Fast 20.000 Euro, um Kindern in Malawi zu helfen

Sammelergebnis: 19.869,03 Euro | Rückkehr der Sternsinger gefeiert | Dem Stern gefolgt, offene Türen gefunden

Fast 20.000 Euro haben die Sternsinger von St. Josef in den vergan­genen Tagen bei ihrer Aktion gesammelt. Dafür haben sie im Raum Einbeck und Dassel an zahlreiche Türen geklopft. Meistens ist ihnen geöffnet worden, sie haben ihren Segen für das neue Jahr gespendet und Geld für die Sammelbüchsen bekommen. Bei einem Gottesdienst zum Dreikönigstag wurde jetzt das Geheimnis um die Spendensumme gelüftet.

Einbeck. Am 6. Januar, Hochfest der Erscheinung des Herrn, wird daran erinnert, wie die Könige oder die Weisen an der Krippe in Bethlehem genau hingesehen haben: Gott zeigt sich täglich in seiner Liebe, und sie haben das Kind im Stall gesehen. Da könne man, so Pfarrer Ewald Marschler, still werden und staunen und, wie die Weisen aus dem Morgenland, das Kind anbeten.

Der Volksmund bezeichne das Hochfest als »Dreikönigs-Tag«, aber vermutlich seien es gar keine Könige gewesen, die sich auf den Weg zur Krippe machten, und auch ihre Zahl sei fraglich. Aber vieles, so Marschler, könne man besser verstehen, wenn man nicht an den Buchstaben klebe. Die Sterndeuter seien auf der Suche gewesen nach dem Sinn des Lebens, unterwegs zum Stall, und Suchende seien die Menschen noch heute. Die Gemeinschaft von Taizé biete gerade Jugendlichen Orientierung. Eines ihrer Symbole sei eine Kette mit einem Stern, ähnlich dem Stern, den die Weisen aufgehen sahen und dem sie folgten, um dem Kind zu huldigen. Bei Jesus Christus hätten die Sterndeuter ihren Sinn gefunden und ihr Ziel erreicht, ihre Sehnsucht wurde gestellt. Wer sich mit der Frage, was wirklich Sinn mache im Leben, auf die Reise begebe, werde unterwegs manches Irrlicht treffen. Wer die Sehnsucht spüre, lasse aber von der Suche nicht ab. Man könne gewiss sein, dass der Stern den Weg zeige, »dahin, wo wir wirklich gehören.«

Vom 27. Dezember bis zum 6. Januar waren die Sternsinger – Kinder, Jugendliche und Erwachsene – in Einbeck und Dassel insgesamt 2.850 Stunden unterwegs. 2.132 Haushalte, Geschäfte, Firmen und Institutionen haben siebesucht, 1.519 mal wurde ihnen geöffnet, damit sie ihren Segen »Christus mansionem benedicat – Christus segne dieses Haus« für 2014 an die Türen schreiben konnten. Genau 19.869,03 Euro haben sie für ihr Projekt gesammelt. Die Summe war ähnlich hoch wie im Vorjahr. Sie wollten Segen bringen und Segen sein, wie sie es in einem ihrer Sternsinger-Lieder besungen haben.

Mit dem Geld wird Schulbildung für Flüchtlings- und asylsuchende Kinder im Dzaleka-Flüchtlingslager in Lilongwe, Malawi, möglich. Rund 16.000 Flüchtlinge sind dort untergebracht, vor allem aus Burundi, Ruanda und der Demokratischen Republik Kongo. Um den Jungen und Mädchen eine Chance auf eine bessere Zukunft zu geben, hat es sich der Jesuit Refugee Service unter der Leitung von Pater David Holdcroft SJ zur Aufgabe gemacht, ihnen ein Bildungsangebot zu ermöglichen. Zurzeit sind 300 Vor-, 3.000 Grund- und 500 Sekundarschul­kinder zum Unterricht angemeldet. Notwendig sind weitere Klassenräume, neue Lehrer und gute Schulbücher sowie regelmäßige Weiterbildungen der Pädagogen und weiterer Mitarbeiter. Denn nur durch gute Schulbildung erhalten die Kinder die Möglichkeit auf eine Ausbildung, und sie bekommen somit eine Perspektive für ihr Leben. Neben der wichtigen Ausbildung erfahren sie ein Stück Normalität im schwierigen und rauen Alltag im Flüchtlingslager.Pfarrer Marschler dankte, bevor der symbolische Scheck mit der Spendensumme präsentiert wurde allen, die die Busse für den Transport der Sternsinger zur Verfügung gestellt haben, allen Fahrern, aber auch den Teilnehmern dieser 24. Aktion seit 1991.

Ein grandioses Ergebnis bestätigte Dr. Alois Kühn vom Pfarrgemeinderat den Sternsingern. Sie hätten viel Einsatz gezeigt, aber auch auf Gottes Hilfe setzen können: Das Wetter habe die Aktion sicher begünstigt. Ausdrücklich hob er Pfarrer Ewald Marschler hervor als denjenigen, der die Aktion Jahr für Jahr in Gang bringe und am Laufen halte. »Und ich freue sich auf die 25. Aktion, die im Dezember beginnt«, kündigte der Pfarrer an. Seit 25 Jahren aktiv dabei sind Rudi Weiß und Annette Boczek-Weiß.

Die Sternsinger erhielten als Dankeschön einen Gutschein für einen Besuch im wiedereröffneten Hildesheimer Dom, einzulösen im Lauf dieses Jahres. Außerdem geht es zum gemeinsamen Kaffeetrinken. Am kommenden Sonnabend, 11. Januar, werden die Einbecker den bistumsweiten Dankgottesdienst der Sternsinger in der Godehard-Kirche in Hildesheim musikalisch mitgestalten.ek