Extrovertiert, filigran, farbgewaltig oder bunt

»Kunsthaus Einbeck« geht aufs Land und eröffnet Gemeinschaftsausstellung auf dem Schlotehof in Dassensen

Gemeinsam stellen sie auf dem Schlotehof in Dassensen aus: Evelin Hennecke, Claus Caninenberg, Barbara Carius, Frank Thiele, Adolf Leschonski, Monika Marié, Gritta Meierkord, Christel Pagel, Marion Heinrich, Ina und Fabian Grundmann, Jochen und Christine Borsdorf, Ingeborg Schulze, Rosemarie Böhlke, Annetraut Neumann und Almut Meyer.

Einbeck. Fröhlich-extrovertierte und introvertierte, expressiv-farbgewaltige Bilder, zeichnerisch-filigrane Fotos, charmante Objekt-Collagen oder plastisch-bunte Objekte: Eine vielfältige Ausstellung eröffnete das »Kunsthaus Einbeck« jetzt auf dem Schlotehof in Dassensen. »Es lohnt sich, jedes einzelne Werk zu betrachten«, stellte die Kunsthistorikerin Anja Marrack bei der Einführung fest.

Vor einem Jahr wurde die Idee geboren, jetzt stellte Familie Rabbethge ihre Scheune für die Kunstausstellung zur Verfügung. Mit besonderem Einsatz wurde die Ausstellung vorbereitet, für jedes Bild der richtige Platz im Schlotehof in Dassensen gesucht, damit sich ein stimmiges Gesamtkonzept ergab. Hausherrin Karin Rabbethge dankte Gritta Meierkord für die vorbereitenden Arbeiten. Und sie stellte fest: »Ein Leben ohne Kunst wäre ärmer«.

Die stellvertretende Bürgermeisterin Dr. Ursula Beckendorf zitierte Paul Klee: »Bewegung ist die Summe aller Dinge.« Gefürchtet, stellte sie fest, seien langweilige Reden, gern gesehen hingegen eine Performance - wobei sie stundenlanges Sich-gegenseitig-Ansehen den Zuhörern nicht zumuten wollte. Einem derartigen Kunstgenuss zog Beckendorf die verbale Interaktion mit den Künstlern vor. So wünschte sie der Ausstellung viele Besucher - vielleicht auch Zwiegespräche mit den gekauften Werken im eigenen Zuhause.

Für das »Kunsthaus Einbeck« erinnerte Künstler Jochen Borsdorf an die Anfänge - an die Initialzündung durch Martin Keil und an die Unterstützerin Kristiane Rüttgerodt, die dem »Kunsthaus« in der Knochenhauerstraße ein Domizil zur Verfügung gestellt hat. »Zum ersten Mal hat Einbeck einen Ort für zeitgenössische Kunst.« Das »Kunsthaus Einbeck«, so Borsdorf weiter, sei immer auf der Suche nach neuen Mitstreitern. Er bedankte sich bei Karin Rabbethge, die er als Menschen mit Liebe und Leidenschaft für Kunst kennengelernt habe, dass sie den Schlotehof zur Verfügung gestellt hat.  Dass die Kunst den Weg aufs Land gefunden habe, sei nicht neu, stellte die Kunsthistorikerin Anja Mararack in ihren einleitenden Worten fest, Schon die Römer hätten dazu aufgefordert, anstelle der »villa urbana« die »villa rustica« auf dem Land zu suchen, dort die Natur zu genießen, Bücher zu lesen und Skulpturen zu betrachten. Dort habe es Pinakotheken gegeben, in denen Bildersammlungen hingen. Gerade bei Bildern in Gruppen könne man sich auf die verschiedenen Stile immer neu einstellen.

Im Schlotehof werde eine »spannende Ausstellung« geboten: Gezeigt werden fröhlich-extrovertierte Bilder neben introvertierten, die sich hinter einem Schleier verstecken, expressiv-farbgewaltige Werke, mal euphorisch, mal melancholisch, Fotografien mit zeichnerisch-filigranen Linienspiel,, charmante Objekt-Collagen und plastisch-bunt verspielte Objekte. »All das lohnt sich zu betrachten«, stellte Mara fest. Es gebe nicht nur eine Form, die Welt zu betrachten, die Vielfältigkeit der Werke zeige die Vielgestalt des Lebens. 

Für den musikalischen Rahmen sorgten Olga Fedarynchyk, Querflöte, und Negin Habibi, Gitarre.  Gestern stand eine Jazzmatinee an mit Achim Carius am Kontrabass und Harald Zwanziger am Klavier. Das kommende Wochenende, 24./25. August, ist in der Zeit von jeweils 11 bis 17 Uhr ganz der Ausstellung gewidmet.sts