Es sind genügend Themen da

Frithjof Look ist neuer Leiter des Fachbereichs Bauen, Planen, Umwelt

Einbeck. Das ist mal ein ra­santer Berufseinstieg: Am Donnerstagnachmittag hat Frithjof Look sein Abschlusszeugnis erhalten, am Freitag wurde er, trotz des Feiertages, in einem Verwaltungsakt vereidigt und, gerade noch Assessor, in Einbeck zum Städtischen Baurat ernannt. Sein Büro im Neuen Rathaus hat der Neue Leiter des Fachbereichs Bauen, Planen, Umwelt am Montag bezogen.

»Wir freuen uns sehr – schön, dass Sie da sind«, hieß Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek den Neuen willkommen. Nach einer ersten Gesprächsrunde mit den Fachbereichsleitern gehe es darum, erst einmal »anzukommen« in der Verwaltung und sich einzurichten im Büro mit Blick auf Stukenbrokpark, Ostertor und Neuen Markt. Noch liegen Akten auf der Fensterbank, die Regalwand ist leer, der Schreibtisch nur minimal bestückt. Das wird sich rasch ändern, denn schon am heutigen Dienstag wartet mit dem Stadtentwicklungsausschuss die erste Sitzung auf Frithjof Look, und am Mittwoch wird er am Verwaltungsausschuss teilnehmen.

»Die ersten 100 E-Mails habe ich schon gesehen«, schmunzelt er; in den vergangenen Wochen habe er Kopien von einigen Vorgängen bekommen, erläutert die Bürgermeisterin, damit er bei wichtigen Informationen im Bilde sei. Entsprechend weiß er, was auf ihn zukommt: »Die Themen sind da«, zählt er auf: Reaktivierung der Bahnstrecke, die Plätze in der Innenstadt, die Arbeit im Fachwerk-Fünfeck, Bebauungspläne, etwa für den Walkemühlenweg.

Frithjof Look wurde 1987 auf Rügen geboten. Aufgewachsen ist er ist Ostwestfalen, das Leben in der Kleinstadt kennt er also. Von 2006 bis 2012 hat er in Hamburg an der Hafencity-Universität studiert, abgeschlossen mit dem Master of Science in Stadtplanung. Unter anderem hat er Betreuungsaufgaben bei der Internationalen Bauausstellung übernommen. Er hat im Bereich »Kultur und Geschichte der Metropole« mitgearbeitet und 2013 sein Referendariat beim Regierungspräsidium in Darmstadt begonnen. Dienststelle war die Stadt Frankfurt, wo er im Stadtplanungsamt sowie in weiteren Ämtern tätig war. Weiter hat er in der Unteren Bauaufsicht beim Landkreis Harburg gearbeitet und bei der Behörde für Stadtentwicklung in Hamburg; hier ging es speziell um den Schwerpunkt Bürgerbeteiligung.

»Am Donnerstagnachmittag habe ich nach der bestandenen Großen Staatsprüfung I mein Zeugnis bekommen und gleich in Einbeck angerufen«, berichtet er – damit ging endgültig die Vakanz im Fachbereich zu Ende, denn seit Gerald Strohmeier Anfang Oktober 2014 in den Ruhestand gegangen ist, war die Stelle unbesetzt. Für Frithjof Look geht es nun nahtlos weiter. Der 28-Jährige hat eine Wohnung in der Einbecker Innenstadt gefunden, der Weg zur Anmeldung im Bürgerbüro stand unmittelbar bevor, »und Gelbe Säcke habe ich auch schon bekommen«, lacht er. Im Lauf des ersten Arbeitstages wollte er sich bei den Mitarbeitern des Fachbereichs bekannt machen.

Themen, mit denen er sich beschäftigen wird, gibt es in großer Zahl: Zahlreiche Projekte, soweit hat er sich schon eingearbeitet, sind angelaufen, müssen voran gebracht werden. Dazu zählt er etwa die Kulturmagistrale: Darüber sei schon lange gesprochen worden, nun werde es Zeit, dass das angegangen werde. Der Fachbereich habe genügend Aufgaben, und gute Planung brauche eben auch Zeit. »Um jetzt schon Neues vorzuschlagen, dazu kenne ich Einbeck noch zu wenig«, räumt er ein.

An die ersten Eindrücke kann er sich gut erinnern. Anlässlich seiner Vorstellung im Personalausschuss sei er auch durch die Stadt gegangen. Sehr charmant habe er Einbeck da gefunden, mit dem »grünen Ring« der Wallanlagen und der schönen Innenstadt. Am Wochenende konnte der Neu-Einbecker außerdem eine sehr belebte City erleben:?»Es war voll, quirlig, lebendig – so habe ich das auf St. Pauli, wo ich bisher gewohnt habe, nicht erlebt.« Bewusst habe er für die Kleinstadt entschieden, eine anonyme Großstadt sollte es für ihn nicht werden. Dass ihn, wenn er bekannter ist, die Einbecker auch ansprechen und ihm womöglich direkt auf dem Weg ins Büro ihre Anliegen vortragen, darauf ist er vorbereitet. Für die neue Position fühlt er sich gut vorbereitet, sowohl durch das Studium als auch durch die Arbeit in verschiedenen Bereichen der Verwaltung; er habe Berufserfahrung sammeln können. »Ich gehe davon aus, dass ich das kann.«

»Wir haben uns bewusst für Frithjof Look entschieden, weil er über eine große fachliche Bandbreite verfügt und die passende Persönlichkeit mitbringt«, so die Bürgermeisterin. Er bringe Führungsqualitäten mit, aber man werde ihn im Team der Fachbereichsleiter auch nicht allein lassen. Offener Umgang sei ihr dabei wichtig:?»Ich möchte, dass Sie lange bei uns bleiben.«ek