Fachkräfte sind auf dem Arbeitsmarkt stark nachgefragt

Arbeitslosenquote in Einbeck sinkt auf 8,7 Prozent / Gesucht werden Metaller und Altenpfleger / Ungelernte haben wenig Chancen

Der Frühling hat Einzug auf dem Arbeitsmarkt gehalten: In Einbeck hat sich die Arbeitslosigkeit von Februar auf März um 76 auf 1.574 Personen verringert. Das waren aber zwölf Arbeitslose mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 8,7 Prozent.

Einbeck. In Einbeck meldeten sich 261 Personen neu oder erneut arbeitslos, 69 weniger als vor einem Jahr, gleichzeitig beendeten 340 Personen ihre Arbeitslosigkeit. Seit Jahresbeginn gab es 1.007 Arbeitslosmeldungen, dem gegenüber stehen 926 Abmeldungen von Arbeitslosen.

Arbeitslos waren 1.574 Menschen in Einbeck, darunter 866 Männer (42 weniger als im Februar) und 708 Frauen (34 weniger). Ohne Job waren 121 15- bis 25-Jährige (zwölf weniger), 544 50-Jährige und älter (acht weniger), 593 Langzeitarbeitslose (21 mehr), 72 Schwerbehinderte (fünf weniger) und 175 Ausländer (vier weniger). Der Bestand an Arbeitsstellen ist im März um drei Stellen auf 150 gesunken. Im Vergleich zum März 2011 gab es 33 Stellen mehr. Arbeitgeber meldeten im März 83 neue Arbeitsstellen, zwölf mehr als vor einem Jahr. 445 Personen darunter 239 Männer (47 weniger) und 206 Frauen (21 weniger) bezogen Leistungen von der Arbeitsagentur. Damit lebten 26 Personen weniger von Arbeitslosengeld als im Februar. Registriert waren hier 50 15- bis 25-Jährige (zwölf weniger), 181 50-Jährige und älter (zwei weniger), 51 Langzeitarbeitslose (gleichbleibend), 39 Schwerbehinderte (einer weniger) und 21 Ausländer (zwei weniger).

Um acht Personen auf 1.129 Menschen stieg die Zahl derjenigen, die von Hartz-IV-Leistungen leben mussten. Das waren 627 Männer (fünf mehr), und 502 Frauen (13 weniger) oder 71 15- bis 25-Jährige (gleichbleibend), 363 50-Jährige und älter (sechs weniger), 542 Langzeitarbeitslose (21 mehr), 33 Schwerbehinderte (vier weniger) und 154 Ausländer (zwei weniger).

 Die Zahl der Arbeitslosen sank im März in Südniedersachsen auf 15.720, damit waren 575 oder 3,5 Prozent weniger Menschen arbeitslos gemeldet als im Februar. Dass es sich bei der Belebung nicht um ein kurzfristiges laues Lüftchen, sondern um einen steten Aufwind handelt, verdeutlicht ein Blick auf den Vorjahresmonat: Im Vergleich zum März 2011 sank die Arbeitslosigkeit binnen Jahresfrist um 2.325 oder 12,9 Prozent. Die Arbeitslosenquote lag im März bei 7,0 Prozent und damit 1,1 Prozentpunkte unter der Quote des Vorjahresmonats.

»Der Markt zieht wieder an, das sieht man nicht nur an den gesunkenen Arbeitslosenzahlen, sondern auch an dem deutlich gestiegenen Bedarf an Arbeitskräften«, erläuterte Klaus-Dieter Gläser, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Göttingen.

 Im zurückliegenden Monat meldeten Unternehmen und Verwaltung in Südniedersachsen 1.075 Stellen bei der Agentur für Arbeit. Das waren 169 oder 18,7 Prozent mehr als im Vormonat und 164 oder 18,0 Prozent mehr als im März 2011. Arbeitsuchende konnten sich im März auf insgesamt 2.089 gemeldete Stellen im Raum Südniedersachsen bewerben, 1.806 davon waren sozialversicherungspflichtig. Nach wie vor werden insbesondere Fachkräfte in den Bereichen der Metallbe- und -verarbeitung, im Elektronikbereich sowie der Altenpflege gesucht. Aber auch aus dem Hotel-und Gaststättengewerbe war eine rege Nachfrage zu verzeichnen.Während Fachkräfte also in vielen Branchen stark nachgefragt sind, wird es für Arbeitnehmer ohne Ausbildung zukünftig immer schwieriger werden, einen entsprechenden Arbeitsplatz zu finden. Der Anteil der Arbeitsverhältnisse Ungelernter an allen sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen liegt in Südniedersachsen lediglich bei 13,2 Prozent – Tendenz sinkend. Für Arbeitsuchende ohne Berufsausbildung besteht somit ein hohes Risiko für Eintritt und Verbleib in Arbeitslosigkeit.

Die Arbeitsagentur wird vor diesem Hintergrund nicht müde, immer wieder bei Unternehmen und bei den jungen Menschen selbst für Berufsausbildung zu werben. Keineswegs chancenlos sieht Gläser junge Menschen, die noch keine Ausbildungszusage haben: »Wer jetzt noch keinen Ausbildungsplatz gefunden hat, sollte den Kopf nicht in den Sand stecken, die Auswahlverfahren, gerade in kleineren Unternehmen, sind vielerorts noch längst nicht abgeschlossen.« Empfehlenswert sei insbesondere der direkte Kontakt zu den Betrieben – der zum Beispiel auf dem Northeimer BerufsInfoMarkt am 21. April in der BBS II Northeim gesucht und hergestellt werden könne.Seit Oktober haben die Betriebe der Region 2.019 Ausbildungsstellen bei der Arbeitsagentur gemeldet, 23 oder 1,1 Prozent weniger als im vorherigen Jahr. 1.277 offene Lehrstellen warten noch auf den oder die passende Azubi. Demgegenüber haben sich seit Oktober 2.342 Ausbildungsuchende bei der Arbeitsagentur oder den Jobcentern gemeldet, 87 oder 3,9 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Aktuell sind in Südniedersachsen noch 1.278 Jugendliche auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz.

Einheitlich verlief die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt in den zum Agenturbezirk Göttingen zählenden Landkreisen Göttingen, Northeim und Osterode am Harz. In allen Landkreisen sank die Arbeitslosigkeit sowohl im Vergleich zum Vormonat als auch zum Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote betrug im Landkreis Göttingen 6,2 Prozent, im Landkreis Northeim 7,3 Prozent und im Landkreis Osterode 9,3 Prozent. In absoluten Zahlen waren im Landkreis Göttingen im März 7.819 Menschen arbeitslos, 273 oder 3,4 Prozent weniger als im Februar und 1.827 oder 18,9 Prozent weniger als vor einem Jahr. Im Landkreis Northeim sank die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Februar um 236 beziehungsweise 4,4 Prozent und im Vergleich zum Vorjahresmonat um 194 oder 3,7 Prozent. Damit waren kreisweit im März 5.107 Menschen arbeitslos gemeldet. Im Landkreis Osterode waren 3.564 Menschen arbeitslos, 107 oder 2,9 Prozent weniger als im Februar, und 381 oder 9,7 Prozent weniger als im März 2011. In Hildesheim sank die Arbeitslosenquote auf 7,5 Prozent und in Hameln auf 8,3 Prozent.sts