Fahrzeugsicherheit im Blick im ADAC-Truck

Objektive Beratung | Prüftruck noch bis Freitag in Einbeck

Einbeck. Ist das Fahrzeug fit – nach einer Corona-bedingten längeren Pause, für die kommende Urlaubsfahrt, für die anstehende Hauptuntersuchung beim TÜV? Der Diagnose-Truck des ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt ist wieder unterwegs. Nach einer wegen der Corona-Pandemie angeordneten Zwangspause könne man jetzt wieder mit den Prüfungen vor Ort starten – und Einbeck sei dabei die erste Station, berichtet Kfz-Technikermeister Jens-Peter Scholz, der mit seinem Kollegen Frank Wenzel die Untersuchungen im Container vornimmt, welcher unter anderem mit Prüfrollen, Hebebühne und modernen digitalen Diagnosegeräten ausgestattet ist.

Das Prüffahrzeug steht noch bis einschließlich kommenden Freitag, 12. Juni, auf dem Betriebsgelände der MMW Mehrmarkenwerkstatt in Einbeck, Grimsehlstraße 68. Prüfzeiten sind bis Donnerstag täglich von 10 bis 17 Uhr, am Freitag von 10 bis 14 Uhr.

Durch die langjährige gute Zusammenarbeit mit dem ADAC vor Ort gebe es hier stets eine gute Nachfrage, weiß Jens-Peter Scholz, und im Moment sei das Bedürfnis, Gewissheit zur Fahrzeugsicherheit zu haben, auch groß, weil viele Pkw über Wochen nicht gefahren wurden. Wer als Arbeitnehmer beispielsweise in Kurzarbeit sei, habe den Wagen weniger häufig benötigt. Andererseits sei nun aber auch wieder verstärkt Individualverkehr zu beobachten: Die Menschen seien weniger mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs.

Wenn das Auto unverzichtbar sei, müsse es auch sicher laufen, betont Scholz. In diesem Jahr, fügt der Fachmann hinzu, würden viele zudem mit dem eigenen Fahrzeug in den Sommerurlaub starten, das seien dann häufig längere Strecken, bei denen man sich auf den Wagen verlassen müsse. Einige Fahrer, berichtet er weiter, seien jetzt sogar noch mit Winterreifen unterwegs; manche hätten angesichts der langen Standzeiten den notwendigen Wechsel glatt vergessen. »Davon kann man nur abraten«, warnt Jens-Peter Scholz, denn auf sehr nassen oder aufgeheizten Straßen verlängere sich der Bremsweg gefährlich. Bei Hitze werde die Gummimischung trocken und porös, bei Nässe fehle es an Grip.

Im Rahmen eines Sicherheits-, eines Kurz- oder eines Individualchecks – für ADAC-Mitglieder vergünstigt beziehungsweise kostenlos – werden etwa im umfangreichsten Paket Stoßdämpfer, Bremse, Beleuchtung, Betriebsflüssigkeiten, Batterie, Reifen/Räder, Federung, Lenkung, Radaufhängung, Antriebsstrang und Unterboden überprüft. Dabei legt der ADAC Wert auf objektive Beratung, gerade auch dann, wenn in der Fachwerkstatt möglicherweise größere Reparaturen empfohlen worden sind.

Ein Dauer-Thema, hieß es weiter, sei die Bremsflüssigkeit. Gerade bei älteren Fahrzeuge werde darauf weniger Wert gelegt, und ihre Beschaffenheit sei auch nicht Bestandteil der TÜV-Prüfung. »Alle zwei Jahre wechseln«, rät der ADAC, denn ist sie zu alt, wird der Wasserbestandteil zu groß beziehungsweise bilden sich Dampfblasen in der Leitung. Gemessen wird deshalb im Truck unter anderem der Siedepunkt, der bei mindestens 180 Grad Celsius liegen sollte, will man im Notfall nicht ins Leere treten.

Jens-Peter Scholz und Frank Weber hoffen, dass sie jetzt ihre Tour fortsetzen und bis zum Jahresende wie geplant mit den modernen Prüfgeräten im Einsatz sein können - im Sinne der Autofahrer, denen sie damit helfen, durch ein sicheres Fahrzeug Unfälle oder Pannen zu vermeiden.ek