortsetzung ab 2015. »Wir suchen Lösungen, und das gilt insbesondere für eine neue Kraft«, so die kommissarische Vorsitzen­de des Bündnisses, Martins Hainski. Im vergan­genen Monat habe Mitarbeiterin Annika Lüder gekündigt und ein neues Job-Angebot angenommen, auch mit Blick auf unsichere Aussichten im Ein­becker Büro. Es sei allerdings gelungen, die Stelle demnächst wieder zu besetzen, möglicherweise schon zur Monatsmitte, kündigte Henrik Probst an. Genaueres wird mitgeteilt, wenn die Verträge unterschrieben sind.

Der Bedarf des EinKiFaBü liegt bei 116.000 Euro im Jahr, unter anderem für Personalkosten und Miete. Um das zu schultern, sind verschiedene Zuschussanträge gestellt worden: an die Sparkassenstiftung in Höhe von 50.000 Euro, an das Land über 12.000 Euro sowie an den Landkreis. Der hat 100.000 Euro in den – noch nicht verabschiedeten – Haushalt 2015 eingestellt, die für die Finanzierung der Familienservicebüros im Landkreis gedacht sind; es gibt Standorte in Einbeck und Uslar, und 50.000 Euro sind für Einbeck beantragt. Weitere 3.000 Euro steuert das Familienbündnis bei. Da es im Moment danach aussieht, dass der Landkreis 40.000 Euro zahlen würde, bleibt eine Lücke von 10.000 Euro; hier setzt das Bündnis auf die Stadt Einbeck sowie auf die Sparkassenstiftung.

Ein Anliegen sei es dem Bündnis, dass in Kreiensen weiterhin Sprechstunden abgehalten werden; Annika Lüder war fünf Stunden pro Woche dort tätig, und in ähnlichem Rahmen will man auch künftig verfahren: »Das ist uns ganz wichtig und Teil der Finanzierung«, führte Martina Hainski aus.

Die Unterstützung sei allerdings nicht »auf ewig« festgeschrieben, machten die Politiker deutlich, über den 31. Oktober 2016, das Ende der laufenden Wahlperiode hinaus, sei es rechtlich nicht möglich, sich festzulegen. Mit Martin Wehner, SPD, und Heiner Hegeler, CDU, machten jedoch die Vorsitzenden der beiden größten Kreistagsfraktionen deutlich, dass sie bereit seien, sich auch künftig dafür einzusetzen: »Der Wunsch nach langfristiger Sicherheit ist verständlich, gerade mit Blick auf die Mitarbeiter.« Die nun angestrebte Lösung nehme die Verunsicherung allerdings leider nicht. Vernetzung, das habe das Büro deutlich gemacht, sei wichtig, und stabile Arbeitsverhältnisse brauchten eine Perspektive. Der gemeinsame Wille wurde deutlich: »Wir wollen das tragen.« Für den Fall künftiger Schwierigkeiten wünschte sich Martina Hainski, im Sinne aller Beteiligten frühzeitig miteinander zu sprechen.ek